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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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geschlossen, lauschte und sahen Dinge, die anderen verborgen blieben. Mit einem Ruck zog Bluma ihre Hand zurück, auch Steve wirkte erschüttert.
    »Verdammt, was ist los?«, fauchte Connor.
    » Er hat recht«, sagte Bluma. »Ich habe es gesehen.« Ihr Blick flackerte.
    Steve seufzte. »Der Untergang.« Er wirkte nicht minder erschüttert.
    Die Unruhe war mit Händen zu greifen.
    »Wir können uns retten. Steve Mor-Gat ist ein großer Magus, und wie ich nun weiß, verfügt auch Bluma von Fuure über diese Kraft«, sagte L’okien. »Wir drei können Schutzmagie über uns legen. So werden zumindest wir in diesem Raum uns nicht verändern.«
    » Verändern?«, fuhr Aichame auf.
    » Was heißt verändern?«, schnaubte Bob.
    » Ich begreife das nicht«, sagte Ceyda schrill.
    » Wir haben so gut wie keine Zeit mehr«, sagte Steve.
    » Mein Sohn. Er ist im Kerker«, sagte Bluma. »Wir müssen ihn zu uns holen.«
    » Wir haben keine Zeit für irgendeine Verzögerung«, sagte L’okien. »Jeder wird auch nach allem, was gleich mit Mittland geschieht, noch existieren. Jeder König, jedes Lebewesen. Niemand stirbt.«
    » Warum dann Schutzmagie?«, wollte Connor wissen.
    » Niemand wird derselbe sein. Darum geht es, mein König. Nur uns wird es vergönnt sein, die zu bleiben, die wir sind. Denn ich war bis vor ein paar Minuten der einzige Mensch in Mittland, der weiß, was geschehen wird. Wir können uns und unsere Individualität retten. Wenn wir uns beeilen.« Der Meister aller Diebe musterte sie.
    » Also wird unser Sohn zwar weiterleben, aber ein Fremder sein?«, schnappte Darius.
    » Er bleibt nach wie vor Euer Sohn, Minister«, meinte L’okien sophistisch.
    » Wie sollte ich Euch glauben? Ihr wart mit mir auf dem Schiff, im Sturm. Und Ihr habt mich bestohlen. Habt meine Erinnerungen gestohlen. Wer weiß, was Ihr jetzt vorhabt?«
    » Vertraut mir oder lasst es!«
    » Euch vertrauen?« Trevor lachte traurig und spuckte aus.
    » Wir alle haben ein Recht auf Erklärungen«, schnaubte Connor.
    » Dafür haben wir später Zeit«, gab L’okien hart zurück.
    » Es stimmt«, sagte Bluma. Alle Blicke flogen zu ihr. »Es geht um Minuten, Connor. Oder glaubst du, wenn es sich ändern ließe, würde ich John ... Bei den Göttern, er ist mein Sohn!«
    Steve unterbrach finster: »Wir können L’okien vertrauen. Und wenn nicht ihm, vertraut Bluma und mir. Für Erklärungen haben wir keine Zeit. Es kann jeden Moment so weit sein.«
    Connor warf einen Blick nach draußen. Vor dem großen Fenster zogen grüne Wolken über den Himmel. Die Luft außerhalb der Bibliothek wirkte wie eine giftige Brühe.
    »Bitte, Connor.« Bluma nahm den Arm des Königs und Freundes. »Wir sollten tun, was nötig ist. Sonst ...«
    » Und was geschieht mit John?« Darius fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, eine hilflose Geste. »Was geschieht mit unserem Sohn?«
    » Liebe Güte ...«, stieß Aichame hervor. »Das ist so schrecklich ...«
    » Mama, ich habe Angst«, schluchzte Ceyda. »Ich habe solche Angst.«
    Trevor ging zu ihr, und dankbar schmiegte sie sich in seinen Arm, während er um Haltung rang und seinen Vater anstarrte.
    L’okien lächelte. »Ich bitte euch alle ... kommt zu mir.« Ohne ein weiteres Wort bildeten er, Bluma und Steve, einen Kreis.
    » Betretet diesen Kreis. Drückt euch eng aneinander«, sagte der Enkel des Blinden Magisters. Zögernd folgten alle. Man sah Connor an, wie ungerne er sich beugte. Sie rückten zueinander, Ceyda klammerte sich an Trevor. Eine Traube aus Atem, Furcht und Ungewissheit. Steve, Bluma und der Dieb fassten sich an den Händen. Zwischen ihnen drängten sich die Schutzsuchenden. Connor schnaubte wie ein Crocker und hielt Aichame so eng umschlungen, dass sie fast völlig in seinen Armen versank. Saymoon und Jamus schwitzten erbärmlich. Frethmar presste die Axt an seinen Bauch, um niemanden zu verletzen. Darius hatte Tränen in den Augen. Steve und Bluma begannen zu murmeln. Sie hielten die Augen geschlossen. L’okiens Gesicht war aschfahl.
    Bob hatte Tränen in den Augen. »Bama, meine Bama ... was wird aus ihr?«
    » Später, Barb«, flüsterte L’okien beruhigend. »Sie wird überleben. Alle überleben.«
    Während über Dandoria der Himmel immer dunkler, fast schwarz geworden war und nur wenige Maguslichter die Bibliothek beleuchteten, spannte sich eine Decke über die Gefährten, die aus Furcht, Verständnislosigkeit und stillem Protest bestand. Hätten Steve und Bluma die Sache nicht
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