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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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Ihr.« Connors Blick nagelte Trevor fest. Bevor der Meisterdieb antworten konnte, fuhr der König fort: »Also ist anzunehmen, dass der Gedankendieb mit einem Schiff nach Dandoria kam. Vermutlich wie Darius aus Port Metui. Wie es scheint, sind sie schon gemeinsam dorthin gereist. Also hat Euer Vater Darius die Erinnerung an den Sturm gestohlen. Die von Sheyna und vielleicht noch viele mehr.« Er stand auf und stützte sich auf die Tischplatte. Seine blonden, langen Haare schimmerten im Maguslicht. Er reckte das kantige Kinn. »Ich hoffte, den Frieden zu erhalten. Ich lud die Könige ein, um sie zu beobachten und zu warnen. Das Schicksal brachte Aichame in mein Haus und meine Tochter. Es schien, als färbe sich der Himmel blau, als scheine die Sonne, als wärme sie uns alle - doch nun sind Wolken aufgezogen und Gewitter grollen.«
    Frethmar grinste. »Yepp, sowas nennt man eine gelungene Metapher«, flüsterte er. »Und das aus deinem Mund?«
    Bluma blitzte den Zwerg an, und dieser zog den Kopf zwischen die Schultern.
    Connor ging nicht darauf ein. »Mit Trugstedt verliert Mittland einen Teil seiner Identität. Abgesehen davon, dass die Zwergengüter ein wichtiger Teil unseres Alltags sind. Wir dürfen die Gefahr, die von diesem Nebelwesen ausgeht, nicht unterschätzen. Nebel kann man nicht besiegen, er kriecht, wohin er will. Und wenn er zu uns kommt, haben wir keine zweite Chance. Wir können uns nicht verstecken und einen neuen Angriff planen. Es geschieht und ist vorbei. Also müssen wir alle unsere Kräfte bündeln. Auch König Nj’Akish und König Rod Cam, trotz aller Ressentiments.« Er musterte Aichame und Trevor und sagte nach einer zerrenden Pause: »Auch mir gefällt da nicht.«
    » Der Südkönig hat mich gefoltert«, murmelte Frethmar. »Er wollte mir meinen Schatz stehlen und war bereit, mich zu töten. Man sollte ihm die Arme abschlagen.«
    » Uns hat er eingesperrt«, fügte Bob hinzu.
    » Er ist ein Untier!«, stieß Frethmar hervor.
    » Verdammt!«, donnerte Connor. Er schlug erneut auf die Tischplatte und richtete sich auf. »Das ist mir bewusst, Fret! Und glaube nicht, dass ich das vergesse. Genauso wenig, wie ich vergesse, dass er Aichame das Erbe ihres Vaters nahm. Ich bin kein Narr, Zwerg!«
    » Das ... das ...« Frethmar räusperte sich und schwieg, denn erneut blitzte Bluma den Zwerg an.
    Darius sprang erregt auf, ganz offensichtlich unter Schock. Vermutlich hatte er erst jetzt wirklich begriffen, was sein Sohn getan hatte. Der Stuhl hinter ihm fiel polternd um. Erregt ballte er die Fäuste, und sofort waren Bluma und Bob an seiner Seite. »Beruhige dich, Darius«, sagte der Barb.
    » Dein Vater?«, brüllte Darius und starrte Trevor an. »Er hat meinen Jungen zu einem Mörder gemacht, und du sitzt hier, als sei nichts geschehen?«
    » RUHE!« Connors Gesicht färbte sich rot.
    Darius riss sich zusammen. Bluma flüsterte auf ihn ein.
    Es dauerte eine Weile. Gewalt lag in der Luft. Zorniges Atemholen.
    Endlich setzten sich alle, lediglich der König blieb stehen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, wodurch seine breite Brust sie alle überragte. »Chargos L’okien und der Nebel. Ich verwette meinen Arsch, dass ein Zusammenhang besteht! Ohne Trevor einen Vorwurf zu machen, denn der Sohn trägt nicht die Verantwortung für seinen Vater. Das sollte uns allen klar sein.« Sein Blick sprang zu Darius. »Und der Vater nicht für den Sohn.«
    Bedächtig ging er zu einer Holztruhe. Er legte er den Umhang ab und das feine Seidenhemd. Sein nackter Oberkörper glänzte im Maguslicht. Die Oberarmmuskeln tanzten, der Bauch war noch immer flach. Blonde Brusthaare funkelten. Er öffnete die Kiste und zog sich ein Leinenhemd über den Kopf. Er nahm eine Lederweste und schlüpfte hinein. Anschließend schnallte er sich einen breiten Gürtel um, in den er einen Dolch steckte. Das Gehenk war nicht sehr groß, umso dominierender wirkte das Schwert, welches er hineinschob. Er faltete den Umhang zusammen und legte ihn in die Kiste. Er schloss sie. Dann ging er zum Tisch und legte seine Brille auf die Platte. Mit der flachen Hand zerschlug er sie wie ein lästiges Insekt, wonach Blut von seiner Hand tropfte. Er beachtete es nicht, blickte auf und sagte: »Auch wenn ich nicht mehr die Farbe eines Hauses am Horizont erkenne, wichtiger ist, ich sehe, was im Auge meines Feindes geschieht. Und das gelingt mir auch ohne das da.«
    Alle starrten ihn wortlos an. Er sah aus wie ein Barbar – er war ein
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