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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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sie hatten auch nicht aufgehört, miteinander ins Bett zu gehen. Allerdings würde Isabels Vater nun nachts wahrscheinlich besser schlafen können, da er wusste, dass seine schöne, reiche Tochter nicht länger legal an einen Navajo mit geringem Einkommen und ein paar althergebrachten Vorstellungen seiner Stammeskultur gebunden war. Ebenso wenig war er davon begeistert gewesen, dass Clay bereits einen Sohn hatte, als er das Ehebündnis mit Isabel schloss. Gabe lebte noch im Navajo-Reservat bei Clays Eltern und im Kreis der erweiterten Familie, spielte in Clays Leben jedoch eine große Rolle, und Clay war durchaus bekannt, dass Isabels Familie über diese Geschichte nicht allzu glücklich gewesen war.
    Vor Jahren hatte Nathaniel Jensen in Los Angeles mit Clay zusammengearbeitet. Das war lange, bevor Nathaniel von seinem Vater die Tierarztpraxis in der Nähe von Virgin River übernommen hatte. Es schien nur logisch, dass er bei Clay angerufen hatte, um sich bei ihm zu erkundigen, ob er einen guten Veterinärassistenten empfehlen könnte. Seine bisherige Assistentin wollte in Rente gehen, nachdem sie erst für seinen Vater und dann einige Jahre für ihn gearbeitet hatte.
    „Mir fallen eine ganze Reihe ausgezeichneter Leute ein“, hatte Clay geantwortet. „Aber ich suche selbst nach einer Veränderung und habe auch Verwandte dort oben. Besteht irgendeine Möglichkeit, dass du mich in Erwägung ziehen könntest?“
    Nathaniel hatte sofort zugeschlagen, denn Clay war ein sehr gefragter Veterinärassistent und konnte zugleich auch den Hufschmied ersetzen. Und so standen sie sich nun gegenüber.
    „Ich habe Tee und Limonade im Haus“, sagte Nathaniel. „Kann ich dir beim Abladen helfen?“
    „Ich denke, ich lasse vorerst alles im Trailer“, antwortete Clay. „Du bist dir sicher, dass es dich nicht stört, wenn ich einfach das Übernachtungsquartier der Assistentin benutze?“
    „Das kannst du haben, solange du willst. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten. Du bist herzlich willkommen, das Haus mit mir und Annie zu teilen. Da sind so viele Zimmer, und das nur für uns beide. Wenn du etwas Größeres für dich willst, greife ich dir gerne bei der Haussuche unter die Arme. Es liegt ganz bei dir, mein Freund. Ich bin einfach nur so verdammt froh, dass du hier bist.“
    Clay lächelte warmherzig. „Danke, Nathaniel. Das Quartier der Assistentin wird mir reichen. Lass uns mal deine Limonade probieren und uns etwas umschauen.“
    „Können wir heute Abend zum Dinner mit dir rechnen, Clay?“
    „Es wäre mir eine Ehre. Ich kann mir gar keine Frau vorstellen, die bereit wäre, dich zu heiraten. Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen.“
    „Annie wird dich umhauen. Sie ist einfach großartig.“
    Clay war vierunddreißig, und die legendären Männer der Navajos hatten seine Erziehung geprägt. Es war eine lange Tradition von Häuptlingen, Ältesten, Navajo-Code-Funkern im Zweiten Weltkrieg, von Mystikern und Kriegern. Sie waren Naturalisten und Spiritualisten. Als Kind waren ihm sein Vater und seine Onkel mit all ihren Geschichten und Lehren ganz schön auf die Nerven gegangen, aber irgendwann hatte er begonnen, den Werteiniger ihrer Lektionen zu schätzen. Mehr als einmal hatten sie ihn gerettet, hatten sich zusammengetan, um ihn dabei zu unterstützen, sein Leben zu ändern. Und schon allein deshalb schuldete Clay ihnen Respekt und Dankbarkeit.
    Er war in den Bergen und Schluchten um Flagstaff auf einer großen Familienranch der Navajo-Nation aufgewachsen. Obwohl es im Reservat eine Menge Armut gab, ging es einigen Familien auch ganz gut. Die Navajos bauten keine Casinos, doch sie verfügten über sehr viel fantastisches Land. Im Vergleich zu den meisten anderen war die Familie Tahoma recht wohlhabend. Sie führten ein schlichtes Leben, sparten, investierten, expandierten, bauten auf und erhöhten den Wert dessen, was sie hatten. Man konnte sie nicht wirklich reich nennen, dennoch waren Clay und seine Schwestern in einem schönen, komfortablen Heim aufgewachsen, welches zu einem Familienverband gehört, der Tanten, Onkels und Cousins umfasste.
    Mit sechzehn hatte Clay eine Freundin gehabt. Sie war ein junges Mädchen, das er bei einem Footballspiel kennengelernt hatte, und sie hatten sich ineinander verliebt. Auf Druck ihrer Eltern hatte sie mit ihm Schluss gemacht. Als er ein paar Monate später einen verzweifelten Versuch unternahm, sie zurückzugewinnen, musste er feststellen, dass sie schwanger war.
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