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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
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bisschen respektlos sein?«
    Was habe ich da gerade gesagt? Ein Teufel muss mich reiten! Ich wusste gar nicht, dass ich zu solchen Gedanken fähig bin. Oh je!
    Iskars Augen blitzten auf. »Mit dem allergrößten Vergnügen, meine Dame!«
    Seraphia ergriff ihre Serviette und faltete sie auf ihrem Schoß aus. Das üppige Mahl bestand aus köstlichen Gaumenfreuden, die die kulinarische Vielfalt eines ganzen Kontinents abdeckten. Es war dazu angetan, selbst die größten Gourmets zufriedenzustellen, doch Seraphia schob sich häppchenweise und gedankenlos in den Mund, was ihr vorgesetzt wurde.
    Und wenn es vergiftet ist?
    Der Gedanke überfiel sie so unvermittelt, dass sie beinahe ausgespuckt hätte. Sie ließ ihren Blick durch die Halle wandern und versuchte abzuschätzen, ob es jemanden gelingen konnte, ihr Essen zu vergiften, ohne die Speisen für jedermann zu belasten.
    Iskar bemerkte ihre Unsicherheit. »Stimmt etwas mit dem Essen nicht?«
    Mit einiger Überwindung schluckte sie das Fleisch in ihrem Mund herunter und antwortete. »Was ist, wenn jemand das Essen vergiften will?«
    Iskar schüttelte den Kopf. »Wir haben einen magisch begabten Mann angestellt, der die Speisen überprüft. Mach dir keine Sorgen! Die Gäste hier sind viel zu wichtig, als dass sie nicht alle unter Verfolgungswahn litten. Wir müssen ihre Sicherheit um unserer eigenen Willen sicherstellen.«
    Seraphia nahm einen Schluck Wein. Er schmeckte süßlich und sie bemerkte es Iskar gegenüber.
    »Kantur meint, es läge an den Trauben. Ich habe keine Ahnung davon. Mich interessieren meine Studien der Maschinentechnik und ich freue mich auf den Tag, wo ich an der Universität in Uskataan aufgenommen werde. Dann bin ich hier weg!«
    Seraphia stellte ihm belanglose Fragen dazu und der Abend zog sich scheinbar endlos hin. Die ganze Zeit über wanderten ihre Augen durch die Halle, immer auf der Suche nach dem Gesicht des Mörders. Doch bisher hatte sich der Mann nicht mehr blicken lassen. Als die Tafel aufgehoben und hinausgetragen wurde, wobei man die Böcke und Tischplatten entfernte und so eine Tanzfläche bereitete, verlor Seraphia im Durcheinander den Überblick. Iskar führte sie in eine stille Ecke in der Nähe des Ausgangs. Man ließ sie allein, scheinbar überzeugt, das junge Paar bräuchte einen Moment für sich.
    »Ich habe den Mörder vorhin kurz gesehen. Wenn er wieder da ist, musst du ihn identifizieren, in Ordnung?«
    »Sicher. Versuch doch mal, ihn zu beschreiben!«
    Seraphia bemühte sich, das Gesicht in Erinnerung zu rufen, aber umso mehr sie sich konzentrierte, desto verschwommener wurde der Eindruck, den sie von dem Mann hatte.
    »Ich kann nicht! Es ist höchst eigenartig. Es muss etwas mit dem Gift zu tun haben.«
    »Wir müssen aufpassen! Es ist gut möglich, dass er sich heute Abend an dich heranschleicht. Ich denke, es ist in Ordnung, wenn wir jetzt gehen. Uns wird hier keiner vermissen.«
    Seraphia sah ihn schelmisch grinsend an. »So?«
    Iskar hob seine Augenbraue und reichte ihr seinen Arm dar. »Meine Dame?«
    »Mein Herr!«
    »Ich mag es, wenn du mich Herr nennst.«
    »In deinen Träumen!«
    Iskar zog eine Grimasse und sie lachten, als sie sich aus der Halle zurückzogen. Er ging mit ihr die breite Haupttreppe hinauf und bog im ersten Stock in den Wohnbereich ein. Sie erreichten seine Zimmer und Iskar entriegelte die Tür mit einem Schlüssel.
    »Willkommen in meinem Reich, das du ja schon kennst.«
    Sie traten ein und Iskar schürte den Kamin. Das Licht flackerte auf und der warme Schein fiel in den Raum. Iskar lächelte auf eine Weise, die Seraphia verständlich machte, dass seine Gedanken nur bei einer Sache waren.
    »Ein Mörder läuft in eurem Haus herum.«
    Er ließ die Schultern sinken und warf den Kopf in den Nacken. »Ich vergaß!«
    Seraphia trat zu ihm und legte ihre Hände auf seine Brust. »Nicht mal so etwas hält dich davon ab, an das zu denken, was du gern mit mir machen würdest?«
    Iskar nahm sie in die Arme. »Kein Mörder dieser Welt könnte das!«
    »Du bist ein Süßholzraspler, wie es keinen Zweiten gibt!«
    »Zumindest nicht in diesem verruchten Tal.«
    »Verrucht? Dafür bist du selbstredend ganz allein verantwortlich. Ich bin mir sicher, dass alle anderen Einwohner Sittlichkeit und Anstand wahren.«
    Iskar küsste sie auf den Hals. »Ganz sicher!«
    Seraphia drückte ihre Hände auf seine Brust und schob ihn zurück. »Ich möchte in den Keller.«
    »Warum im Keller, hier ist es viel … oh. Ich
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