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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
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eilte aus dem Lagerraum.
    »Wo willst du hin?«
    »Zurück ins Kloster. Wohin sonst?«
    »Du willst doch nicht wegen mir ins Kloster?«
    »Nicht witzig, überhaupt nicht witzig!«
    Sie lief die Treppen hinauf und gelangte in die Haupthalle. Iskars Vater Minoskus sprach mit der Dienerin, die vorhin in das Zimmer gekommen war. Seraphia versuchte, schnell in Richtung Ausgang zu gehen, aber Minoskus rief sie freundlich an.
    »Seraphia! Einen wunderschönen guten Morgen! Können wir einen Augenblick miteinander sprechen?«
    Nicht das auch noch!
    Minoskus bat sie in sein Arbeitszimmer, einem dunklen Zimmer mit monumentalen Kamin, zu vielen Jagdtrophäen und einem verzierten Weinregal, in dem uralte Flaschen und kitschige Pokale ausgestellt waren. Er wies ihr einen Sitzplatz vor dem Kamin zu und blieb selbst stehen, um ihnen einen heißen Tee einzuschenken. Seraphia nahm die kleine Tasse mit zitternden Fingern entgegen. Minoskus räusperte sich und trank einen tiefen Schluck, bevor er sich lächelnd an Seraphia wandte. »Köstlich, nicht wahr?«
    Seraphia nickte.
    »Ich möchte, dass du etwas weißt. Mir sind meine Kinder sehr wichtig. Wichtiger, als alles hier. Iskar … ist seit einiger Zeit in dich verliebt. Ich möchte ihn jedoch vor unliebsamen … Erfahrungen bewahren.
    Wohin gehst du, wenn du zur Priesterin geweiht wirst, Seraphia?«
    »In den Tempel Idrak, wenn man mich dort aufnimmt.«
    »Idrak. Das ist nicht so weit weg, dann kannst du uns noch besuchen.« Er schürzte überlegend die Lippen und stellte seine Tasse behutsam ab, bevor er Seraphia anlächelte. »Ich möchte, dass du dir darüber im Klaren bist, dass du hier stets willkommen bist. Unter einer Bedingung!«
    Minoskus Augen wurden hart und Seraphia schluckte, als er eine dramatische Pause einlegte.
    »Spiel nicht mit Iskars Gefühlen! Verstanden?«
    Seraphia nickte.
    »Gut. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Wenn es deine klösterlichen Verpflichtungen zulassen, würde ich es begrüßen, wenn du uns heute Abend zum Essen Gesellschaft leistest.«
    Seraphia wollte den Mund aufmachen und höflich ablehnen, aber ihr Mut sank zusammen, als sie Minoskus Blick begegnete.
    »Ich kann ein Wort für dich bei der Äbtissin einlegen, wenn ich heute Abend den Wein nach oben bringe. Sie wird verstehen, dass du bei uns sein möchtest. Dschirea und Kantur werden ebenfalls anwesend sein.«
    Seraphia lächelte gezwungen und nickte mehrmals.
    Großartig! Einfach nur großartig!
    Iskars Vater erhob sich und sie verabschiedeten sich mit übertriebener Freundlichkeit voneinander. Seraphia verließ das Anwesen und jeder, der ihre Miene sah, machte ihr bereitwillig Platz. Sie überquerte den Innenhof, wo Diener damit beschäftigt waren, die Überreste der Feierlichkeiten zu entfernen. Sie sah ein Gesicht in der Menge und verharrte.
    Diese Augen!
    Der Mann starrte sie mit ausdrucksloser Miene an und sie wandte sich ab. Ein eiskaltes Gefühl wanderte ihr Rückgrat hinauf und jagte ihr einen Schauer über den Nacken.
    Wieso kenne ich diesen Mann? Was ist gestern wirklich geschehen?
    »Sera!«
    Es war Jaosti. Sie lief über den Innenhof und rief überrascht aus, als Seraphia strammen Schrittes weiterging.
    »Nun warte doch einen Moment! Was ist denn bloß los mit dir?«
    Seraphia schwieg und stapfte weiter.
    »Hast du gehört? Dschirea wird heute Abend hier sein. Kantur hat sie eingeladen. Ich wette, die beiden verloben sich bald. Was denkst du?«
    »Das hat überhaupt rein gar nichts zu bedeuten!«
    Jaosti stutzte. »Was ist denn mit dir los? Außerdem bin ich mir da nicht so sicher, nach gestern Abend, die beiden waren die ganze Nacht in seinen Gemächern verschwunden«, sagte sie kichernd.
    Sie kamen an einigen Dienern vorüber und die Männer und Frauen verneigten sich vor Seraphia. Jaosti machte ein verdattertes Gesicht.
    »Was haben die denn? Habe ich was verpasst?«
    »Ich bin heute Abend ebenfalls zum Essen eingeladen .«
    Jaosti blieb stehen.
    Seraphia drehte sich um. »Komm schon!«
    »Nicht, bevor du mir gesagt hast, was das zu bedeuten hat.«
    Seraphia schaute sich um und flüsterte. »Wie ich schon sagte, es bedeutet rein gar nichts«, sagte Seraphia und hielt inne. Jaosti starrte sie an. »Ich bin in Iskars Bett erwacht.«
    Jaosti grinste und hielt sich die Hand vor den Mund. »Ich wusste gar nicht, dass du … nun ja. Dann war das gestern Abend wohl kein Zufall. Ich meine mit dem Kuss und …«
    »Halt den Mund!«, rief Seraphia entsetzt. Einige Leute in der
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