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Das Dämonentor

Das Dämonentor

Titel: Das Dämonentor
Autoren: Hubert Haensel
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stürzte vornüber.
    Mythors flüchtiges Zögern, als er den Rohnen sterben sah, glaubte Mnekarim ausnützen zu können. Gemeinsam mit zweien seiner Krieger warf er sich dem Kometensohn entgegen.
    »Wir sollten miteinander reden, Mnekarim, anstatt uns gegenseitig umzubringen.«
    »Ich wüßte nicht, worüber.« Der Alte schnaufte wütend. Seine Klinge klirrte gegen Altons Parierstange. Für die Dauer zweier flüchtiger Herzschläge versuchten er und Mythor, jeweils den Schwertarm des anderen herumzudrücken, dann lösten sie sich wieder voneinander.
    »Die Priester greifen mit ihrer Magie an«, warnte Fronja. »Wir müssen uns gegen sie zur Wehr setzen.«
    Das bedeutet, daß nur noch Mythor und Gerrek wirklich kämpfen konnten.
    »Verdammt«, machte der Beuteldrache. »Jetzt wird es ernst.«
    »Hier, Mythor.« Fronja warf dem Kometensohn eine ihrer gebogenen Klingen zu, die er geschickt mit der Linken auffing. Herumwirbelnd fügte er einem der Angreifer eine klaffende Wunde zu.
    Fast gleichzeitig brach ein anderer lautlos zusammen, ohne daß ihn jemandes Schwert auch nur berührt hätte. Der nächste, der sich auf Mythor stürzen wollte, ließ die Waffe fallen und umklammerte aufschreiend seinen rechten Arm, den ein Pfeil durchbohrt hatte.
    »Die Schwerter weg!«
    Mythor erkannte die Stimme als die von Taremus. Der junge König eilte ihm in Begleitung der Wälsenkrieger entgegen.
    »Ich glaube, wir sind gerade noch zur rechten Zeit erschienen. Ich konnte nicht warten, Mythor, während du für mich den Kopf hinhältst.«
    »Taremus war der Meinung, daß wir…«
    »Taremus?« Der schrille Aufschrei ließ Berbus jäh verstummen.
    Der König wandte sich dem Alten zu, der ihn aus weit aufgerissenen Augen anstarrte und keine Anstalten traf, sein Schwert fallen zu lassen. Haß spiegelte sich in den Zügen des Mannes wider.
    »Ich bin Mnekarim«, sagte er.
    Nicht lange, dann huschte ein Hauch von Erkennen über Taremus’ Züge.
    »Ja, ich entsinne mich. Du nennst dich meinen Bruder, aber du warst schon immer ein Bastard.«
    Ein Knurren entrang sich Mnekarims Kehle, als er mit dem Schwert zustieß.
    »Selbst deine Jugend wird dir jetzt nicht helfen können. Wo warst du all die Jahre, als Tata Not und Entbehrung litt?«
    Geschickt wich Taremus aus und entriß einem der Wälsen das Schwert.
    »Laßt mich«, rief er, als die anderen eingreifen wollten. »Die Entscheidung wird nur zwischen Mnekarim und mir gefällt.«
    Erbittert gingen sie aufeinander los. Mit ungestümer Wildheit drang Mnekarim auf seinen Bruder ein und ließ ihm keine Gelegenheit, sich auf seine Kampfweise einzustellen. Taremus mußte alle Geschicklichkeit aufwenden, um die harten, kraftvollen Streiche abzuwehren. Er war gezwungen, Schritt für Schritt zurückzuweichen, bis er endlich kalten Stein in seinem Rücken verspürte.
    Mnekarim triumphierte. Aber das Aufblitzen in seinen Augen verriet ihn, und in dem Augenblick, in dem seine Klinge hochwirbelte, ließ Taremus sich fallen. Krachend schmetterte das Schwert gegen den Stein und sprengte unzählige winzige Splitter ab.
    Taremus blieb dennoch keine Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Noch während er sich herumwälzte, klirrte Mnekarims Klinge unmittelbar neben ihm auf den Boden. Der alte Mann war wie von Sinnen. Wieder stieß er zu, noch einmal entging Taremus der blitzenden Schneide nur um Haaresbreite.
    Dann trat der König zu. Mnekarim brach in die Knie.
    Krachend trafen beider Schwerter aufeinander. Keiner wollte auch nur eine Handbreit weichen.
    »Endlich habe ich dich«, keuchte Mnekarim. Der Schweiß rann ihm in Strömen über das Gesicht.
    Ihre Schwerter hatten sich mit den Parierstangen ineinander verhakt. Taremus begann zu zittern, er konnte Mnekarims Kräften nicht mehr lange widerstehen.
    »Du wirst nicht über Tata herrschen«, fauchte der Alte.
    Taremus glitt ab. Er schrie auf, weil er schon die gegnerische Klinge zwischen seinen Rippen zu spüren glaubte.
    Der plötzlich schwindende Widerstand beraubte Mnekarim seines Halts und ließ ihn taumeln. Sein Schwert beschrieb einen sinnlosen Halbkreis an Taremus vorbei. Mit der Linken versuchte er noch, sich abzufangen, doch er stürzte in die Klinge seines Bruders, bevor dieser überhaupt in der Lage war zu reagieren.
    »Das ist nicht dein Triumph«, brach es sterbend aus Mnekarim hervor. » Du hast mich nicht getötet.«
*
    Die Magie der Dämonenpriester machte sich inzwischen deutlich bemerkbar.
    »Viel Zeit bleibt uns nicht«, drängte
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