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Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof
Autoren: Meike Haas
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Lieselottes Plan
    Kaum war Felco im Schulgarten gelandet, flog schon der nächste Hexen-Hausmeister durch die Dachluke. Oma Bramhild. Und weil Felco so laut geschrien hatte, dass man es noch zwei Straßen weiter hörte, tauchte nur eineinhalb Minuten später Tante Orkla auf. Sie hatte sich wieder in einen Hausmeister verwandelt und flitzte auf dem Besen von hinten über das Dach der Schule in den Hof hinein.
    Rabanus, der noch immer ratlos auf der Treppe saß, hexte sich kurzerhand eine Tür in die Wand und flog durch diese hinaus in den Schulgarten.
    Sogar ein fünfter Hexen-Hausmeister hatte Felcos Schrei gehört. Coxis gemächlicher Stiefonkel Osbert. Er war eben vor dem Schultor gelandet und versuchte sich gerade an den Satz zu erinnern, den er gleich aufsagenmusste: »Guten Tag, ich bin …« So weit war er, als Felcos Schrei ertönte. Er spickte durch die Gitterstangen des Tores, sah Coxi und die Hexen-Hausmeister und marschierte ebenfalls zum Schulgarten.

    Die anderen vier drängten sich schon um Coxi: »Nichts hat gestimmt, von dem, was du erzählt hast!«, schimpfte Felco.
    »Dieses Menschenmädchen war dumm wie ein Rattenschwanz!Sie hat uns die Kiste nicht gezeigt!«, rief Oma Bramhild.
    »Mich haben sie in so einen fahrenden roten Kasten gepackt!«, beschwerte sich Tante Orkla und Rabanus jammerte: »Die Kiste hatte ich schon! Aber man hat sie mir weggenommen!«
    Dann krächzten sie alle gemeinsam: »Was hast du denn da für einen Rabendreck erzählt???«
    »Das war kein Rabendreck! Das hat alles gestimmt!«, wehrte sich Coxi.
    »So? Und wo ist dann dieser Keller?«
    »Und wo unsere Kiste?«
    »Und wo all unsere schönen Zaubersachen?«
    »Die sind doch hier! Ich hab sie nur alle in Blumen verwandelt. Ich werd’s euch zeigen. Ich verwandle jetzt alle verzauberten Sachen zurück!«
    Lieselotte schrie: »Nein!«
    Doch bevor dieser Schrei auch nur in Coxis Ohr angekommen war, hatte die kleine Hexe schon den Zauberstab erhoben.
    Man hörte »Krrpffftewrkölll!«, dann »Trymphhhkt!« und schließlich »Brrmphullkp!«. Es blitzte nicht nur einmal, sondern mindestens fünfundzwanzig Mal. Ein grünes Gewitter brach über dem Schulgarten los. Rauch undDampf stiegen auf. Es knallte und krachte und als sich das ganze Getöse wieder gelegt hatte, standen an der Stelle, an der sich gerade noch fünf Hausmeister aufgereiht hatten, fünf ganz außergewöhnliche Gestalten:
Ein groß gewachsener hagerer Mann mit Hakennase und bodenlangem grauen Bart.
Eine kleine rundliche Frau mit wirren Haaren, die wie Antennen in alle Richtungen standen.
Eine größere Frau, deren knallgrüne Fingernägel Würmern glichen, die weit über die Fingerkuppen hinausragten.
Ein junger Mann mit spitzem Kinn.
Ein dicklicher Mann mit Halbglatze, freundlichen Augen und großer Warze am Kinn, die lustig wackelte, wenn er – wie jetzt – zu einem ausgiebigen Gähnen ansetzte.
    Alle hatten sie giftgrüne Haare, trugen altmodische, löchrige Kleidung und hielten einen Reisigbesen in der rechten Hand.
    Den 4a-Kindern fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, so verwundert starrten sie die Hexen und Hexenmeister an.
    Aber die Familie Flederwisch starrte nicht minder verwundert auf das, was die Kinder in ihren Händen hielten: Dirigentenstab, Kerzenständer, Schmuckkästchen, Schürhaken, Lederstiefel, Nachthemd, Samttasche – und keine einzige Frühlingsblume.
    Einen kleinen Moment lang war es ganz still.
    Dann jubelte Orkla: »Mein Stinkstiefel, juhuu!«, und sie stürzte sich auf den blonden Jungen, der ihn umklammert hielt.
    Es war der Startschuss für ein wildes Gerangel.
    Jede Hexe jagte zu dem Kind, das ihren Lieblingsgegenstand in Händen hielt: Oma Bramhild zu Gülcan mit dem Spitzennachthemd, Cousin Rabanus zu Ida mit dem Tierfell, Stiefonkel Osbert zur Kiste, in der sein weiches Sofakissen lag, und Onkel Felco rannte hinter seiner Zauberzange her, die wie eine wild gewordene Hornisse über den Schulhof zischte und sich Nägel suchte, die sie herausziehen konnte.
    Coxi preschte zu Valentina.
    »Gib den Schlüssel her – aber zack!«, fauchte sie.
    Valentina sah die Hexe an. Sie fürchtete sich – natürlich. Aber gleichzeitig fühlte sie sich mächtig. Sie hatte etwas, was die Hexe wollte. Und das würde sie nicht einfach hergeben. »Mmh!«, machte sie, weil sie ihren Mundnicht öffnen konnte. Dabei schüttelte sie den Kopf und schloss die Finger fest um den Schlüssel.
    »Doch!«, sagte Coxi und wollte die Finger wieder
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