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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso
Autoren: Michael Mary
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VORWORT
    Nachdem ich wiederholt öffentlich die These vertrat, ein dauerhaftes Single-Dasein verdanke sich keineswegs dem Zufall, sondern sei von den Betroffenen selbst herbeigeführt, brandete unter Lesern und in Internetforen eine angeregte Diskussion auf. Bei allen Protesten leuchtete meine provokative These aber auch vielen Betroffenen ein, und meine Beratungspraxis erhielt fortan regen Single-Zulauf. Kamen bisher vorwiegend Paare, um ihre Beziehung zu verbessern oder zu retten, wollten jetzt auch zahlreiche Alleinstehende für sich herausfinden, »warum es nicht klappte« – oder andersherum: wie sie ihr Single-Dasein selbst herbeiführten und Beziehungen erfolgreich verhinderten.
    Tun Singles das tatsächlich? Aber ja, auch wenn sie es natürlich unabsichtlich tun! Das einzusehen, fällt nicht unbedingt leicht. Wer ein Problem mit seinem Partner hat, der weiß zumindest, dass er diesen gewählt hat und niemand anderen verantwortlich dafür machen kann, gerade diesen Partner zu haben und keinen anderen. Bei Singles verhält es sich ebenso. Auch der Single wählt. Er wählt allerdings nicht aus, sondern ab. Er wählt »diesen nicht« und »jenen nicht« und »den schon gar nicht«. Er wählt sein Alleinsein. Die Frage, wie man es schafft, lange Zeit erfolgreich Single zu bleiben, lässt sich also leicht beantworten: indem man potenzielle Partner konsequent und dauerhaft aussortiert.
    Eines muss ich hinsichtlich solcher Aussagen klarstellen: Ich bewerte dieses Vorgehen nicht, aber ich will bei den Fakten bleiben. Niemand wird gezwungen, Single zu sein. Dass dennoch Millionen Frauen und Männer diese Lebensform praktizieren, sollte nicht diffuses Mitleid hervorrufen, sondern aufrichtige Neugier wecken. Wie macht man das eigentlich? Wie bleibt man trotz Sehnsucht nach einem Partner allein? Wie ist es möglich, trotz intensiver Suche und häufiger Kontakte zum anderen Geschlecht einfach keinen Partner zu finden?
    Kann denn Single Zufall sein? Nun, um Zufall handelt es sich bei dieser Lebenslage auf Dauer sicherlich nicht. Auch die bequeme Überzeugung, da draußen liefen Millionen »falsche« Partner herum, hilft niemandem weiter. Denn wenn diese Behauptung stimmen würde, wäre jede Partnersuche sinnlos und man könnte sie einstellen. Nein, man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Single hat seine Finger im Spiel, wenn er keinen Partner findet. Aber genau darin liegt eine große Chance. Denn wenn der Single herausfindet, wie er sein Alleinbleiben aufrechterhält, was er selbst dazu tut, um Single zu bleiben, kann er dieses Verhalten ändern und zugunsten eines anderen Auftretens aufgeben – und schließlich sogar eine Beziehung eingehen.
    In dieser Hinsicht bin ich durchaus optimistisch. Denn Singles, die in meine Beratung kommen, gewinnen wichtige Erkenntnisse, geben wesentliche ihrer scheinbar wahren Ansichten über den »richtigen« Partner auf und ersetzen selbstbezogenes Verhalten durch ein sinnvolleres, weil auf andere bezogenes Verhalten. Sie folgen dabei einer fundamentalen Erkenntnis: Wer eine Beziehung will, muss sich beziehen! Solche Effekte wünsche ich auch den Leserinnen und Lesern dieses Ratgebers!

    Ihr Michael Mary



Verzichten Sie auf falsches Mitleid mit Singles! Single zu sein ist kein Makel und nicht automatisch von Nachteil. Ganz im Gegenteil: Es können sich auch erhebliche Vorteile mit diesem Zustand verbinden. In bestimmten Lebensphasen kann es angebracht sein, allein zu leben, etwa wenn man eine Trennung verarbeitet. Oder wenn man bestimmte Lebensziele verwirklichen möchte, für die sich bisher kein Partner fand.
    Beziehungen sind ja nicht an sich erstrebenswert, und niemand ist nur deshalb glücklich, weil er eine Beziehung hat, auch wenn sich dieses Vorurteil hartnäckig hält. Je nach ihrer Qualität können Beziehungen auch Leid verursachen. So mancher Single hat dem, der aus Angst vor dem Alleinsein in einer fragwürdigen Beziehung verharrt, einiges voraus. Singles haben auch keine kürzere Lebenserwartung als in Beziehung lebende Personen. Seit das Alleinleben gesellschaftlich akzeptiert und nicht mehr stigmatisiert wird, seit nicht mehr mit dem Finger auf Alleinlebende gezeigt wird, gleicht sich die Lebenserwartung der beiden Gruppen an. Und schließlich gibt es keinen sozialen und ökonomischen Zwang mehr, eine Ehe vorzuweisen. Auch Singles finden heutzutage Wohnungen und Arbeitsplätze und können für ihr materielles Überleben sorgen. Aus solchen und anderen Gründen
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