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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof
Autoren: Meike Haas
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aufbiegen.
    »Mmmhhmmmk!«, machte Valentina und krallte auch noch die zweite Hand um die erste herum.
    Da zog Coxi ihren Zauberstab aus der Schürzentasche. Sie richtete ihn auf Valentinas Hand und begann etwas zu murmeln. Aber Valentina war schneller: Sie drehte sich um und rannte davon.
    Weit kam sie nicht. Sie prallte gegen Felco, der auf der Jagd nach der Zange in die andere Richtung gerannt war. Jetzt fielen die beiden auf den Boden – und das war Coxis Chance!
    Denn beim Sturz öffnete Valentina die Hand, und bevor sie sie wieder schließen konnte, war Coxi schon zur Stelle und griff nach dem Schlüssel. Valentina blieb nur noch übrig, Coxis verschlossene Hand festzuhalten.
    Felco hatte das Ganze beobachtet. »Ist das etwa der Stummschlüssel?«, fragte er laut. »Den nehme ich.«
    Er packte die umklammerten Kinderhände. Sein Griff war fest wie eine Zange. Er bog einfach die Kinderfinger nach oben. Einen nach dem anderen, so mühelos, als würde er eine Pappschachtel aufklappen.
    »Nein!«, schrie Coxi.
    Und Valentina, die nicht schreien konnte, verzog den Mund. Felco drehte die Kinderhände zu sich. Dabei beschrieb der Schlüssel in den Händen eine solche Kurve, dass Valentinas Mund wieder aufgesperrt wurde: »Hilfe! Frau Sönnchen! Helfen Sie mir!«, schallte es über den ganzen Schulhof.
    Aber Frau Sönnchen hörte es nicht. Sie lauschte verzückt den überaus interessanten Dingen, die Frau Meyerbach gerade erzählte: »… ich glaube, das ist genau die richtige Schule für unsere Anna …«
    Die Einzige, die alles mitbekam, war Lieselotte. Sie stand ganz ruhig im Getümmel und sortierte ihre Gedanken:
    Erstens: Der Stummschlüssel muss weg.
    Zweitens: Was man in die Tasche ohne Boden steckt, verschwindet für immer.
    Drittens: Gerade eben habe ich die Tasche in Amelies Hand gesehen.
    Jetzt rannte Lieselotte los. »Entschuldigung!«, rief sie und riss Amelie die Tasche aus der Hand. Dann rannte sie weiter zu dem Knäuel aus Coxi, Valentina und Felco.
    Felco hatte in der Zwischenzeit Valentinas Hand schon ganz gelöst, jetzt bog er Coxis Finger nach oben. Ersteinen, dann zwei, dann drei, dann vier – jetzt lag der Schlüssel offen da. Felco nahm ihn grinsend an sich.

    Das heißt: Er wollte ihn an sich nehmen. Aber in diesem Moment ertönte ein lautes Rauschen am Himmel über dem Schulhof.
    Alle Augenpaare (bis auf die vier in der Wunderduft-Wolke) wandten sich nach oben. Brumilla Flederwisch kreiste auf ihrem Besen über dem Schulhof. Ihre langen Haare malten grüne Wellen an den Himmel und aus dem Reisigbüschel ihres Besens quoll lilafarbener Rauch. »Ihr grünblättrigen Schwefelköpfe!«, rief sie mit einer Stimme, die klang wie eine rostige Gartentür. »Es ist doch immer dasselbe! Wenn ich mit dem Essen fertig bin, ist keinermehr da!!« Sie landete, stemmte die Arme in die Hüften und sah ein Familienmitglied nach dem anderen wütend an.
    Als ihr Blick Felco traf, ließ er vor Schreck den Schlüssel fallen.
    Lieselotte streckte den Arm aus und hielt die weit geöffnete Tasche darunter. Der Stummschlüssel plumpste hinein und verschwand. Für immer.

13. Absolutes Flugverbot
    Jubelnd fiel Coxi in Lieselottes Arme. Der Stummschlüssel war weg! Einen ganz kurzen Augenblick lang hatten beide das Gefühl, alles geschafft zu haben.
    Aber dann hörten sie Brumillas schlecht gelaunte Stimme: »Sofort nach Hause jetzt! Packt alle Zaubersachen in die Kiste und dann Abflug! Zackzack!«
    Hastig warfen die Mitglieder der Familie Flederwisch die herumliegenden Sachen in die Kiste. Nur Coxi stand noch ganz dicht bei Lieselotte: »Vielen Dank!«, flüsterte sie. »Du hast mich gerettet!«
    »Coxi!«, rief Brumilla. »Du auch! Aber mit ein bisschen mehr Besendampf, sonst wird das Essen kalt!«
    »Tut mir leid, ich muss jetzt …«, wisperte Coxi.
    »Kommst du mal wieder?«, fragte Lieselotte hoffnungsvoll.
    »Klar, wenn ich …«

    »Wird’s bald!«, schnitt Brumilla den Satz ab.
    Jetzt wisperte Coxi noch leiser: »Wir schreiben uns, ja?« Dann begann sie gehorsam, die herumliegenden Zaubersachen in die Kiste zu werfen.
    Die anderen 4a-Kinder standen staunend darum herum und rieben sich die Augen.
    »Kiste aufladen«, befahl Brumilla, »aufsitzen und losfliegen!« Fünf Hexen setzten sich auf ihre Besen.
    Nur Coxi stand verlegen da.
    »Was ist? Wo ist dein Besen?«
    Coxi traute sich nicht, ihre Mutter anzuschauen. Sie deutete nur unter den großen Ahornbaum. Dort loderten Flammen auf dem Boden. Wenn man genau
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