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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof
Autoren: Meike Haas
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erlebt wie damals im Oktober, als sie mit Coxi gemeinsam im Schulkeller nach der verloren gegangenen Umzugskiste der Hexenfamilie Flederwisch gesucht – und sie schließlich auch gefunden hatte!
    Lieselotte heftete ihren Blick neugierig auf den nächsten grünen Haken. Wie ging die Nachricht weiter?
    »Ich habe ›Hinsetzen!‹ gesagt und nicht: ›Auf den Tisch legen!‹«, hörte sie da Frau Sönnchens Stimme.
    »Ich will doch nur …«, platzte es aus Lieselotte heraus. Dann hielt sie sich den Mund zu und sah die Lehrerin erschrocken an.
    Wenn das wirklich eine Nachricht von Coxi war, dann durfte sie nichts erzählen! Nach all der Mühe, mit der sie beide vertuscht hatten, dass eine Hexe in der Schule gewesen war! Coxi hatte sich sogar in einen Hausmeister verwandelt, um nicht entdeckt zu werden. Und das hatte dann zu jeder Menge Chaos geführt. Ist ja klar, wenn plötzlich ein Hausmeister herumwerkelt, der keine Ahnung hat, was eine Glühbirne ist, dafür aber einen Urwald in das Schulhaus zaubern kann!
    Bei dieser Erinnerung musste Lieselotte ein bisschen grinsen. Frau Sönnchen verstand das kleine Grinsen falsch. »Nun sei mal nicht so frech«, sagte sie, stand auf und kam zu Lieselottes Tisch. »Ich bleibe hier stehen und warte, bis du schreibst.«
    Lieselotte umfasste ihren Füller so fest, dass ihre Fingernägel in den Daumen piksten. Sie wollte ja gern gehorchen, aber … aber … was sollte sie schreiben?
    Sie versuchte ins Heft ihrer Nebensitzerin zu spicken. Aber Valentina war so eine, die nicht abschreiben ließ.
    Verzweifelt hob Lieselotte den Kopf, schaute zur Tafel und – nanu!? – jetzt war die grellgrüne Schrift verschwunden. Weg, als hätte ein unsichtbarer Schwamm darübergewischt. Nichts mehr zu sehen. Also nichts Ungewöhnliches. Nur: »Diese Blumen blühen im Frühling: Narzissen, Stiefmütterchen, Primeln …«
    Erleichtert begann Lieselotte zu schreiben.
    »Na also«, sagte die Lehrerin und warf Lieselotte ein versöhnliches Lächeln zu. Denn Frau Sönnchen war eigentlich eine freundliche Lehrerin. Sie hieß nicht nur wie eine kleine Sonne, sie sah auch so aus: Ihre Haare schimmerten goldgelb und um ihre Augen herum zeigten Lachfalten wie Strahlen in alle Richtungen.
    Mit ihrem schönsten Sonnenschein-Gesicht wandte sie sich an die ganze Klasse: »Ich habe auch eine Belohnung für diejenigen, die sich beeilen: Wer fertig ist, darf schon vor dem Klingeln in den Hof hinuntergehen und sich von Herrn Blechinger zeigen lassen, wo wir nachher die Blumen einpflanzen.«
    Ein paar der 4a-Kinder begannen zu jubeln, aber Frau Sönnchen legte den Zeigefinger über beide Lippen. »Nur wer fertig ist!«, flüsterte sie und dann hörte man nichtsmehr außer dem eiligen Kratzen von 23 Füllern in 23 Heften.
    Herr Blechinger war der Hausmeister der Tannhaus-Schule. Er hatte eine Glatze, kleine Äuglein und ein mürrisches Gesicht. Das mürrische Gesicht trug er zur Tarnung, damit die Kinder nicht merkten, wie gutmütig er war. Er hatte Angst, dass sie das ausnutzten! Dass sie dann Gummistiefel in die Ecke warfen, Flummis durch den Flur hüpfen ließen und am Ende noch ihre Haustiere mitbrachten! Das ging nicht! Das Schulhaus musste heil und sauber bleiben. Nichts war Herrn Blechinger wichtiger. Schließlich wollte er ein guter Hausmeister sein.

    Darum hatte er sich auch entschieden, einen Schulgarten anzulegen. So etwas brauchte eine moderne Grundschule. Nur noch ein paar Spatenstiche und er hatte das ganze brachliegende Stück Erde zwischen der Hofmauer und dem Schuppen für die Mülltonnen umgegraben. Die Klasse 4a würde nach der Pause die ersten Blumen einpflanzen. Herr Blechinger stellte den Fuß auf den Spaten, atmete ein und stieß ihn dann tief in die Erde.
    Das tat er so konzentriert, dass auch er den ungewöhnlichen Hausmeister nicht bemerkte, der jetzt hinter seinem Rücken zum Schuppen tappte, dort die Tür öffnete und mit suchendem Blick eintrat.

2. Besuch stät bevorrr
    Lieselotte war der Schulgarten schnurzpiepegal. Oder sagen wir: piepegal. Ein bisschen interessierte er sie schon. Wenn sie nicht gerade eine Hexen-Nachricht erhalten hätte, würde er sie sogar sehr interessieren. Aber so?
    Jetzt wollte sie eigentlich nur wissen, ob ihre Vermutung stimmte. War das wirklich eine Nachricht von Coxi gewesen? Würde Coxi noch etwas an die Tafel hexen? Vielleicht sogar kommen? Oder war die grüne Schrift Einbildung gewesen?
    Bei so vielen Gedanken konnte Lieselotte das Schreiben nur nebenher
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