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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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Ihr das, mein König?«
    » Ist es so?«
    » Meine Gelenke ... sie revoltieren. Sie schmerzen und werden dick und tun weh. Besonders nach dem Drachenflug haben sie sich verkrampft und ...« Er stockte. »Wieso wisst Ihr das?«
    Connor schmunzelte. »Menschen, die ich liebe, beobachte ich sehr genau. Steve soll sich um Euch kümmern. Vielleicht wirken seine Heilkräfte.«
    » Tun sie nicht«, murmelte Jamus, der das schon versucht hatte.
    » Dann ruht Euch aus. Vielleicht fällt uns etwas ein, wenn ich zurückkehre. Man sagt, warme Bäder helfen.«
    Jamus lächelte schief und sah den verantwortungsvollen Mann an, der sich wieder einmal aufmachte, um Mittland zu retten.
    Es klopfte hart an der Tür der Bibliothek und die Flügel schwangen auf. Frethmar und Trevor traten ein. Der Zwerg sagte: »Wir mussten nicht suchen, denn er kam zu uns.«
    Beide traten zur Seite und ließen einen hageren, glatzköpfigen Mann durch. Chargos L’okien war auf die Burg gekommen. Mit großen Schritten trat er ein, sein langer Mantel wehte, sein G esicht war starr wie eine Maske, seine metallbewehrten Schuhe krachten auf den Marmorfliesen.
     
     
    Für einen Moment herrschte konsterniertes Schweigen. Connor brauchte einige Atemzüge, um sich zu fangen. Routiniert nahm er L’okiens Verbeugung entgegen und sagte: »Ich schickte nach Euch.«
    Der Meisterdieb richtete sich auf. Scharfsinnige Augen musterten den König. Connor runzelte die Brauen und erinnerte sich, den Mann während des Königsempfanges im Burghof gesehen zu haben. Ganz kurz nur, aber der Mann war dort gewesen.
    » Mein König, zwar wollte ich Dandoria heute mit einem Schiff verlassen, doch es geschah etwas, das meine Pläne änderte.«
    » Redet!«
    » Ein Unglück ist geschehen. Eines, mit dem niemand gerechnet hat, auch nicht der Verursacher.«
    Nun blickte jeder den Gedankendieb an, und eine sirrende Spannung entstand.
    »Lasst Euch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen«, forderte Connor ungeduldig.
    Frethmar räusperte sich, Trevor trat von einem Bein aufs andere. Jamus rieb sein Kinn. Aichame und Ceyda hielten den Atem an. Als Darius und Bluma eintraten und Bob, Saymoon und Steve in den Raum kamen, als hätten sie nie einen Auftrag erhalten, wusste jedermann, dass Chargos L’okien s folgende Worte sehr wichtig waren.
    » Es tut mir leid, der Überbringer schlechter Nachrichten zu sein, mein König, aber ich darf es nicht verschweigen«, sagte L’okien sehr leise. Sein blaues Halstuch leuchtete wie ein Fremdkörper. Den Hut hatte der Mann abgenommen und hielt ihn am langen Finger.
    » Wir alle haben breite Rücken«, gab Connor zurück. »Rücken, die viel getragen haben.«
    Der Dieb lächelte. »Ja, das ist bekannt. Dennoch gibt es Ereignisse, an denen auch Heldentum nichts ändern kann.«
    Aichame griff zu einer Karaffe und einem Becher, als wolle sie L’okien etwas zu trinken anbieten, aber Connor winkte ab. »Ich höre.«
    Zwischen den Augen des Diebes bildete sich eine tiefe Falte, dann sagte er: »In weniger als einer halben Stunde wird Mittland, wie wir es kennen, nicht mehr existieren.«

18
     
    Als Grodon begriff, dass er einen Fehler gemacht hatte, war es zu spät.
    Er hatte es zu weit getrieben. Hatte in das große Gefüge eingegriffen. Was auch immer geschehen war, es hing mit der magischen Nebelkreatur zusammen, die er geschaffen hatte, nachdem er das Buch von Magus Lancrost gestohlen hatte. Eine alte Geschichte, über die nachzudenken es sich nicht lohnte, denn schon bald würde sie vergessen sein. Zumindest vermutete er das. Doch vielleicht kam auch alles ganz anders.
    Er hatte leichtfertig und machtbesessen Magie angewandt, ohne zu wissen, was er heraufbeschwor, denn er war ein Dieb, kein Magier.
    Als er das Buch stahl, wunderte er sich über Lancrosts Leichtfertigkeit. Nun wusste er, dass der Magus mitnichten gedankenlos gewesen war, vielmehr hatte er Schutzmagie in die Sprüche gewoben. Es war nicht schwierig, einen Zauber anzuwenden, doch es war damit unmöglich, ihn zu beherrschen.
    Grodon fing an zu lachen, ein hartes Lachen ohne Freude. Es dauerte nicht mehr lange, und er erfuhr, wer er sein würde. Denn nichts blieb, wie es war. Auch er nicht.
    Letztendlich war jetzt alles belanglos.
    Denn das physische Gesetz der Magie, aus dem ein Paradoxon entstanden war, hatte sich gegen ihn, hatte sich gegen ganz Mittland gewandt.
     

19
     
    Blinde Magister diskutierten darüber, dass Magie nicht ein separates, abgrenzbares System darstellt e. Man
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