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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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ihm nicht mehr viel Zeit, also hieß es, schneller zu werden. Vor allen Dingen die Arbeit unter Zeitdruck gehörte zur Prüfung, denn nur unter psychischem Druck zeigten sich die Fähigkeiten eines Diebes.
    Er schnellte nach vorne, schob sich um die Ecke und stand in einem großen Raum, dessen schwarze Wände das Licht absorbierten. Der Raum wirkte auf den ersten Blick leer, war es aber nicht, denn Trevor spürte die Anwesenheit von etwas, das er zwar nicht sah, aber mit allen Sinnen wahrnahm. Diese Sinne täuschten ihn selten und waren eine seiner Stärken, die ihn von anderen Schülern der Diebesschule unterschied.
    Meister Grodon prüft mich mit Magie! Er versucht, mich zu täuschen. Seitdem er andauernd mit Magus Lancrost zusammen ist, hat er sich verändert, als führe er etwas im Schilde!
    Im selben Moment schnellte Licht hoch, das wie aus dem Nichts erschien und einen Tisch zeigte, auf dem das zu stehlende Artefakt stand, jedoch auch zwei Menschen, die daran saßen und es betrachteten und auf abstruse Weise zu beschützen schienen.
    Trevor atmete einen Hauch schneller, als er erkannte, um wen es sich handelte. Dort saßen Frederic, sein ehemals bester Freund, und Evelyynn, seine frühere Liebste. Beide konnten, beide durften nicht hier sein, waren es aber doch. Sie drehten sich langsam zu ihm und sahen ihn an, wobei beide lächelten.
    Was sollte der Unsinn? Das hatte nichts mehr mit einer normalen Diebestour zu tun. Falls sie das Artefakt tatsächlich bewachten, würden sie es verteidigen, und Trevor würde sie töten müssen, um seinen Auftrag zu erfüllen.
    Schweiß bildete sich auf seiner Stirn , und ein fetter Tropfen rollte über seine Wirbelsäule. Dachte Meister Grodon tatsächlich, er würde die beiden Menschen, die ihm so viel Leid, aber auch so viel Freude geschenkt hatten, töten?
    Ja, das denkt er. Denn er weiß, wie ehrgeizig ich bin , und er weiß, dass ich alles tun werde, um in die Gilde der Meisterdiebe aufgenommen zu werden!
    Trevor wartete noch ein paar Atemzüge, ob sich das Bild vor ihm als Trugbild entpuppte, vielleicht auflöste wie Frühnebel im Sommer, aber das war nicht so, stattdessen winkten Frederic und Evelyynn ihn heran.
    Auf dem Tisch glitzerte das Artefakt, ein Kristallwürfel von der Größe einer Kastanie, den Trevor unbeschadet und in kürzester Zeit zu den wartenden Prüflingen und dem Meister zurückbringen musste. Er hatte keine Zeit, er musste eine Entscheidung treffen, und als Frederic ein Kurzschwert zog und Evelyynn ein blitzendes Messer vor sich auf den Tisch legte, begriff Trevor, dass es kein Spaß war.
    Er fühlte sich wie in einem Alptraum und verfluchte den Meister, der sich dieses morbide Spiel hatte einfallen lassen. Doch es gab eine Regel: Ein Auftrag ist immer und auf jeden Fall zu erfüllen! Er schritt fast lässig in den Raum, und der Mann und die Frau sprangen auf, die Waffen gezückt.
    » Willst du wirklich gegen uns kämpfen?«, fragte Evelyynn.
    » Ich will nicht, aber ich muss«, stöhnte Trevor.
    Frederic runzelte die Stirn und sagte: »Ich war dein bester Freund. Dein Meister war sich sicher, du würdest den Auftrag beenden, sogar gegen uns kämpfen. Ich jedoch glaube das nicht. Du wirst uns weder verletzen noch töten. So bist du nicht.«
    » Wenn ihr das nicht wollt, gebt mir das Artefakt und ich verschwinde«, sagte Trevor. »Spielen wir Meister Grodon einen Streich, über den er stolpert. Ich werde sagen, ich hätte euch das Diebesgut abgeschwatzt. Bei den Göttern, ihr wollt doch nicht tatsächlich gegen mich antreten? Wie viel zahlt man dir dafür, Frederic? Warum machst du dabei mit, Evelyynn?«
    » Warum sollten wir es nicht tun?«, fragte die hübsche, junge Frau. »Wir erhalten viel Gold, um dich zur Strecke zu bringen.« Sie lächelte Frederic kalt an, und er lächelte frostig zurück.
    Mein bester Freund nahm sie mir. Sie sind seit zwei Jahren zusammen. Es schmerzte, doch inzwischen ist es Vergangenheit, dachte Trevor, der Frederic bis heute nicht wirklich verziehen hatte. Nun hatte er die Möglichkeit, sich für den Verrat zu rächen. Doch es schmerzte nicht mehr, war Vergangenheit, und Rache um der Rache willen lag Trevor fern.
    Frederic lächelte hart. »Abschwatzen? Ich weiß nicht, was du meinst, mein Lieber. Und nun breche den Auftrag ab und krieche zurück zu deinem Meister. Es ist keine Schande, die Prüfung nicht zu bestehen, aber es ist eine Schande, für eine solche Sache seine Freunde zu töten.«
    » Ehemalige Freunde trifft
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