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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
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    Christina Dodd
    Spiel mit der Leidenschaft
    Roman
    Aus dem Amerikanischen von Gabi Langmack
    BLANVALET
    1
    Suffolk, 1806
    »Madeline, ich weiß, du bist gerade erst von deiner Europareise zurückgekehrt und hast Ruhe verdient, aber ich fürchte, daraus wird nichts.«
    Madeline de Lacy, die Marchioness of Sheridan und künftige Duchess of Magnus, biss zum ersten Mal nach fast vier Jahren in ein Stück gutes englisches Beef. Sie kaute, schluckte und lächelte die gutmütige, rotwangige Bulldogge von einem Engländer selig über den großen sonnigen Frühstückstisch an. »Und warum nicht, Papa?«
    »Ich habe dich als Wetteinsatz bei einer Partie Pikett benutzt und verloren.«
    Sie riss die Augen auf. Messer und Gabel bedächtig neben den Teller legend, sah sie den verblüfften Lakaien an, der sich vorgebeugt hatte, um Magnus seinen morgendlichen Kaffee einzuschenken, und mitten in der Bewegung erstarrt war. »Schon gut, Heaton, stellen Sie die Kanne auf das Sideboard. Wir rufen Sie, falls wir etwas brauchen.« Als Heaton gegangen war, schaute sie ihren Vater an und wiederholte, um keinem Missverständnis aufzusitzen: »Du hast mich beim Glücksspiel eingesetzt, und du hast verloren.«
    Er aß unbeirrt weiter, das Tafelsilber klirrte und funkelte. »Hat keinen Sinn, den Schlag zu dämpfen, sage ich immer. Und schon gar nicht bei dir, meine Liebe. Bist ein robustes, vernünftiges Mädchen. Habe ich immer schon gesagt. Bin froh drum.«
    Sie besann sich auf jene lobenswerte Vernunft und sagte: »Vielleicht möchtest du mir die Einzelheiten dieses außergewöhnlichen Kartenspiels erläutern.«
    »Hatte Pech und wusste nicht, dass er ein Pik bekommen hatte, wodurch mein Blatt wertlos war und ...«
    Madeline atmete tief durch, um sich Mut zu machen. »Nein, Papa.- Ich meine - warum hast du beim Kartenspiel ausgerechnet mich eingesetzt ...?«
    »Nun, das hat er vorgeschlagen.«
    »Und er wäre ... ?«
    »Mr. Knight.«
    »Und du hast dem zugestimmt, weil ...?«
    »Ich gerade unser Geld und all unsere Besitzungen verloren hatte. Du warst das Einzige, was übrig war.«
    Erstaunlich, wie vernünftig er seine Vorgehensweise erscheinen ließ. »Du hast während einer Pechsträhne alles, was wir haben, verspielt - und dein einziges Kind dazu?«
    »Ja. Es schien mir ein kluger Schachzug zu sein.«
    Ihre Augenbrauen hoben sich. Seit dem Tod ihrer Mutter vor siebzehn Jahren - Madeline war damals fünf Jahre alt gewesen - war sie keine beschützte Tochter mehr, sondern musste mit den Katastrophen fertig werden, die ihr geliebter Papa ständig auslöste. Im Alter von zwölf Jahren hatte sie bereits gewusst, wie man einen Haushalt führte, eine Einladung plante und mit gesellschaftlichen Debakeln aller Art umging.
    Auf das hier war sie nicht vorbereitet. Doch ihr Herzschlag blieb ruhig, ihre Stirn faltenlos und ihre Hände entspannt auf dem Schoß. Schon früher hatte sie sich Katastrophen von olympischer Dimension gestellt, wobei fast jede aus Vaters sorgloser Gleichgültigkeit resultiere. Auch jetzt würde sie nicht die Haltung verlieren. »Was war daran klug?«
    »Falls er gewänne, hättest du unseren Besitz oder doch zumindest deinen Ehemann unter Kontrolle.« Magnus kaute gedankenverloren. »Es ist in etwa so, als hätte ich dir unser Vermögen als Mitgift ausgesetzt.«
    »Nur dass ich meinen Ehemann hätte kennen lernen können, wenn du mir unser Vermögen als Mitgift ausgesetzt hättest, und ich hätte der Verbindung zustimmen können.« Das schien ihr ein Gesichtspunkt zu sein, den Vater einsehen musste, auch wenn sie diesbezüglich kaum Hoffnungen hegte.
    »So kann man es sehen, aber einmal ehrlich, welchen Unterschied macht es, ob du den Burschen kennst? Du warst schon einmal verlobt. Du hast ihn geliebt. Und es war ein Desaster! Wie hieß er noch? Dieser braunhaarige Kerl mit dem irritierenden Blick.« Magnus blickte zu der mit Blattgold und geflügelten Engelsköpfen verzierten Decke auf und strich sich das Kinn. »Er hat hundertmal besser ge passt als dieser Mr. Knight, aber du hast ihm den Laufpass gegeben. Hat ganz London die Sprache verschlagen.« Er lachte in sich hinein. »Zumindest für acht Sekunden. Hatte bis dahin nicht gewusst, dass du die Beherrschung verlieren kannst. Wie hieß er noch?«
    Ihre Gelassenheit geriet ins Wanken. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Gabriel Ansell, der Earl of Campion.«
    »Richtig. Bei Gott, das vergesse ich nie. Fabelhafter Wutausbruch. Hat mich an deine Mutter
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