Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Henry Smith verließ das Untersuchungsgefängnis in Bridgeport in einem schwarzen Cadillac.
    Alle gegen ihn gerichteten Verfahren, die sich mit Paragrafen bekämpfen ließen, hatte er bisher siegreich bekämpft.
    Er saß nur diesmal weder am Steuer noch auf dem Nebensitz des Wagens, weil er eine Schwierigkeit, die mit Gesetzeskunde nicht zu überwinden war, nicht aus dem Weg räumen konnte. Eine Lungenentzündung hatte ihn innerhalb von drei Tagen erledigt. Jetzt lag er im rückwärtigen Teil des Wagens in einem Sarg.
    Fahrer und Beifahrer sahen ernst geradeaus, als sie Bridgeport durchquerten um mit nördlichem Kurs in das knapp zwanzig Meilen entfernte Waterbury zu fahren.
    Auf halber Strecke, kurz hinter Ansonia, durchquerte der Wagen ein Waldstück, bog in eine lange Kurve und musste bremsen, weil mitten auf der Straße eine Limousine ein Wendemanöver erst halb ausgeführt hatte. Der Wagen wollte offensichtlich in den vor ihm liegenden Waldweg einfahren, konnte aber aus irgendeinem Grund nicht weiter.
    Zwei Männer stiegen aus und klappten die Motorhaube auf.
    Der Leichenwagen hielt kurz davor an, der Fahrer kurbelte sein Fenster herunter und fragte in ironischem Tonfall: »Dürfen wir den Herren schieben helfen?«
    Die Männer sahen auf, kamen von beiden Seiten auf den Leichenwagen zu und hatten plötzlich Pistolen in den Händen und Tücher vor den Gesichtern.
    »Raus, aber fix!«
    Die Verblüffung der schwarz gekleideten Angestellten im Leichenwagen war sehenswert.
    »Los, los, haltet den Betrieb nicht auf. Raus da!«
    Der Jüngere gehorchte zuerst. Er griff zögernd nach der Tür, wobei er sich bewusst war, dass man ihm haargenau auf die Finger sah. Er kletterte heraus und hielt die Hände hoch.
    Der Fahrer kam mit verbissenem Gesicht nach.
    Beide mussten zur Limousine gehen und hinten einsteigen. Dabei erhielten sie mit dem Pistolenkolben einen wuchtigen Schlag auf den Hinterkopf, der beide zu Boden zwang.
    Der Fahrer der Limousine, ein Mann in brauner Livree, übernahm den Leichenwagen. Es war James Blister.
    Sein Bruder Jim nahm aus dem Handschuhkasten der Limousine ein flaches Etui, in dem zwei aufgezogene Spritzen lagen. Er stieß sie den beiden Bewusstlosen durch den Stoff in die Oberschenkel und drückte die Kolben durch.
    Jim warf zwei Decken über die Männer, sodass ein flüchtiger Blick nur Gepäck feststellen konnte.
    Eilig schwang sich Jim dann auf Fahrersitz, rollte in den Waldweg, kam rückwärts heraus und fuhr mit dem dunkelblauen Oldsmobile in mäßiger Fahrt davon.
    James machte anschließend mit dem Leichenwagen das gleiche Manöver und folgte. Sie fuhren jetzt in Richtung Ridgefield - Brewster.
    Jim war mit seiner Limousine außer Sicht geraten, und James gab Gas, um aufzuholen, wobei er vergaß, welches Auto er fuhr. Für einen Leichenwagen war es ein beachtenswertes Tempo.
    Der Ansicht war auch der Cop, der auf seiner Maschine gemächlich entgegenkam und den vorbeijagenden Fahrer kritisch musterte. Der Streifenpolizist bremste sofort sein Motorrad ab, wendete, schaltete die beiden roten Lampen auf der Lenkstange ein und fegte hinter dem Leichenwagen her.
    Er brauchte fast zwei Meilen, bis er den schwarzen Wagen stoppen konnte.
    James fuhr rechts heran und hielt. Freundlich grinsend sah er dem Cop entgegen, der seine Maschine vor dem Kühler des Leichenwagens aufgebockt hatte.
    James wusste jetzt, was er falsch gemacht hatte.
    »Ich hab’s eilig, um drei soll in New York die Beerdigung sein«, erklärte er ungefragt.
    »So, und wo kommen Sie her?«
    »Bridgeport.«
    »Das ist Connecticut. Dann müssen Sie einen Leichenpass haben. Zeigen Sie bitte mal die Papiere.«
    Das war der Haken, denn Jim hatte vergessen, dem Fahrer die Taschen zu leeren. Sie waren eben beide mächtig nervös gewesen.
    Wortlos stieg James aus, ließ die Tür offen und bückte sich nach der Innentasche, wobei er ungesehen seine Pistole ziehen konnte. Dann schnellte er hoch und knallte dem Cop den Lauf gegen die linke Schläfe.
    Der Mann brach lautlos zusammen, seine blaue Mütze rollte ein Stück davon. James beförderte sie mit einem Fußtritt nach rechts in den höchstens einen halben Yard tiefen Graben und schleifte den Cop hinunter. Er ließ ihn einfach hineinfallen und wandte sich dem Motorrad zu, dessen Motor noch lief.
    Den zweiten Gang hinein, langsam einkuppeln und ein kleines Stück mitlaufen, war das Werk von zehn Sekunden, dann zog die Maschine allein davon. Auf der leicht gewölbten Straße kam sie aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher