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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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rasche Bewegung mit seinem Messer trennte Frederic die Hand ab, und das Schwert befand sich in Trevors Besitz. Er spürte ihren Atem, vielleicht auch nur den Hauch ihres Duftes, auf jeden Fall reagierte er, bevor er dachte, schneller, als es Chargos L’olkien je getan hatte, und die Schwertklinge steckte in Evelyynns Brust, bevor er seine Tat registrierte. Sie seufzte, verdrehte die Augen, ihr Messer polterte auf die Steine, und sie brach zusammen.
    Trevor schrie verzweifelt auf, dann brach der Schrei ab , und er fing an zu kichern. Er griff nach dem Würfel und rannte hinaus.
    Pfeile schossen nur knapp an ihm vorbei aus den Felswänden, Steine donnerten von oben, aber seine Instinkte waren nun die einer Fledermaus. Er registrierte nichts mehr bewusst, aber seine Sinne loderten und wichen jeder Gefahr aus. Er sprang über die Steine, die zuvor hinter ihm zu Boden gefallen waren, rollte sich ab, und endlich war er draußen.
    Er drückte sich schwer atmend an eine Mauer.
    Hatten sich neue Bogenschützen formiert oder gar jene, die er verschont hatte, auf ihn angelegt? Wem konnte er noch trauen?
    »Eine Meisterleistung«, zischelte eine Stimme vor ihm, und die Szenerie wurde durch mehrere Maguslichter und Fackeln ausgeleuchtet. Meister Grodon kam auf ihn zu, wie immer in weiches Leder gekleidet, mit kompletter Bewaffnung, ein schlanker, geschmeidiger Mann, der aussah, als könne er sogar in einer Kiste voller Giftschlangen überleben, indem er sich selbst zur Schlange machte, wozu seine Stimme bestens passte. »Ich wusste, dass du ein erbarmungsloser Mann bist, Trevor.« Er klatschte in die Hände, ein spöttischer Applaus.
    Trevor wollte sich auf dem Mann stürzen, aber ein Rest Vernunft hielt ihn davon ab. Er zitterte, sein Körper wurde von Kräften geschüttelt, die stets dann kamen, wenn eine gefährliche Situation vorbei war und denen eine warme Ruhe folgte und eine dunkle Erschöpfung. »Was habt Ihr mir angetan?«
    » Der Beste hat sich bewiesen«, sagte der Meister, dessen Fackellicht vor Trevors Gesicht tanzte. Seine Stimme klang schwer beherrscht. »Ein Mann, der sogar seine ehemalige Liebste opfert, um einen Auftrag zu erfüllen. Gab es so etwas schon einmal? Nicht, solange ich mich erinnern kann.«
    Hinter ihm tauchten Trevors Kameraden auf, jedenfalls diejenigen, welche die Prüfung bestanden hatten. Sie nickten anerkennend, einige klatschten beifällig, aber dezent, doch jeder sah den neuen Meisterdieb mit einer Art skeptischen Billigung an, als fürchte man ihn.
    »Kümmert euch um die beiden. Frederic ist schwer verwundet, Evelyynn auch«, sagte er, und jedes Wort kam ihm schwer über die Lippen, auf denen immer noch das Kichern zuckte, denn er hatte es gesehen. Er wusste Bescheid.
    Meister Grodon winkte , und die zwei überlebenden Sklaven, die Trevor dankbar anblickten, huschten in das Verlies.
    » Du warst die letzte Prüfung des Tages und bist nun offiziell ein würdiges Mitglied der Gilde«, sprach der Meister die wichtigen Worte und nahm den glitzernden Würfel entgegen. »Bei dir kam es mir nicht auf Schnelligkeit, Geschick oder Ruhe an, denn davon besitzt du genug. Du öffnest jedes Schloss und bist leiser als ein Insekt, du verfügst über eisenharte Nerven, und man wird dich irgendwann Schatten nennen. Mir ging es darum, wie viel du bereit bist, zu opfern. Denn du bist ein ehrgeiziger Mann, hochfliegend und anmaßend. Mir scheint, nun weißt du, wo deine Zukunft ist.«
    Ich sollte ihn töten, damit auch er weiß, wo seine Zukunft ist! Aber er hat die Aufnahme in die Gilde bestätigt und nichts anderes wollte ich!
    Trevor hob die Brauen. »Ich bin kein Narr, Meister. Einen anderen hättet Ihr an der Nase herumführen können, aber nicht mich.«
    Der Meister zuckte zusammen, denn er war es nicht gewohnt, so angesprochen zu werden.
    »Ihr kennt mich von Kindesbeinen an. Ihr wisst, dass ich Euch töten würde, hätte es sich tatsächlich um meine ehemaligen Freunde gehandelt. Doch ich kämpfte nicht gegen Evellyyn und Frederic. Dieses Risiko würdet Ihr niemals eingehen. Vielleicht seid sogar Ihr dafür zu anständig.«
    Die Umstehenden atmeten schwer, manch einer griff nach seiner Waffe.
    Grodon blieb unbeirrt und wirkte äußerlich ruhig.
    Trevor fuhr fort: »Das einzige, das man Euch vorwerfen kann, ist, dass ich Eurem Blendwerk hätte aufsitzen können, und dass Ihr mich einen Konflikt überantwortet habt, der kaum zu ertragen war, zumindest, bis ich dahinter kam. Ihr wisst, dass meine Augen
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