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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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die eines Rabbolos sind und ich die feinen Schwingungen der Magie aufnehme, wie zum Beispiel das Wabern von Gesichtszügen, die Ihr harmlosen Sklaven habt aufsetzen lassen, die nun in ihrem Blut liegen. Ihr werdet nie erfahren, ob ich die beiden tatsächlich verletzt oder getötet hätte, wären sie keine Trugbilder gewesen. Aber ich bin sicher, Frederic und Evelyynn hätten sich für alles Gold der Welt nicht auf dieses Spiel eingelassen.«
    Magusbilder. Er hat Sklaven Gesichter geben lassen, die sie nicht haben!
    Der Meister lächelte. »Jeder ist käuflich.«
    Trevor spuckte aus, direkt vor Grodons Füße.
    Dieser sagte: »Du bist ein scharfsinniger Mann. Und ein sentimentaler Narr, der nach wie vor an das Gute glaubt, einen Glauben, den ich dir nie nehmen konnte, so sehr ich mich auch bemühte. Wir haben es erneut erlebt, als du die Sklaven verschont hast. Das, Trev, ist deine Schwachstelle. Dein größter Feind ist dein Herz. Eines Tages wird es dich töten.« Es klang wie eine Prophezeiung, und die Luft zwischen den Wänden verdickte sich für einen Moment.
    » Soll ich werden wie Ihr?«, fragte Trevor.
    Seine Kameraden ächzten, als er diesen Satz ausstieß, den man so oder so interpretieren konnte, doch nun standen sie fast auf der Stufe ihres Meisters , und niemand konnte ihnen den Mund verbieten. Ihre Lehrzeit war vorbei.
    Meister Grodon sagte sanft: »Du wirst nie wirklich wissen, wie weit du gegangen wärest, um den Auftrag zu erfüllen.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich gehe jede Wette ein, du hättest alles dafür getan, alles!«
    » Vielleicht«, gab Trevor zurück und war sich nicht sicher, ob ihn die Wette des Meisters stolz machte. Er kannte die Antwort nicht, er wollte sie auch nicht wissen. Er war einer von ihnen, das war die Hauptsache. Er hatte sein Ziel erreicht.
    Ein greller Blitz schoss aus dem Eingang , es grummelte dumpf. Staub quoll hervor. Trevor erstarrte, denn sein Verstand verriet ihm, was sein Gefühl verneinte. »Was war das?«
    » Magusminen«, sagte Meister Grodon leichthin. »Dein Instinkt schützte dich und sorgte dafür, dass sie nicht explodierten, aber ...«
    Ich wusste es. Die Gerüchte stimmten also, und wir alle hatten lediglich Glück!
    »Die Sklaven! Die sich um die Verletzten kümmern sollten ...«, murmelte Trevor.
    » Sie waren sowieso tot, auch wenn du sie verschont hast.«
    Ein paar Herzschläge lang starrten sich Meister und Prüfling an. Trevor las nichts in Grodons Blick, absolut nichts. Es schauderte ihn, er zog den Kopf zwischen die Schultern und zwang sich zur Ruhe.

2
     
    Connor von Nordbarken, König von Dandoria, hörte aufmerksam zu.
    Die Gerichtsverhandlung war schnell gegangen, und seine Minister hatten keinen Zweifel daran gelassen, wie des Königs Urteil für die Freibeuterkapitäne aussehen sollte.
    Man würde sie hinrichten.
    Allerdings nicht sofort. Zuvor gab es einiges zu besprechen, denn die Verurteilten hatten Papiere bei sich geführt, die das politische Gleichgewicht störten und manches änderten.
    Egg T’huton, ehemaliger Bibliotheksmeister unter König Rondrick, und Jamus Lindor, ein Barde, der zu politischen Ehren gekommen war, hatten zur Ruhe gemahnt, aber ausgerechnet der sanfte Steve Mor-Gat, ein Mann von dreiunddreißig Jahren und Enkel des verstorbenen Blinden Magisters Agaldir, hatte Connors Urteil bestätigt.
    Connor hatte den Magus erstaunt gemustert, aber Steve erklärte: »Wir müssen so handeln, da wir sonst eine Blöße bieten, die man uns auf den Köpfen zerschlägt. Wenn König Nj’Akish im Süden und König Rod Cam im Westen erfahren, dass wir Freibeuter, die unsere Schiffe kaperten und die Besatzungen töteten, verschonen, werden wir keine ruhige Sekunde mehr haben und können unseren Seehandel auf der Stelle beenden. Was das für Dandoria bedeutet, muss ich nicht erklären. Man hat derzeit den Eindruck, Nj’Akish und Rod Cam testen deine Toleranz aus, Connor.«
    » Er hat nicht Unrecht«, sagte Drinúin, ein Elf aus dem Tal Solituùde. Er war für die Finanzen zuständig und Connor seit mehr als zehn Jahren ein treuer Weggefährte. Ihn zeichneten Verlässlichkeit und eine gewisse Distanziertheit aus, die er nicht wirklich abgelegen konnte. »Inzwischen ist Eure Gutmütigkeit über die Grenzen hinaus bekannt, mein König.«
    » Lass das ‚Ihr’ und nenne mich Connor«, schnaubte der König, der in diesem Moment wie ein alternder Barbar wirkte, der mit der flachen Hand in eine Schüssel schlägt, um auch alle am
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