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Im Schatten des Galgens Kommiss

Im Schatten des Galgens Kommiss

Titel: Im Schatten des Galgens Kommiss
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Kommissar Morry
    Im Schatten des Galgens
     
     
     
     
     
     
    G.E.MORRY
    Kriminalkommissar
    Im Schatten des Galgens
    Kriminal-Roman
    von
    Kommissar Morry
    Mit Kurs auf London stampft der alte Frachter „Susanne“ durch den englischen Kanal. Seine Besatzung besteht aus wüsten Gesellen, und Kapitän Nafty Castelle hat es längst aufgegeben, den Leuten Ordnung beizubringen. London, das bedeutet für Steuermann Jean Embroke die Heimat, die ihn vor fünf Jahren ausspie und ächtete. Sie erwartet ihn mit Tod und Verderben. In der „Merry Grotto“, einer drittklassigen Kaschemme in der Tench-Street, ist jemand sprachlos. Gangsterboß Mike Callenger wird dem Steuermann einen Mord anhängen und Scotland Yard auf auf eine falsche Fährte setzen. Aber Kommissar Morry kennt die üblen Verbrechertricks. Die zur Leblosigkeit erstarrte Grimasse des Chinesen Tschu Ly- Chiuang sagt ihm alles. Trotzdem ist es ein Rätsel, ob der Industrielle Howard Whitmen eines natürlichen Todes oder durch die Hand eines Giftmörders starb. Ein neues Gangsterstück rollt ab, und der Yard hat seinen großen Tag der Bewährung.  
     
     
     
     
     
     
     
    KOMMISSAR MORRY
    IM SCHATTEN DES GALGENS
    KRIMINAL-ROMAN
    MERCEDA-VERLAG
    Albachten b. Münster/Westfalen
     
     
     
     
     
     
    Dieser Roman ist ein guter Unterhaltungsroman. Er wurde vom Godesberger Ring geprüft.
    Titelbild aus dem Film: „Mädchen aus der Unterwelt.” Foto: MGM.
    Rechte, insbesondere die der Übersetzung und Verfilmung, Vorbehalten. Nachdruck verboten. Copyright by Merceda-Verlag Albachten b. Münster i.W.
    Gesamtherstellung: W. Riedel KG.,Menden/Sauerland.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Die Susanne war wirklich kein adrettes und rankes Schiff, wie man es in Anbetracht des schmucken Namens wohl annehmen möchte, sondern eher einer der schäbigsten Pötte, die in diesem Jahrhundert noch die Meere durchkreuzen . . .
    Schon vor mehr als zwanzig Jahren hätte dieser, unter portugiesischer Flagge fahrende, Frachter verschrottet werden müssen. Doch irgendwie hatte man die Susanne vergessen — und so stampfte sie an einem unfreundlichen, mit feuchten Nebelschwaden Verhangenen Herbsttage durch den Kanal der englischen Ostküste zu. Dichter, schwarzer Rauch quoll aus dem einzigen Schornstein des Frachtdampfers und tauchte das achtern liegende Deckhaus in eine stinkende, beißende Masse ein. Obwohl hierdurch der Aufenthalt in diesem Teil des Decks nicht gerade angenehm war, wimmelte es dort nur so von wüst aussehenden Gestalten. Wüste Gestalten, das war der richtige Ausdruck für die bunt durcheinander gewürfelte Crew der ,Susanne'. Denn, obwohl die Besatzung alle Hautfarben dieser Erde repräsentierte, konnte man zu dieser Stunde kaum noch Schwarz von Weiß unterscheiden. So finster und verschmutzt wie der alte Kasten waren, mit wenigen Ausnahmen, auch die sechzehn Menschen, die sich auf dem schaukelnden Fahrzeug befanden. Außerdem war kaum einer unter ihnen, der nicht schon mit den Gesetzen irgendeines Landes in Konflikt geraten war.
    Diese Gesellen, ob weißer, gelber oder schwarzer Hautfarbe, wenigstens an Bord des Schiffes im Zaum zu halten, oblag dem hünenhaften Nafty Castello; seines Zeichens Eigentümer und Kapitän der Susanne. Die Hoffnung, auch einigermaßen Ruhe und Ordnung in den Reihen seiner Leute bei deren Landausflügen zu halten, hatte Nafty Castello schon vor Jahren begraben.
    Gingen diese Burschen in irgendeinem Hafen mal an Land, war es so sicher wie nur etwas, daß sie das Unterste nach oben kehrten. Und nicht selten mußte Nafty Castello eine nicht geringe Summe ausspucken, um die Boys — meistens war es über die Hälfte der Besatzung — aus dem Gewahrsam der Police herauszuholen. Daß die Kerle danach die von ihm gestellte Kaution entsprechend abzuarbeiten hatten, bedarf keiner weiteren Erwähnung. So sah Nafty Castello mit tiefen Sorgenfalten in seinem braungegerbten Gesicht jenen Ereignissen entgegen, die sich nun wohl in London abspielen würden. Und um so mehr befürchtete er Ausschreitungen seiner Leute, als diese nun in Kürze nach fast sechs Jahren wieder einmal europäischen Boden betreten würden.
    Well! — So lange war es schon her, daß er das letzte Mal in einem Hafen der Alten Welt vor Anker gegangen war. Seine eigentlichen Routen waren die zwischen dem schwarzen Kontinent und den vorderindischen Gebieten. Hier kannte er in den Häfen fast alle Justizgewaltigen. Bei diesen konnte er leichtere
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