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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
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Arbeitszimmer und Seraphias Mut schmolz dahin.
    »Der Herr Minoskus war bei mir. Er brachte den Wein und bat mich, dir heute Abend und morgen frei zu geben. Das Gerücht ist bereits zu mir durchgedrungen … siehst du, die kleinen Leute können tun, was sie wollen und es ist bald vergessen. Mit Iskar und seiner Familie sieht das etwas anders aus.«
    Seraphia stöhnte und nahm ihren ganzen Mut zusammen. »Es ist etwas Seltsames passiert …«
    Sie berichtete der Äbtissin in unzusammenhängenden Worten. Erst als sie den Keller mit den Fässern erwähnte, horchte Cendrine merklich auf.
    »Du hast die Geheimtür im Keller gesehen?«
    »Nicht direkt, aber die Blutspuren führten dahin und die Leiche war einfach verschwunden. Also habe ich recht?«
    »Allerdings. Sie stammt aus alten Tagen. Niemand sollte davon wissen.«
    »Da ist noch etwas. Ich habe diesen Biss …«, sagte Seraphia und erzählte von der Untersuchung durch die Heilerin.
    Cendrine erhob sich und trat ans Fenster. »Diese Sache weckt mein Interesse. Die Familie Senaa liefert Weine nach ganz Iidrash und der Name der Flammengrube prangt auf jedem Etikett. Ein Mord und die Entdeckung der Katakomben durch diesen Mörder ist keine Kleinigkeit.«
    »Ich hatte vorgehabt, mich heute Nacht in den Keller zu schleichen und mich dort umzusehen.«
    Cendrine drehte sich ruckartig um. »Wie überaus töricht von dir!«
    Seraphia zuckte zusammen.
    Cendrine atmete tief ein. »Aber ich kann dich verstehen. Dir ist diese Sache mit Iskar nicht recht, oder irre ich mich?«
    Seraphia kaute auf einem Fingernagel, riss sich zusammen und seufzte. »Ich mag ihn sehr, aber nicht unbedingt so sehr . Das ist alles falsch und jemand, der uns gestern Abend beobachtet hat, muss die Situation ausgenutzt haben.«
    »Du kannst von Glück sagen, dass man dich nicht ebenfalls umgebracht hat. Sicher wollte man kein Aufsehen erregen und du bist nur deswegen noch am Leben. Wir müssen herausfinden, wer die Tote ist«, sagte Cendrine und öffnete ihre Tür. Sie rief nach einer Priesterin. »Wer plante eine Reise gestern oder heute?«
    Die Ordensschwester überlegte. »Goreai hat einen Brief erhalten, der sie wegen eines überraschenden Todesfalls nach Hause rief. Sie war sehr aufgebracht in den letzten Tagen. Als ob sie es geahnt hätte.«
    »Aufgebracht war sie also … Kannte sie jemanden im Weingut?«
    Die Priesterin zuckte mit den Lippen und schüttelte den Kopf.
    »Bitte! Es geht hier um einen möglichen Mordfall und du weißt, dass mich eure privaten Beziehungen nicht kümmern.«
    Die Priesterin atmete tief ein. »Ein Mordfall? Nun, sie kannte einen der Kelterknechte. Pios ist sein Name. Dabei fällt mir ein, dass er seit zweit Tagen vermisst wird.«
    »Erwähne gegenüber niemandem unser Gespräch, oder dass es einen möglichen Mordfall gibt.«
    Die Priesterin verneigte sich ernst und ging, als Cendrine sie entließ.
    »Du wirst heute Abend ins Weingut gehen und deinen törichten Plan verfolgen«, sagte Cendrine mit einem Lächeln. »Doch ich werde in der Nähe sein und dir helfen, wenn die Zeit reif ist. Ich will wissen, was da unten vor sich geht! Verlass dich auf mich, aber gehe kein unnötiges Risiko ein, hörst du?«
    Seraphia stand auf und verneigte sich. »Ich muss mich vorbereiten.«
    Die Äbtissin lächelte. »Zieh dir was Hübsches an. Spiel das Spielchen mit.«
    »Ich will Iskars Gefühle nicht verletzten. Außerdem hat Minoskus mir klargemacht, dass er das persönlich nehmen würde.«
    Cendrine lachte. »Väter und ihre Söhne. Liegt dir denn nichts an Iskar?«
    »Ich …«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Cendrine nickte. »Dann weihe ihn in den Plan ein. Seine Verschwiegenheit ist jedoch essentiell.«
    Seraphia neigte das Haupt.
    »Geh jetzt. Steck dir doch mal die Haare hoch, das sieht gut aus!«, sagte Cendrine lächelnd. »Und kein Wort zu irgendjemandem außer Iskar … und Jaosti, die mit Sicherheit ohnehin bereits in alles eingeweiht ist. Halte sie aber aus dieser Sache heraus!«
    Seraphia verneigte sich und suchte den Schlafsaal auf. Sie holte ein rotes Kleid hervor, das sie seit einem Jahr nicht getragen hatte. Eine kurze Anprobe offenbarte, dass es um ihre Hüfte und ihre Brust herum etwas knapper saß, als sie in Erinnerung hatte. Die Lederschnüre ließen sich jedoch noch lockern, auch wenn der Einblick in ihr Dekolletee und auf ihren Rücken dadurch etwas gewagt war.
    Jaosti kam zu ihr und setze sich auf das Bett. »Klar doch, du bist überhaupt nicht an Iskar
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