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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln
Autoren: Sophie R. Nikolay
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stattdessen wiederholen, was wir gerade getan haben.“
    „Liebend gern“, raunte Danyel. Er presste die
Pobacken zusammen und spürte die Reaktion von Kilians Glied, das langsam in ihm
erschlaffte.

Vierundzwanzig
     
    Kilian war den ganzen Tag nervös, was ohne
Frage daran lag, dass Monja aufgebrochen war, um ihre Mutter vom Bahnhof
abzuholen. Am Vormittag war er schon unruhig gewesen – jetzt war er ein reines
Nervenbündel. Danyel sah, dass seine Hände zitterten, als er den Ring am Finger
drehte, den er sich aus der Schüssel mit dem Schmuck ausgesucht hatte, und
versuchte ihn abzulenken.
    „Hat Monja nichts weiter wegen Eduardo gesagt?“
    „Nein. Ich hab mich diesbezüglich etwas blöde
benommen und ihr vorgeschlagen, entweder Italienisch zu lernen oder dich um
Hilfe zu bitten.“
    Danyel verkniff sich ein Grinsen. „Das hat sie.
Heute Morgen, nachdem sie aufgestanden war.“
    Kilian sah ihn entgeistert an.
    „Guck nicht so, sie ist ein großes Mädchen und ich
habe nichts weiter gemacht, als ihre Sprachkenntnisse etwas zu erweitern.“
    „Ja und? Hat sie sonst nichts zu dir gesagt?“,
bohrte Kilian.
    „Nein. Sie hat nur gefragt, ob ich ihr mit der
Sprache helfen könne. Ich habe sie daraufhin gefragt, ob es wegen Eduardo sei
oder weil sie sich dann besser in Rom zurechtfinden würde. Weißt du Kilian,
dein Schwesterchen ist ganz schön tough … sie hat doch glatt gemeint,
der Grund bliebe ihr Geheimnis und ich solle mich doch in Zukunft bemühen, dir
nicht solche weithin sichtbaren Knutschflecken zu machen.“
    Kilian griff sich an den Hals und errötete
leicht, als ob die Erinnerungen an die vergangene Nacht – oder die davor – ihm
peinlich wären. Doch dann grinste er süffisant. „Eigentlich müsste ich dir mal
einen verpassen …“
    Danyel lachte. „Die nächsten einhundert Jahre
brauchst du daran nicht einmal zu denken!“
     
    h
     
    Eine halbe Stunde später kündeten zwei helle
Stimmen an, dass Monja mit ihrer Mutter wieder da war. Kilian hörte schon von
Weitem – was ihn verwunderte – wie Monja sie Eduardo vorstellte.
    Der erwiderte, dass es ihm eine Freude wäre,
Gabriele kennenzulernen. Er vergaß nicht zu erwähnen, dass sie stolz auf ihren
Sohn sein könne und lobte die Schönheit ihrer Tochter. Kilian verzog das
Gesicht. ‚Schleimer!‘, dachte er. Andererseits musste es Monja wohl runtergehen
wie Öl, ein Kompliment von dem hübschen Italiener zu bekommen. Monja übersetzte
die erste Hälfte des Gesagten Wort für Wort, das Kompliment behielt sie für
sich. Kilian grinste und schwor sich, den ‚Großer-Bruder-Komplex‘ abzulegen.
Wenn Monja diesen Kerl wollte, war das ihre Sache, nicht seine. Verstehen
konnte er sie allerdings …
     
    Die beiden Frauen kamen durch die Halle auf sie
zu. Kilian sah ihnen entgegen und bemerkte, dass Danyel an seine Seite trat. Ob
als Stütze oder aus Neugier, wusste er nicht. Vielleicht beides.
    „Das mit dem Anstarren liegt wirklich in eurer
Familie“, raunte er ihm ins Ohr.
    Kilian fiel ein Stein vom Herzen, als er den
Blick seiner Mutter erkannte. Sie sah Danyel ebenso fasziniert an, wie er und
Monja es getan hatten. Allein ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie nichts an
seiner Wahl auszusetzen hatte.
    Als sie schließlich vor ihnen standen,
herrschte einen Moment lang betretenes Schweigen. Kilian schluckte und war sich
des erstaunten und musternden Blicks seiner Mutter sehr wohl bewusst.
Schließlich hielt Danyel ihr die Hand hin.
    „Ich freue mich, die Frau kennenzulernen, die
Kilian zu einem so besonderen Menschen erzogen hat.“
    Sie lächelte und griff die angebotene Hand.
    „Nun, die Freude ist ganz meinerseits – aber
wehe, du brichst ihm das Herz, dann bekommst du es mit mir zu tun!“, sagte sie
halb ernst und halb im Scherz.
    „Das werde ich nicht, keine Sorge. Wenn er nur
will, dann ist er auch in zweihundert Jahren noch an meiner Seite“, erwiderte
Danyel ihr und beugte sich dann erneut zu Kilian. „Das mit dem Respekt ist
allerdings auch so eine Sache, die wohl in der Familie liegt“, flüsterte er.
    Kilian grinste ihn an. „Das wäre ein Punkt, bei
dem ich als Lehrer ausfalle.“
    „Nein, aber morgen, wenn der Nächste zum
Verhandeln kommt, dann ist deine Menschenkenntnis sehr gefragt …“
    „Apropos, Menschenkenntnis …“, begann seine
Mutter und er wandte ihr den Kopf zu. Sie sah ihn tadelnd an und verpasste ihm
eine Ohrfeige.
    „Uh!“, entwich es Kilian und Monja sog laut die
Luft ein.
    „Die hast du
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