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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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einige unwesentliche Verbindlichkeiten hatte? Sie schlucke mehrmals.
„Volker hat Geld geerbt und ich habe eine sehr gut gehende Praxis.“
„Da werden sich die Gläubiger freuen und man muss die Wohnung nicht versteigern. Die Lebensversicherung des Vaters?“
Du Mistkerl, fluchte sie innerlich, dafür wirst du bezahlen. Was dachte dieser arrogante Kerl, wen er vor sich hatte?
„Ja, unter anderem.“
„War er oft im Ausland?“
„Nein, eher selten. Wir waren dieses Jahr in Madrid und Paris. Immer übers Wochenende und ich hatte ihn eingeladen.“
„Warum? Von was haben Sie das bezahlt? Sonst waren sie nirgends?“
„Warum? Weil ich Lust dazu hatte. Wir sind tagelang in Museen herum- gelaufen. Und nein, sonst war er nicht im Ausland.“ Diese Spitze über- hörte sie, obwohl es ihr nur noch schwer fiel, ihren aufkeimenden Zorn zu zügeln. Dieser Mistkerl Zacharias hatte ergo seine Lügen überall verbreitet. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Was wenn die …
„Bezahlt hat es Ihr Bruder, wie wir an den Bankauszügen gesehen haben, genauso wie Ihren Lebensunterhalt. Ergo hat er Sie eingeladen. Hat er eine Freundin?“
„Das ist ja wohl eine Frechheit.“ Sie bemühte sich, ihre Fassung nicht zu verlieren.
„Nur die Wahrheit, Frau Larsen. Hat er eine Freundin?“
„Ja, seit einigen Wochen, so ein kleines Mäuschen, so eine, die er …“ Sie verzog angewidert das Gesicht. Er registrierte das sofort. Schien ihr nicht zu gefallen, dachte er. Sie springt durch alle Betten, indessen er darf nicht. Sehr aufschlussreich.
„Ich benötige Name und Adresse.“
„Hat die Frage mein Bruder nicht beantwortet?“
„Ich stelle die Fragen. Nein, hat er nicht.“
„Gut, dann verweigere ich die Antwort.“
Er sah sie einige Zeit stumm an, grinste dann. „Damit helfen Sie ihm nicht unbedingt. Wir bekommen es heraus, nur dauert das länger.“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Freunde?“
„Ich verweigere die Aussage, wenn er es so gemacht hat.“
Er erhob sich, lief hin und her.
„Frau Larsen, Sie kennen den Polizeiapparat, wissen, wie es in etwa im Groben abläuft. Ich tue meine Arbeit nicht deswegen, weil ich mich sonst langweilen würde, sondern ich will die Kerle, die Schulkindern den Dreck verkaufen. Ich will nicht, dass ein Unschuldiger dafür ins Gefängnis wandert, sondern die wirklichen Täter. Im Augenblick spricht eine Menge gegen Ihren Bruder, dem ungeachtet lasse ich mich gern von dessen Unschuld überzeugen. Je eher, desto besser, weil ich logischerweise nämlich nach dem wahren Täter suchen kann.“
Er blieb stehen, legte die Hände auf den Tisch, beugte sie zu ihr hinüber.
„Wenn Sie ihm helfen wollen, der Meinung sind er sei unschuldig, dann helfen Sie uns und sagen Sie uns alles, was Sie wissen.“
Er stellte sich gerade hin, ließ sie dabei nicht aus den Augen und wieder fiel ihr der kalte Blick auf.
„Ich muss erst von Volker wissen, weswegen er das nicht sagt. Ich möchte ihm nicht in den Rücken fallen.“
„Loyalität kann mitunter falsch sein. Sie können gehen, Ihr Bruder bleibt bei uns“, brachte er barsch hervor. „Übrigens, Herr Keitler holt ihn da nicht heraus, nicht bei mir. Nur dass Sie es wissen. Wir lassen da nicht mit uns spaßen, kehren nichts unter den Teppich. Die anderen Kollegen, mit denen Sie Ihre sexuellen Aktivitäten hatten, haben in meiner Abtei- lung nichts zu sagen oder gar zu fordern. Geht das in Ihr kleines Köpfchen? Sehr gut, dass erspart uns allen Zeit und Ärger.“
Sandra bemerkte seinen fast boshaften Blick. So etwas hatte sie noch nie in den Augen eines Mannes gesehen und sie grübelte, weshalb der Kerl sie so ablehnte. Sie taxierte ihn. Wenig aufregend. Kaum größer als sie selbst, leichter Bauchansatz. Jeans aus dem Warenhaus, Shirt ebenfalls billig, vermutete sie. Kein Ehering, billige Uhr. Was bildete der sich ein? Sie war nicht irgendwer, sondern eine intelligente Frau, dazu noch eine Schönheit und alle Männer mochten sie, sehr sogar. Vermutlich sollte ich ihm mehr entgegenkommen. Sie setzte ihr schönstes Lächeln auf, legte die Beine gekonnt übereinander.
„Seien Sie nicht so brummig“, säuselte sie, ließ ihre Zungenspitze langsam über ihre Lippen gleiten. „Wir können uns bestimmt einigen, damit mein Bruder heute herauskommt. Er haut nicht ab, weil er unschuldig ist.“
„Bei mir zieht das nicht, Frau Larsen. Sie können gehen“, knurrte er sie unfreundlich an. Er trat an die Tür, öffnete diese und wartete, bis sie
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