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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof
Autoren: Meike Haas
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Meyerbach.
    Tatsächlich! Mitten auf dem Boden zwischen den Kunststofftüren stand eine alte Kiste, deren Deckel ein wenig geöffnet war.

    Herr und Frau Meyerbach sahen einander an. Also doch!, sagte dieser Blick. Jetzt hatten sie etwas Seltsames entdeckt! Ob das etwas mit dem Spuk zu tun hatte, von dem ihnen erzählt worden war?
    Herr Morsch dagegen kannte die Kiste genau. Und darum wurde ihm ganz mulmig.
    Was, um alles in der Welt, machte die Umzugskiste der Familie Flederwisch im Mädchenklo? Sie müsste doch eigentlich mit geschlossenem Deckel im hintersten Keller der Schule lagern! Und zwar hinter Schloss und Riegel.
    Herrn Morsch wurde heiß. Er wusste, dass alle Dinge in dieser Kiste seltsame Zauberwirkungen hatten. Er hatte Angst davor. Er fürchtete, dass der ganze Hexenkram losging wie ein Feuerwerk.
    »Das … ähh … der … ähh … die Kiste hat bestimmt der Hausmeister stehen lassen. Aussortierte Unterrichtsmaterialien, die er in den Keller räumen wollte …«, stammelte er.
    »Er hat die Kiste im Mädchenklo stehen lassen?«
    »… das, ähhh … es … äh … er wollte wahrscheinlich auf dem Weg noch die Klospülung reparieren. Wissen Sie, er ist ungeheuer fleißig und macht immer zwei Dinge auf einmal. Wenn Sie ausprobieren wollen: Jetzt funktioniert alles einwandfrei.« Herr Morsch machte ein paar Schrittein eine Klokabine hinein. Er hoffte, das Ehepaar so von der Kiste ablenken zu können. Aber die Spülung interessierte weder sie noch ihn.
    »Aussortierte Unterrichtsmaterialien?«, fragte jetzt Herr Meyerbach. »Wozu benutzen Sie denn alten Stoff und betropfte Kerzenständer?«
    »Am … äh … auf … äh … im Fach Kunst!«, rief Herr Morsch triumphierend. »Und in Werken! Sie haben ja vorhin in der Vitrine selbst gesehen, was für wunderbare kleine Kunstwerke die Kinder herstellen! Auch hier im Gang hängen Bilder der Schüler.« Dabei drehte er sich energisch um, ging aus dem Waschraum hinaus und deutete auf eine Reihe bunter Collagen. Er wollte das Ehepaar Meyerbach von der Kiste weglotsen. Aber als er sich umgedreht hatte, durchfuhr ihn der nächste Schreck. Vor ihm stand …
    Na was wohl? Ein Hausmeister.
    Ein komischer Hausmeister. Ein Hausmeister, bei dessen Anblick nicht nur Herr Morsch sofort an eine Hexe denken musste. Der Kittel, den dieser
     Hausmeister trug, war mit unzähligen karierten Flicken besetzt, die krumme Nase bog sich so weit nach unten, dass sie fast das ebenso krumme Kinn
     berührte. Und in der Hand hielt er einen Reisigbesen!

    Der Hexen-Hausmeister verzog seinen Mund zu einem schüchternen Lächeln, wobei seine schiefen Zähne sichtbar wurden. Dann öffnete er den Mund und sagte: »Guten Tag, ich bin der neue Hausmeister.«
    Bitte nicht!, dachte Herr Morsch. Natürlich erinnerte ihn das alles an vergangenen Oktober, als sich Coxi Flederwisch bei ihm als Hausmeister vorgestellt hatte. Und an all die ungeheuerlichen Sachen, die dann passiert waren! So etwas wollte er nie wieder erleben! Laut sagte er: »Wir haben aber bereits einen sehr guten Hausmeister!«
    Jetzt starrte der Hexen-Hausmeister ihn verblüfft an. »Wie? Aber krächzerabumm! Coxi hat gesagt, dass du mir jetzt zeigst, wie ich am schnellsten in den Keller fliege!«
    Herr Morsch hielt kurz die Luft an vor Schreck. Coxi! Coxi Flederwisch steckte dahinter! Er hatte es doch gleich gewusst! Was sollte er jetzt tun? Er wollte den Hexen-Hausmeister so schnell wie möglich loswerden. Er zischte ihm zu: »Rechts, die Treppe hinunter.«
    Aber leider war der Hexen-Hausmeister eine höfliches Wesen und verschwand nicht gleich, sondern sagte zuerst: »Vollmondgroßer Dank! Und im Keller finde ich dann die Kiste?«
    Die Kiste? Jetzt merkte Herr Morsch, dass es noch eine viel bessere Lösung für seine Probleme gab! Er lächelte dem Ehepaar Meyerbach siegesgewiss zu. Dann wandte er sich an den Hexen-Hausmeister: »Bitte holen Sie die Kiste hier aus der Mädchentoilette und räumen Sie sie dorthin, wohin sie gehört. Ich möchte sie im Schulhaus nicht mehr wiedersehen!« Es klang sicher und streng. Wie ein Schulleiter, der alles im Griff hat. Er spähte zu Herrn und Frau Meyerbach, um herauszufinden, ob die das auch fanden.
    Der Hexen-Hausmeister jedenfalls strahlte übers ganze Gesicht. Er nahm die Kiste, trug sie auf den Gang hinaus und öffnete das erstbeste Fenster. Hier steckte er sich seinenBesen zwischen die Beine und beugte sich dann wieder zu der Kiste, um sie vor sich auf den Besenstiel zu wuchten.
    Was
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