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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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aufstand. Sandra wollte auffahren, jedoch als sie den Ausdruck in seinem Gesicht sah, so voller Abscheu, unterließ sie es, verabschiedete sich kurz, eilte einige Stockwerke höher. Sie durchquerte das große Büro, ohne nach rechts oder links zu blicken, direkt auf Tim Garnerd zu, reichte ihm die Zeichnung von dem Mann, welcher die Bilder gekauft hatte.
„Bitte versuch, dass du den Mann findest. Er fährt einen blauen Merce- des mit Hamburger Kennzeichen.“
„Sehr viel. Weißt du, wie viele blaue Mercedes in Hamburg gemeldet sind? Weißt du Typ, ungefähres Baujahr?“
„Nein, aber er hatte noch den Stern darauf“, grinste sie. „Ich weiß, das ist nicht viel, aber mehr habe ich nicht.“
„Wie geht es Volker?“
„Er war noch gut drauf. Ich hatte den Eindruck, er nimmt das ziemlich locker. Der kapiert nicht, in was er da hineingeraten ist. Tim, noch etwas anderes. Dieser Typ, dieser Bernd Schmid, was ist das für einer?“
„Ein sehr guter Oberkommissar “, äußerte er kurz angebunden und leise, spähte dabei zu seinen Kollegen hinüber.
„Besorg mir alle Angaben über ihn, postwendend. Es eilt!“
„Du spinnst wohl. Dann komm ich ran und ...“
Sie beugte sich zu ihm hinunter. „Bitte, Tim“, säuselte sie. „Es ist nichts weiter dabei. Es dreht sich um meinen Bruder. Bitte, mach´s!“ Sie stellte sich gerade hin, lächelte. „Ich muss wieder. Wir telefonieren. Bis dann. Einen schönen Tag noch“, rief sie laut und verließ hocherhobenen Hauptes den Raum.
Tim Garnerd war das mehr als peinlich. Wieder einmal verfluchte er sich, dass sie ihn ständig herumbekam. Inzwischen war er zu tief in allem verstrickt.
Sein Chef, Hauptkommissar Rainer Helbich trat aus seinem Büro und brüllte laut durch den Raum. „Garnerd, keine Suche mehr. Wir haben Wichtigeres zu tun, als dieser Person die Männer zu suchen. Ich habe es verboten. Soll sie sich vorher den Ausweis zeigen lassen. Ansonsten muss sie doch bald Hamburg durchgevögelt haben. Sag ihr, in München gibt es unzählige Männer, sie soll dort weitermachen. Kümmere dich um unsere Arbeit, sonst gibt es Ärger. Haben wir uns verstanden?“
Er betrat sein Büro, knallte die Tür hinter sich zu, übersah dabei nicht das Grinsen seiner Mitarbeiter.
Philip Karllen trat zu Tim, beugte sich vor, raunte leise, „hör auf, du bekommst mehr Ärger als dir lieb ist und wenn du die Daten von Bernd weitergibst, werfen sie dich hinaus. Das ist diese Person nicht wert. Mensch Tim, bereite dem ein Ende und packe aus. Sollen sie die für eine Weile wegsperren.“
„Es geht um ihren Bruder. Den haben sie wegen Rauschgiftbesitz hops genommen.“
„Hab ich gehört. Selbst Keitler hält bisher die Füße still. Du bist hinter- her der Doofe, wie schon einmal. Meinst du, diese Braut tut dann etwas für dich? Mensch, Tim denk an dich und stell dich nicht gegen deine Kollegen. Das geht zu weit.“ Kopfschüttelnd lief er weg, knallte die Tür hinter sich zu. Der würde es nie kapieren, da half Reden nicht.

Auf ihrer großen Dachterrasse stehend, blickte Sandra auf die Dächer der Stadt Hamburg. Alles war mit einem Grau verhangen, da eine dicke Wolkendecke über der Stadt lag. Die Norderelbe war nicht zu sehen, ebenso wenig wie der Altonaer Balkon oder die Bäume des Schleeparks. Das war gerade jetzt, für Anfang September nichts Ungewöhnliches. Leise seufzte sie, trat hinein, schloss die Tür, drehte Licht an, lief hin und her, versuchte eine logische Erklärung für den Schlamassel zu finden.
Verdammt, warum hatte er ihr nicht erzählt, dass man bereits vor Tagen sein Atelier durchsucht hatte? Wo war das Heroin? Wer war der Anru- fer? Ein Mann, eine Frau? Wer und warum wollte man Volker so aus dem Verkehr ziehen?
Sie griff zum Telefon, aber Mike meldete sich nicht. Wo trieb der sich nur herum? Wenn der Kerl sie betrog, würde sie ihn kastrieren. Verdammt, wieso hatte Volker nichts gesagt? Er war blöd. Ja, der Denkzettel würde ihm eventuell gut tun. Seit Wochen probte er den Aufstand, drohte ihr nicht nur, meckerte herum und beleidigte sie permanent. Er gab ihr kein Geld mehr, er hatte sie sogar von der Polizei aus seiner Wohnung werfen lassen.
Sie rief bei Mia an, aber die war anscheinend nicht zu Hause. Wo, verdammt, trieb sich die bloß herum? Sie hatte nichts als Ärger mit der Kuh. Seit die in das Leben ihres Bruders getreten war, sah sie den seltener und nun hatte er ihr sogar noch Dinge verheimlicht, Geld unterschlagen. Eventuell war die an allem schuld,
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