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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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    »Dieses Mal schaffe ich es, mit Ivy Kontakt aufzunehmen«, sagte Tristan. »Ich muss sie warnen, ich muss ihr erklären, dass der Zusammenstoß kein Unfall war. Lacey, du musst mir dabei helfen! Ich kriege diesen Engelkram einfach nicht auf die Reihe.«
    »Das kannst du laut sagen«, erwiderte Lacey und lehnte sich an Tristans Grabstein.
    »Dann kommst du also mit?«
    Lacey prüfte ihre Nägel, lange lila Nägel, die so wenig abbrachen, wie Tristans dichte braune Haare je wieder wachsen würden. Schließlich meinte sie: »Vermutlich kann ich eine Stunde Poolparty noch irgendwie in meinem Terminkalender unterbringen. Aber erwarte nicht von mir, dass ich mich besonders engelhaft benehme.«
    Ivy stand am Beckenrand, sie hatte Gänsehaut, weil immer wieder Wasser auf sie spritzte. Zwei Mädchen, hinter denen ein Junge mit einer Wasserpistole herrannte, streiften sie im Vorbeilaufen. Die drei klatschten in den Pool und Ivy bekam eine kalte Dusche ab. Wäre das ein Jahr zuvor passiert, hätte sie am ganzen Leib gezittert und zu ihrem Wasserengel gebetet. Doch jetzt wusste Ivy, dass es keine Engel gab.
    Letzten Winter, als sie starr vor Angst - weil sie sich seit ihrer Kindheit vor Wasser fürchtete - auf dem Sprungbrett über dem Schwimmbecken der Schule hing, hatte sie zu ihrem Wasserengel gebetet. Doch gerettet hatte sie Tristan.
    Er hatte ihr das Schwimmen beigebracht. Obwohl ihr an jenem ersten Tag - genau wie an den Tagen darauf -die Zähne geklappert hatten, hatte sie es geliebt, wie sich das Wasser anfühlte, wenn Tristan sie hinter sich herzog.
    Sie hatte ihn geliebt, selbst als er ihr die Engel ausreden wollte.
    Er hatte recht gehabt. Und nun war Tristan tot, genau wie Ivys Glaube an die Engel.
    »Hast du Lust zu schwimmen?«
    Ivy drehte sich schnell um und sah ihr sonnengebräuntes Gesicht und ihre zerzausten blonden Haare in der verspiegelten Sonnenbrille von Eric Ghent. Seine nassen Haare waren zurückgekämmt und wirkten auf seinem Kopf fast durchsichtig.
    »Leider haben wir kein Sprungbrett ...«, fügte Eric hinzu.
    Sie überhörte die Stichelei. »Der Pool ist trotzdem schön.«
    »An diesem Ende ist er sogar ziemlich flach«, erwiderte er, nahm die Sonnenbrille ab und ließ sie an einer Kette auf seiner knochigen Brust baumeln. Erics Augen waren hellblau und seine Wimpern so hell, dass es aussah, als habe er überhaupt keine.
    »Ich kann schwimmen - auch im tiefen Teil«, erklärte Ivy ihm.
    »Schon klar.« Eric zog einen Mundwinkel hoch. »Sag Bescheid, wenn du Lust hast, zu schwimmen«, schlug er ihr vor, dann ging er weiter, um sich mit seinen anderen Gästen zu unterhalten.
    Ivy hatte von Eric gar nicht erwartet, dass er sie netter behandeln würde. Auch wenn er sie und ihre zwei besten Freundinnen zu seiner Poolparty eingeladen hatte, gehörten die drei Mädchen nicht zur angesagten Clique von Stonehill. Ivy war sich sicher, dass Beth, Suzanne und sie nur deshalb dabei waren, weil Gregory - Erics bester Freund und Ivys Stiefbruder - Eric darum gebeten hatte.
    Sie suchte die andere Seite des Pools, wo sich viele sonnten, nach ihren Freundinnen ab. Zwischen einem Dutzend eingeölter Körper und sonnengebleichter Köpfe thronte Beth. Sie trug einen großen Hut und etwas, das wie ein hawaiianisches Sommerkleid aussah,
    und redete auf Will O’Leary ein, einen Freund von Gregory. Irgendwie hatten sich Beth Van Dyke, der es völlig egal war, ob man sie cool fand, und Will, den alle für ultracool hielten, angefreundet.
    Die anderen Mädchen um sie herum strengten sich an, sich der Sonne - oder Will - von ihrer besten Seite zu zeigen, doch Will nahm keine Notiz von ihnen. Er nickte Beth, die ihm vermutlich ihre neueste Idee für eine Kurzgeschichte erzählte, ermutigend zu.
    Ivy überlegte, ob Will auf seine stille Art gefiel, was Beth schrieb - Gedichte und Geschichten. Einmal hatte sie sogar für den Geschichtskurs eine Biografie von Maria Stuart verfasst. Alles endete jedenfalls als schwülstige Liebesgeschichte. Der Gedanke, dass Will auf so etwas stehen könnte, entlockte Ivy ein Lächeln.
    Genau in diesem Moment sah Will zu ihr herüber und bemerkte ihr Lächeln. Sein Gesicht schien kurz aufzuleuchten, was vielleicht nur an der Widerspiegelung eines Sonnenstrahls auf dem Wasser lag, aber Ivy wich trotzdem verlegen einen Schritt zurück. Ebenso schnell versteckte Will sein Gesicht im Schatten von Beths Hut.
    Als sie zurückwich, spürte Ivy die nackte Haut einer kühlen,
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