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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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obwohl, dazu war diese Person zu bieder. Nichts außer einer hübschen Larve, guter Figur. Auf solchen Typ flog Volker nun mal. Kleine, ruhige, sanfte, höfliche Gänschen, die fleißig waren, studierten. Aber die würde sie sich vorneh- men, danach würde die Volker in Ruhe lassen. Er war ihr Bruder, gehörte zu ihr und nur zu ihr. Vielleicht war der Knast für eine Weile gar nicht so schlecht für ihn. Er würde kapieren, dass er sich nicht gegen sie wehren konnte und kleinlaut angekrochen kommen. Sie würde ihm folgend einiges dazu sagen. Sie hatte ihn in der Hand, besonders wenn er Liebes- kummer hatte und dass er den bekam, dafür würde sie sorgen. Er würde in seiner Trauer alles unterschreiben, der blöde Trottel. Jedes Mal, wenn eine von den Weibern abgehauen war, hatte er für Tage geschmollt, war down gewesen. Er war auf dem Boot verschwunden oder hatte gemalt. Tage darauf, war er angekommen und sie waren zusammen verreist. Bei dem Gänschen würde es für ihn schlimmer sein und sie würde ihn trösten.
Sie ging ins Bad schluckte einige Tabletten und schaute sich im Spiegel lange an. Da war sie wieder, die unbestimmte Angst. „Sandra, stell dich dem endlich“, sagte sie laut. „Lange wirst du es doch nicht mehr aus- halten und bald kannst du nicht einmal mehr richtig sehen“ Sie wandte sich ab, löschte das Licht. Nein, erst musste sie Volker von dem Ver- dacht reinwaschen und sie musste herausbekommen, wer dahinter- steckte. Alles andere war gleichgültig. Er musste wenigstens unbeschwert leben können.
    *
    Morgens fuhr sie zur Kripo, eilte in das Büro von Bernd Schmid. Tim hatte ihr gestern Abend noch die Personalakte vorgelesen, aber da war nichts dabei gewesen, dass sie verwerten konnte, was nun bedeutete, dass sie sich zunächst gut mit ihm stellen musste. Mist, dass der Typ nicht verheiratet war. Das war immer ein Punkt an dem man ansetzen und womit man die Kerle unter Druck setzen konnte. Sie durchquerte den großen Raum, musterte den Mann. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Ja, sie hatte den Kerl irgendwo gesehen. Warum war ihr das gestern nicht aufgefallen?
„Guten Morgen, Herr Oberkommissar“, flötete sie mit einem breiten Lächeln. „Ich werde Ihnen alles erzählen, was ich weiß. In diesem Punkt haben Sie sicher recht und ich kann meinem Bruder damit tatsächlich helfen.“
„Gut, kommen Sie bitte mit, Frau Larsen.“
Sie verließen das Büro, traten abermals in das Kleinere, wie sie vermu- tete, seins war.
Sie setzte sich, zog ihren kurzen Rock ein weniger höher, schlug ihre Beine übereinander. Er stellte ihr einen Becher Kaffee hin.
„Danke! Es ist wahrscheinlich unwichtig, aber ich denke, dass das irgendwie zusammenhängt“, begann sie, warf ihm einen Blick zu, ließ dabei die Wimpern klimpern.
„Jede Kleinigkeit kann wichtig sein“, gab er kühl von sich, ignorierte ihre Flirtversuche.
„Vor ungefähr zwei Wochen erschien ein Mann in dem Atelier von Volker, kaufte ein Bild für eine große Summe. Mein Bruder war völlig aus dem Häuschen. Als der gleiche Mann vor drei Tagen erneut ein weiteres Bild kaufte, für eine ähnlich hohe Summe, schellten bei ihm die Alarmglocken. Er erzählte mir die Story. Ich habe den Mann überprüfen lassen, aber …“
„Von wem?“, fragte er, obwohl er es wusste. Die Geschichte war also nicht zu Ende. Muss ich Rainer erzählen, der wird schäumen und dieser Volltrottel Garnerd hat das nächste Problem.
„Unwichtig! Den Mann gibt es nicht, weder in Hamburg noch in Deutschland. Es ist der Name eines Verstorbenen. Volker fertigte eine Zeichnung von dem Käufer. Zwei Frauen im Haus können sich an den Mann erinnern.“
„Geben Sie mir bitte das Bild, den Namen des Mannes, obwohl ich mir das wohl sparen kann“, grinste er, „da Sie den durch unseren Polizei- computer haben suchen lassen. Paragraf 202a Ausspähen von Daten. Wer unbefugt Daten, die nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert sind, sich oder einem anderen verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, verliert seinen Job bei der Polizei.“
Sandra war irritiert, grübelte, woher er das wusste. Hatte der blöde Tim etwas gesagt? Ob der seinen Job verlor, dass interessierte sie nun wirklich nicht. Sie holte den Zettel aus ihrer Tasche, reichte ihn hinüber.
„So sah er aus und er fährt einen dunkelblauen Mercedes mit Hamburger Kennzeichen.“
„Wie viel bringt so ein Bild im Normalfall.“
„Einhundert
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