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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof
Autoren: Meike Haas
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hatte er nur vor?, fragte sich Herr Morsch. Dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz: Der komische Hausmeister wollte auf dem Besen davonfliegen!
    Herr Morsch packte ihn an der Schulter. Er zischte ihm ins Ohr. »Sie tragen die Kiste ordentlich wie ein Mensch bis Sie außer Sichtweite sind! Sonst bin ich zu allem fähig.«
    Rabanus schaute ihn verwundert an, kratzte sich am Kopf, murmelte »Wenn Sie meinen …«, stieg wieder ab, nahm die Kiste und marschierte zum Treppenhaus.
    Er ächzte. Dass es so schwer war, eine Kiste aus eigenen Kräften zu schleppen! Die armen Menschen!, dachte er, stellte die Kiste weg und wischte sich den Schweiß ab. Wie weit noch? Stöhnend lehnte er sich gegen die Glastür zum Treppenhaus, öffnete sie mit dem Rücken und schleppte sich dann noch einen halben Stock nach unten. Hier konnte er nicht mehr. Im Zwischengeschoss setzte er die Kiste ab und ließ sich erschöpft darauffallen.
    Genau in diesem Moment bog Lieselotte mit der Maus im Ärmel um die Ecke. Als sie den Hexen-Hausmeisterauf der Kiste sah, machte sie zwei Schritte zurück und verbarg sich hinter dem Geländer. Ihrem Ärmel flüsterte sie zu: »Da ist noch einer!«
    Eine rosa Schnauze erschien vorne an der Öffnung. »Vermutlich Rabanus!«
    »Er hat die Kiste!«
    »Aber wieso?«, fragte die Maus.
    »Egal! Du musst sie noch mal weghexen!«
    »Moment«, murmelte die Coxi-Maus und begann im Ärmel herumzuturnen.
    »Was: Moment?«
    »Ich verwandle mich erst zurück, als Maus ist es so kompliziert, den Zauberstab zu schwingen.«
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist …«, begann Lieselotte und sah sich nach allen Seiten um. Wenn jemand kam und Coxi entdeckte?
    Tatsächlich. Im Erdgeschoss öffnete sich die Eingangstür. Lieselotte beugte sich weit übers Geländer und spähte nach unten. Sie sah goldgelbe Haare. Frau Sönnchen!
    Bestimmt kam die Lehrerin, um nachzusehen, wo sie so lange blieb!
    »Bleib, wo du bist!«, zischte Lieselotte Coxi zu. Dann huschte sie schnell von der Lehrerin weg. Also nach oben – direkt zu Rabanus. Der hatte sich in der Zwischenzeitso weit erholt, dass er aufstehen und sich zum Flug bereit machen wollte. Als er Lieselotte sah, streckte er ihr schüchtern die Hand entgegen und sagte: »Guten Tag, ich bin der neue Hausmeister …«
    Lieselotte nahm die Hand. Im Augenwinkel sah sie Frau Sönnchen. Die Lehrerin war schon sehr nah. Lieselotte ließ sie nicht aus den Augen und flüsterte gleichzeitig dem Hexen-Hausmeister zu: »Schon gut, ich bin Lieselotte, Coxis Freundin. Sagen Sie kein Wort. Ich übernehme das.«
    Im nächsten Moment war Frau Sönnchen bei ihnen angekommen. »Lieselotte! Ich habe ja gesehen, dass du Herrn Morsch bei irgendetwas geholfen hast. Aber ich möchte doch bitte informiert werden, wenn du beim Unterricht fehlst!«
    »Entschuldigung!«, sagte Lieselotte eilig. »Ich wollte gerade runter in den Hof kommen!«
    »Gut, dann gehen wir gemeinsam.« Frau Sönnchen wandte sich an Rabanus. »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin …«, begann er und streckte Frau Sönnchen die Hand entgegen.
    Lieselotte gab ihm unauffällig einen Tritt. »Das ist … das ist … nur … der Mann von der Gärtnerei. Er hat Blumen für uns gebracht.« Sie deutete auf die Kiste.
    Auf Frau Sönnchens Gesicht erschien das Sonnenstrahl-Lächeln.
    »Wunderbar! Dann nehmen wir die Kiste gleich mit. Hilfst du mir?« Frau Sönnchen bückte sich nach dem linken Griff. Lieselotte nickte und bückte sich nach dem rechten Griff.
    Rabanus sah verwundert zu. »Aber ich soll die Kiste dorthin tragen, wo sie hingehört!«, protestierte er.
    »Das ist sehr nett von Ihnen, aber wir machen das schon«, meinte Frau Sönnchen. »Sie können dann wieder gehen.« Und damit marschierten die beiden davon.
    Oder soll man sagen: die drei?
    In Lieselottes Ärmel saß ja immer noch die Coxi-Maus. Wobei »sitzen« wirklich nicht der richtige Ausdruck war. Die Maus rumpelte und zappelte und turnte im Ärmel herum, als müsse sie dort irgendwelche Umzugskisten verschieben. Mal pikste irgendetwas in Lieselottes Unterarm, mal beulte sich das Sweatshirt so, dass Lieselotte sicher war, Frau Sönnchen würde es bemerken.
    Trotzdem: Der wackelnde Ärmel war Lieselottes kleinste Sorge.
    Viel schlimmer war die Angst davor, im Schulgarten anzukommen. Was würde Frau Sönnchen sagen, wenn sie die Kiste aufklappte?
    Lieselotte sah die Lehrerin von der Seite an. Noch strahlten ihre Augen.
    »Was für ein schöner Frühlingstag!«, meinte Frau
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