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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor
Autoren: John Norman
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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY
    Band 06/4224
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
     
    BLOOD BROTHERS OF GOR
    Deutsche Übersetzung von Thomas Schlück
    Das Umschlagbild schuf Vicente Segrelles/Norma
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Redaktion: F. Stanya
    Copyright © 1982 by John Lange
    Copyright © 1985 der deutschen Übersetzung
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1985
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Satz: Schaber, Wels
    Druck und Bindung: Ebner Ulm
     
    ISBN 3-453-31203-1
    1
     
     
    »Dort ist sie«, sagte Grunt und deutete schräg nach vorn. »Siehst du sie?«
    »Ja«, antwortete ich. »Und ich fühle sie.« Deutlich spürte ich das Beben der Erde durch die Pfoten und Beine meiner geschmeidigen, hochmütigen Kaiila.
    »Bisher habe ich sie erst einmal gesehen«, bemerkte er.
    Ich stellte mich in den Steigbügeln auf, die die Vibrationen weitergaben. Vorhin, als wir noch nicht aufgestiegen waren, hatten wir die Hände flach auf den Boden gelegt und eine erste Vorahnung der Erscheinung wahrgenommen, aus einer Entfernung von etwa zwanzig Pasangs.
    »Sie kommen!« hatte Cuwignaka fröhlich gerufen.
    »Ich bin ein wenig verwirrt«, äußerte Grunt. »Sie kommt früh, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Cuwignaka, der links von mir im Sattel seiner Kaiila saß.
    Wir schrieben den Mond des Takiyuhawi, den Mond, in dessen Verlauf der Tabuk sich paart.
    »Sie ist eigentlich erst im Kantasawi fällig.« Dies war der Mond, bei dem die Pflaumen rot werden, im Ödland die heißeste Zeit des Jahres, gegen Ende des Sommers.
    »Ich weiß nicht, warum sie so früh kommt«, sagte Cuwignaka.
    Unsere Kaiila bewegten sich unruhig hin und her. Das Gras der Anhöhe reichte ihnen bis zu den Knien.
    »Vielleicht irren wir uns«, meinte ich. »Vielleicht kommt die Vibration von etwas anderem.«
    »Dabei gibt’s keinen Irrtum«, sagte Grunt.
    »Nein«, fügte Cuwignaka fröhlich hinzu.
    »Könnte es sich um eine andere handeln?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete Cuwignaka.
    »Diese Dinge sind wie Sommer und Winter«, erklärte Grunt, »wie die Mondphasen, wie Tag und Nacht.«
    »Warum kommt sie dann aber so früh?« wollte ich wissen.
    »War sie jemals früh hier?« wandte sich Grunt an Cuwignaka.
    »Solange ich zurückdenken kann, nicht«, antwortete dieser. »In den alten Überlieferungen ist die Rede davon, daß sie einmal zu spät kam, doch an ein frühes Eintreffen erinnere ich mich nicht.«
    »Sieht aus, als ob es dort drüben regnet«, bemerkte ich.
    »Das ist Staub, der vom Wind bewegt wird«, erklärte Cuwignaka. »Die Hufe lassen ihn aufsteigen.«
    »Sie ist da«, sagte Grunt. »Es gibt keinen Zweifel mehr.«
    Ich schaute in die Ferne. Es war wie ein Fluß aus Hörnern und Fellen.
    »Wie lange ist sie?« fragte ich, denn ich vermochte das Ende nicht zu erkennen.
    »Wahrscheinlich etwa fünfzehn Pasangs«, erwiderte Grunt. »Und vier bis fünf Pasangs breit.«
    »Es würde fast einen Tag dauern, sie zu umreiten«, stellte Cuwignaka fest.
    »Wie viele Tiere machen eine solche Gruppe aus?« fragte ich.
    »Wer zählt die Sterne, wer die Grashalme?« fragte Cuwignaka.
    »Die Größe«, sagte Grunt, »wird auf zwei bis drei Millionen Tiere geschätzt.«
    »Sicher die größte Gruppe ihrer Art im Ödland«, meinte ich.
    »Nein«, sagte Grunt. »Es gibt größere. Boswell behauptet, eine Gruppe beobachtet zu haben, die für das Durchschwimmen eines Flusses fünf Tage brauchte.«
    »Wie lange würde diese Gruppe dazu brauchen?«
    »Zwei bis drei Tage.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. Der Boswell, von dem er sprach, war mit dem Mann identisch, nach dem der Boswell-Paß in den Thentis-Bergen benannt war. Er war einer der ersten Erforscher des Ödlandes, zu denen auch Diaz, Hogarthe und Bento zählten.
    »Ein prächtiger, eindrucksvoller Anblick«, sagte ich. »Reiten wir näher heran!«
    »Aber mit Vorsicht«, sagte Cuwignaka. Er stieß einen Freudenschrei aus, hieb seiner Kaiila die Fersen in die Flanke und galoppierte den Hang hinab.
    Grunt und ich sahen uns an und grinsten. »Er ist noch ein Kind«, sagte Grunt.
    Wir folgten Cuwignaka. Etwa zur Mittagsstunde zügelten wir unsere Tiere neben ihm auf einer anderen Anhöhe. Die Tiere, die unter uns dahinzogen, waren nur noch drei oder vier Pasangs entfernt.
    »Es ist die Pte!« rief Cuwignaka fröhlich und schaute zu uns zurück.
    »Ja«, sagte Grunt.
    Wir konnten die Tiere deutlich riechen. Mein
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