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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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die Luft, und der Hauch streift jene, die er treffen müsste.«
    Bluma lächelte. »Eine geistreiche Sichtweise, bester Egg. Wir lassen die Muskeln spielen, ohne jemanden zu bedrohen.«
    Connor lachte hart. Feine Falten zerknitterten sein Gesicht, obwohl er erst in den Vierzigern war, aber die Wärme der Ostlande hatte seiner Haut, die an Kälte und Sturm gewöhnt war, über Gebühr zugesetzt, wodurch er älter wirkte, aber nicht minder attraktiv. Seine blauen Augen funkelten wie die eines jungen Mannes, und seine Muskeln waren noch immer imposant, auch wenn man sie unter der feinen Kleidung nur erahnte. »Die Könige werden sich nicht darum scheren. Nicht sie legen den Hals auf den Hauklotz, sondern jene, die mit den Kaperbriefen unterwegs waren. Seit wann kümmert es einen Führer, was mit den Vasallen geschieht, solange sie ihm die Taschen mit Gold füllen?«
    Drinúin legte Daumen und Zeigefinger unter das schmale Kinn, was dem schönen Gesicht einen Ausdruck von tiefen Gedanken verlieh. »Beide Argumente haben etwas für sich. Und doch glaube ich, wenn wir vorerst einen Krieg vermeiden wollen und stattdessen ein Zeichen setzen, sollte die Hinrichtung so durchgeführt werden, dass sie eine maximale Wirkung erzielt.«
    » Was stellt Ihr Euch vor?«, fragte Bluma.
    » Welche Folter und Tötungsmethode?«
    » Ich meinte ...«
    » Es wäre sinnvoll, die Delinquenten für ein paar Minuten zu erhängen, am Strick hochziehen, bis sie fast ohnmächtig sind, danach die Eingeweide bei lebendigem Leibe zu nehmen, dann ...«
    » Später mehr davon, Drinúin«, unterbrach Connor und zog ein angewidertes Gesicht. »So weit sind wir noch nicht.«
    » Verzeiht, wenn ich mich ungeschickt ausgedrückt habe. Nicht das wollte ich wissen«, sagte Bluma. »Vielmehr interessiert mich, wie Ihr das Zeichen gegenüber unseren Feinden setzen wollt.«
    Der Elf lächelte. Sein schönes Gesicht war voller Elan und ewiger Jugend. »Wir laden beide Könige zur Feierlichkeit der zwanzigjährigen Herrschaft von König Connor nach Dandoria ein. Wir bewirten sie und feiern das Miteinander. Für den zweiten Tag versprechen wir ein ganz besonderes Ereignis, ohne zu verraten, um was es sich handelt.«
    Alle Blicke ruhten auf Drinúin.
    »Sie wissen nicht, was sie erwartet. Nicht ein Wort wird im Vorfeld über die Seeüberfälle verloren, darüber müssen wir uns einig sein. Nichts, was zu Auseinandersetzungen führen könnte. Wir tun so, als sei alles in Ordnung, und falls das Thema darauf kommt, weichen wir aus oder tun es als lästige Begleiterscheinung ab. Es gibt eine Volksbelustigung mit Gesang und Spiel, zwanzig Jahre Frieden und Wohlstand werden gefeiert, und dann, überraschend für alle, die Exekution der Kapitäne. Wir machen deutlich, dass wir jeden, der sich an unseren Schiffen vergreift, so behandeln werden. Selbstverständlich sprechen wir nicht die Könige persönlich an, es wird keine Vermutung geäußert, nichts dergleichen, sondern es ist eine allgemeine Verlautbarung. Die Exekution wird, nein, sie muss grausam und unvergesslich sein, was zwar nicht mit unseren Werten und Moralvorstellungen vereinbar ist, aber vielleicht tausende Leben rettet, die bei einem Seekrieg verloren wären. Ich meine, dass wir auf diese Weise unmissverständlich deutlich machen, dass wir nicht mit uns spaßen lassen.«
    Niemand sagte etwas.
    »Und so verhindern wir einen Krieg«, flüsterte Egg. »Vielleicht ...«
    » Genial«, setzte Jamus hinzu. »Wenn es funktioniert.«
    » Oder wir treten den Königen auf die Füße, sie fühlen sich beleidigt oder an der Nase herumgeführt«, sagte Steve.
    » Und wenn schon!«, fuhr Connor dazwischen. »Dann sind sie in unserer Hand. Mit ihren Männern werden wir fertig. Mal sehen, was geschieht, wenn in unserem Kerker zwei sogenannte Könige schmoren.« Nun beschlugen auch Connors Augengläser, er nahm sie von der Nase und legte sie zur Seite. Sein Blick war durchdringend und intensiv kurzsichtig.
    Er sagte: »Gibt es eine Möglichkeit, Darius zurückzubeordern? Vielleicht kann man ihn an den Küsten von Amazonien abfangen, damit er die Einladung an Nj’Akish überbringt. Schickt zwei Reiter los, sie sollen sich sputen. Soviel ich weiß, wird Darius’ Schiff unterwegs ankern und Baumwolle aufnehmen, ist das richtig?« Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Sendet einen Rabbolo nach Westen, nach Dalven, in die Hauptstadt Loreon. Nein, am besten zwei, falls es einer der beiden nicht schafft. Egg, du formulierst
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