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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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begriff die religiösen Konzepte der Magie und erkannte Praktiken, die den zugrunde liegenden Prinzipien der Religion gleich waren, weshalb man einige der Blinden Magister anbetete wie Priester, was diesen jedoch nicht Recht war. Es lag in der Natur des Menschen, Dinge, die er nicht begriff, glauben zu wollen, da ihm nichts anderes übrig blieb.
    Ging man davon aus, dass Religion auch stets ein Mittel war, um denkende Wesen in Angst zu versetzen, gelang das der Magie genauso gut.
    Letztendlich mochte man noch so viele schlaue Bücher füllen, Diskussionen führen oder Meinungen vertreten – wirklich erklärbar war die Magie nicht und würde es nie sein, denn sie existierte auf einer spirituellen Ebene, die den Göttern gleichkam. Sie bestand aus Fäden, die sich fanden, verknoteten oder eine Gleichheit schufen, je nachdem.
    Was jedoch nie in Frage gestellt wurde, war das Konzept der Zeit in der Magie, die Ordnung des Gestern, Heute und Morgen. Das Gesetz der Magie beruhte auf der Annahme, dass alle kosmologischen Systeme von der vagen Vermutung einer Verbundenheit von Dingen und Ereignissen des Universums ausgingen, die sich auch auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezogen. Die Ordnung der Natur begründete sich in diesen kosmologischen Systemen durch diese Verbindungen. Magie versuchte, solche Verbindungen und Kräfte zu nutzen.
    Um die Vergangenheit zu beschwören, benötigte man Erinnerungen, um die Zukunft zu bilden, bedurfte es Träume. Beides ging Hand in Hand und ergänzte sich. Gemeinsam bildete beides die Sicht auf die Welt. Ging eine der Komponenten verloren, befanden sich Seele und Verstand in einem Niemandsland der Gefühle, innerlich zerrissen und ohne Sinn.
    Erinnerungen ließen sich nicht kontrollieren. Sie entzogen sich und schufen neue aus sich selbst. Deshalb geschah, was nie geplant gewesen war.
    Der von Grodon geschaffene Nebeldämon, der Gedanken- und Erinnerungsdieb, entglitt dem Meisterlehrer der Diebe und wuchs von Mannesgröße zu der eines Berges.
    Er befreite sich aus den Klauen seines Schöpfers wie ein Wildpferd, raste davon, während Grodon ihm verzweifelt hinterher starrte, richtete Unheil an und landete schließlich am Mahlstrom, wo er nach Unterwelt gezogen wurde.
    Er strömte durch die Höhlen und Gänge wie Gift und versetzte Dämonen und Untote in schiere Panik. Er nahm ihnen die Erinnerung und somit das wenige Gute, dass noch in ihnen schlummerte, aber er nahm ihnen außerdem den Kern dessen, was sie ausmachte, also das Böse. Das war sogar für den Nebeldämon zu mächtig, sodass er zerfaserte und schließlich in einer gewaltigen Explosion verging. Er setzte Erinnerungen frei, wie eine stinkende Knolle Samenkörner versprüht, und Unterwelt fiel ins Chaos.
    Das Böse und Üble konnte nicht sein ohne das Gute und Helle. Beides musste existieren, um sich gegenseitig zu begünstigen. Es konnte nur ein Voran geben, wenn es auch ein Zurück gab, nur ein Dunkel, wenn es auch hell wurde.
    Es gab eine gewaltige Explosion dumpfen Nichts, die sich über den Mahlstrom und über Mittland erstreckte und alles, was bisher existierte, veränderte.
    Die Götter rangen und versuchten, die Ordnung zu erhalten, doch sie wurden vom Paradoxon der Magie erdrückt.
    Als sie wieder erwachten, als sie einen Blick auf Mittland warfen und versuchten, sich zu sammeln, hatte sich alles verändert.

20
     
    » Eine Erklärung!«, sagte Connor. »Ich wünsche sofort eine Erklärung.«
    Aichame lachte hysterisch , und ihre Tochter wirkte wie versteinert.
    Über der Bibliothek lag ein Schatten.
    »Ein düsterer Scherz«, knurrte Frethmar.
    Chargos L’okien wirkte nicht wie ein Mann, der scherzte, und Trevor sagte: »Eine halbe Stunde ist schnell vorbei.«
    Noch immer bot Connor weder dem ungebetenen Gast, noch den anderen einen Platz an.
    L’okien schien das nicht zu stören, denn er stand gespannt mitten im Raum, wandte sich an Steve und sagte ruhig: »Ihr seid der Enkel des berühmten Agaldir, ein Magus.«
    » Steve Mor-Gat. Ja, ein Magus«, stellte der Mann sich vor.
    » Nehmt meine Hand, Steve Mor-Gat.«
    Steve trat vor und folgte der Bitte.
    »Horcht in mich hinein, und vernehmt die Schwingungen.«
    Bluma löste sich von Darius und ging zu den Männern. »Nehmt auch meine Hand.«
    L’okien hob fragend die Brauen.
    »Tut es. Sie besitzt magische Kräfte«, befahl Connor.
    L’okien kam der Bitte nach, und der Kreis schloss sich, als Bluma ihre zweite Hand Steve reichte. Alle drei hielten die Augen
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