Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Titel: Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
»Steigflug, danach einen Bogen, der uns wieder zurückführt. Von da aus gehen wir in den Horizontalflug über, bis der Kurs mit der Tunnelöffnung genau übereinstimmt. Penza, laß den Bordcomputer die Impulszeit bis zur zehnten Kommastelle errechnen. Veem wird das Schiff auf Automatik fliegen.«
    Der Bordcomputer speicherte bereits die ersten Daten. Nach dem vierten Mal ließ sich die Abstrahlung mit mathematischer Genauigkeit errechnen. Danach betrug die Intervallzeit des Zeitfeldes genau 5,2828-unendlich.
    Veem speicherte die Daten ein.
    Dann warteten sie, ob sich vielleicht eine Änderung ergab.
    Es blieb alles so wie es geplant war. Der Zeitgenerator arbeitete auf den tausendstel Bruchteil einer Sekunde genau. Jetzt galt es nur noch, die Geschwindigkeit nach dem Start der Zeit anzupassen.
    Wenn das nicht ebenfalls bis auf die letzte Kommastelle stimmte, würde die Mordain mit voller Kraft in den dahinter liegenden Berg hineinrasen und atomisiert werden.
    Alles hing vom Computer ab.
     
    *
     
    Ihre Nerven vibrierten wie nachschwingende Gitarrensaiten, als die Mordain abhob. Sie stieg senkrecht in den Himmel und beschrieb dann einen Winkel, der sie halb zur Erde 'zurückführte. Tief unter ihnen war deutlich die Anlage in einer wilden unwegsamen Landschaft zu erkennen. Der Rauch aus dem Vulkan war stärker geworden. Eine ganze Herde Saurier stand unweit des Vulkans, und weiter rechts sah Scott einen jener berüchtigten Vertreter der Gattung Tyrannosaurus-Rex der einem anderen Monstrum entgegeneilte.
    Mehr Zeit zum Zuschauen blieb ihnen nicht. Im Leib des Schiffes begannen die Aggregate zu dröhnen, als sie auf Vollschub geschaltet wurden. Die Nase der Mordain, zeigte jetzt im Horizontalflug auf den wabernden und glosenden Tunnel, der aus der Vergangenheit in die Zukunft führte.
    »Unser Problem besteht darin«, faßte Scott die wichtigsten Fakten kurz zusammen, »daß wir, vorausgesetzt das Feld arbeitet einwandfrei, auf Traven mit annähernd viertausend Stundenkilometern herauskommen. Wo das sein wird, läßt sich nur in etwa vermuten.
    Wahrscheinlich in der Nähe der alten Stelle. Da wir in dem Zeitstrom jegliche Kontrolle über uns selbst verlieren werden, bleibt zu hoffen, daß wir nicht direkt in den Boden rasen.«
    Saratow übertünchte seine Angst mit einem homerischen Gelächter. »Na fein, in jedem Fall werden wir nicht sehr viel davon merken. Außerdem gibt es ja auch auf Traven noch Berge.« Der Computer verglich Daten, paßte die Geschwindigkeit an, rechnete, kalkulierte und überprüfte.
    Bisher stimmte alles.
    Dann kam der Impuls an die Schiffsautomatik. Mit einem wilden Brüllen schoß die Mordain davon, beschleunigte mit Riesenwerten und erreichte innerhalbweniger Sekunden Mach 4. Ein materialerschütterndes Manöver bremste das Schiff einmal kurz ab, dann schwiegen die Maschinen.
    Commander Scott sah auf dem Schirm den heranrasenden Berg, den gewaltigen Tunnel, das rötliche Glosen und Wabern. Das alles vollzog sich in Bruchteilen von Sekunden, aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Wo blieb der Impuls? fragte er sich. Tief unter ihnen leuchtete nichts auf.
    »Jetzt!« vernahm er Saratows gequälte Stimme. »Jetzt rasen wir in das verdammte Ding hinein! Achtung!«
    Der Berg kam unerhört schnell näher. Selbst wenn sie es gewollt hätten, wäre es unmöglich gewesen, den Vorgang zu unterbrechen. Jeder reziproke Wert mußte zu spät kommen.
    Scott schloß die Augen. Der unerhört harte Aufprall mußte jetzt sofort erfolgen.
    Er sah nicht mehr, wie sich unten lautlos der rote Blitz auf die Reise machte. Wie der Impuls aufzuckte und das Zeitgefüge auseinander riß. Plötzlich war alles anders. Unwirklich.
    In der Mordain wurde es so still wie in einem Grab. Konturen begannen zu zerfließen, Wände unstabil zu werden, und durch die lastende Stille dröhnte ein nachhallender Gong.
    Da war wieder dieses Taumeln, das die Männer schon kannten.
    Ein Sturz in die Ewigkeit, ohne Grund und Boden, ein Gleiten in unbekannte Fernen.
    Und während der Zeitstrom sie aufnahm, eilten die Jahrhunderte vorbei, wurden zu Jahrtausenden, schließlich zu Jahrmillionen. Der Sturz durch die Zeit wurde zum alles beherrschenden Alptraum. Körperlos, schwerelos vollzog er sich. Eine Reise, die kein Mensch begriff.
    Der Automat war der einzige, der reagierte. Als Scott zu seinem Körper wieder eine gewisse Beziehung gewann, vergingen noch einmal ein paar Sekunden, ehe auch die Gehirnfunktionen voll
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher