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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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Das erste Kapitel,
in dem ihr Robert kennenlernt, dem öfter was danebengeht (Dabei meint er’s immer nur gut!)
    Vielleicht kennt ihr ihn sogar: Robert ist so ein Kleiner, Blonder mit Brille aus meiner Klasse. Er sieht ganz harmlos aus, aber wenn ihn zum Beispiel der Hausmeister an unserer Schule sieht, kriegt er rote Flecken im Gesicht (der Hausmeister, meine ich) und fuchtelt mit den Armen, dass er bloß machen soll (Robert jetzt), dass er ihm aus den Augen kommt.
    Letztes Jahr war der Hausmeister nämlich krank wegen Robert, aber dafür konnte Robert nicht wirklich was. Eigentlich hatte er dem Hausmeister nur helfen wollen. Der hat nämlich was gegen die Tauben, die bei uns an der Schule immer auf den Fensterbänken hocken und alles vollkacken, und einmal in der großen Pause hockte wieder eine dort, im ersten Stock, an einem von den Fenstern von unserem Klassenzimmer, und als Robert es gesehen hat, hat er einen Stein genommen und sie verjagt. Fast hätte er sie sogar getroffen, aber im letzten Moment ist sie leiderfortgeflogen. Nur darum war dann die Fensterscheibe kaputt.
    »Auweia, Robert!«, hab ich gesagt, und dann hat auch schon jemand das kaputte Fenster aufgemacht, und es war der Hausmeister. Keine Ahnung, warum er ausgerechnet jetzt in unserem Klassenzimmer war. Aber so ist das mit Robert: Immer wenn er was gemacht hat, steht auf einmal ein Erwachsener da und sieht genau, wer’s war.
    »Robert wieder, na warte, Freundchen!«, schimpfte der Hausmeister zu uns herunter. Dann knallte er das kaputte Fenster wieder zu, und das hätte er wahrscheinlich nicht machen sollen, dann wäre ihm auch nicht das spitze Stück Scheibe, das noch im Rahmen steckte, auf den Fuß gefallen. Später im Krankenhaus haben sie gesagt, er hätte noch Glück gehabt, dass nicht irgendwas durchgeschnitten war, irgendwelche Sehnen, mit denen man die Zehen bewegt oder so. Dann haben sie ihm ganz normal den Fuß zugenäht, und hinterher kriegte er Blutvergiftung. Seitdem hat er Robert noch mehr auf dem Kieker als vorher schon. Dabei konnte Robert wirklich nichts dafür, ich hab extra meinen Vater gefragt: Blutvergiftung kann man von jeder Wunde kriegen, sagter, es braucht nur was Dummes reinzukommen, dass sie sich entzündet.
    Mein Vater mag Robert. Weil es mit Robert nie langweilig wird, sagt er, und wenn ich eine Weile nichts von ihm erzähle, fragt er, ob Robert krank ist, dass man nichts von ihm hört. Aber meistens hört man ja was. Letzte Woche zum Beispiel ist Robert mit seinem neuen, superschnellen Skateboard mitten in Herrn Özdemirs Obststand gebrettert. Das hat er gar nicht gewollt. Er musste nur den ausgestellten Blumen vor Frau Roses Blumenladen und dem Zeitungsständer vor Herrn Poneleits Kiosk ausweichen. Frau Rose ruft nämlich immer gleich unsere Eltern an, wenn was ist, und Herr Poneleit kann Kinder nicht leiden und schimpft sowieso immer hinter uns her.
    Herr Özdemir hat erst auch geschimpft, sogar auf Türkisch, aber als Robert ihm das mit Frau Rose und Herrn Poneleit erklärt hat, kriegte er auf einmal ganz glänzende Augen und hat Robert in den Arm genommen, und Robert durfte sich was Leckeres aussuchen auf den Schreck. So ist das nämlich auch mit Robert: Manche Erwachsene merken, dass er es eigentlich nur gut meint, wenn er was macht, und dann tut er ihnen leid, weil es leider danebengegangen ist. Roberthat dann einen Apfel genommen, obwohl er lieber Erdbeeren mag, aber die waren alle vermatscht. Die Himbeeren auch. Und Herr Özdemir hat gesagt, wenn wieder was wäre mit Frau Rose oder Herrn Poneleit, dann könnten wir jederzeit zu ihm kommen.
    Meine Mutter sagt, von ihr aus dürfte es mit Robert ruhig ein bisschen langweiliger sein, vor allem wenn
ich
dabei bin. Robert ist mein bester Freund, und wir machen alles zusammen, darum. Aber eigentlich mag meine Mutter Robert auch. Sie versteht nur nicht, warum jemand ausgerechnet ihm ein superschnelles Skateboard kauft. Oder ein Mountainbike, mit dem man Treppen rauf- und runterbrettern kann. Das hat Robert letzte Weihnachten bekommen, und er will immer mit mir wetten, dass er damit, ohne abzusetzen, vom Schulhof bis in unser Klassenzimmer fahren kann. Ich wette aber nicht mit ihm, weil er es sonst wirklich probiert, und der Hausmeister ist ja wieder gesund.
    Die tollen Sachen kriegt Robert immer von seinem Onkel Robert, von dem er auch seinen Namen hat. Er ist der beste Onkel der Welt, sagt Robert (mein Freund jetzt), und das Letzte, was ihm sein Onkel Robert
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