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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar
Autoren: Teresa Sporrer
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natürlich sehr begrenzt.
    Obwohl Nell, die sich auf Craigs Schoß geschwungen hatte und allem Anschein nach versuchte, ihren Kiefer auszurenken, um ihn wie eine Schlange mit Haut und Haar zu verspeisen, war nur noch genau ein Plätzchen frei – zwischen Simon und Alex. Ich wog kurz in Gedanken ab, ob ich die Desperados-Flasche auf dem Tisch nehmen, sie Simon über den Kopf ziehen und seinen bewusstlosen Körper als Hocker nutzen sollte – oder, ob ich zum ersten Mal seit langem, normalen Kontakt mit Simon zu haben versuchen wollte.
    Ich entschied mich, lieber Körperkontakt mit meinen Freunden haben zu wollen, anstatt bequem meine Füße auf Simons Rücken zu betten. Um die Situation mit Simon genießen zu können, hätte ich ohnehin noch einen gemütlichen Bademantel, einen Kamin und eine Flasche Cognac gebraucht.
    »Macht Serena Platz.« Ich zwängte mich zwischen Zoey und Alex, obwohl sie sich gerade gegenseitig die Zunge in den Hals gesteckt hatten. Die beiden sahen sich jeden Tag in der Schule, also durfte ich jetzt ja wohl einmal den Speichelaustausch für ein paar Stunden unterbrechen. Wenn man sich daran erinnerte, dass Zoey nach ihrem ersten Kuss mit Alex Angst vor Viren und Bakterien gehabt hatte, konnte man jetzt mehr oder weniger erfreut feststellen, dass sie diese Angst verloren hatte.
    Ich hockte halb auf Zoeys, halb auf Alexʼ Schoß, was zwar nicht gerade gemütlich war, aber besser als der Platz neben Simon.
    »Hallo, Freundin«, lächelte ich erst Zoey an, dann Alex. »Hallo, fester Freund von Serenas Freundin. Serena stört euch beide doch nicht, oder?«
    Zoey und Alex bekamen den Mund zwar nicht auf, aber meine Freundin hatte wieder dieses nervöse Zucken um das Augenlid. Das letzte Mal hatte sie so einen Anfall gehabt, als sie eine Zwei in Chemie bekommen hatte, kurz bevor sie all ihre Bleistifte zerbrochen und gegen unsere Pinnwand geschleudert hatte. Unglaublicherweise steckte heute noch ein Bleistift in der Pinnwand. Hoffentlich schrieb Zoey demnächst keine Zwei mehr, denn das käme bestimmt wieder einem kleinen Weltuntergang gleich.
    »Alex!«, schrie meine Freundin.
    Ihr Freund seufzte und wandte sich an mich. »Kali ist im Moment zu wütend, um mit dir zu reden.«
    Meine Freundin nickte energisch.
    »Also muss ich dich fragen, ob du dich nicht netterweise woanders hinsetzen könntest?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sonst ist hier doch nichts frei!«
    Stöhnend deutete Alex auf den leeren Platz rechts von sich.
    »Da sitzt doch schon Simons Ego.« Ich reckte das Kinn in die Höhe. »Ich sehe da keinen freien Platz.«
    »Könnt ihr beiden nicht einfach eure Differenzen beiseiteschieben?«, fragte Alex ruhig. »Kali und ich haben das schließlich auch geschafft und jetzt sind wir glücklich.«
    Ja , dachte ich. Nur hat man schon von Anfang an gemerkt, dass du meine Freundin geliebt oder zumindest gemocht hast. Bei mir und Simon beruht der Hass dagegen auf Gegenseitigkeit.
    »Nein«, antwortete ich gleich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Nie im Leben.«
    »Welche Differenzen?«, wollte Simon wissen.
    Er tat immer noch so, als würde er nicht wissen, um was es ging.
    Ich warf ihm einen scharfen Blick zu und sah, wie er mit seiner Zunge an einem seiner Piercings spielte.
    Natürlich blieb mein Blick an seinen Lippen und den metallenen Kugeln hängen. Wie sich seine Küsse jetzt wohl anfühlten? Es war schon so lange her gewesen, dass ich mit einem Jungen geschlafen, geschweige denn, dass ich einen geküsst hatte. Die Erinnerungen an Simon und unsere Beziehung mussten sich immer wie eine Fernsehbild-Störung in meinen Kopf drängen.
    Ich schüttelte den Kopf und warf meine Handtasche auf den leeren Platz. »Da sitzt jetzt Serenas Handtasche Veronica. Wenn ein Gegenstand einen Namen hat, dann hat er eine Persönlichkeit. Somit ist der leere Platz besetzt und Serena bleibt hier sitzen. Ende der Diskussion. Wer holt Serena jetzt einen Drink? Irgendetwas Süßes mit viel Alkohol wäre nett.«
    Sieben Augenpaare starrten mich an, als könnten sie nicht glauben, was ich gerade von mir gegeben hatte.
    »Was ist denn?«
    »Haben deine Eltern dich als Baby wie einen Flummi immer und immer wieder auf den Boden geworfen?«, fragte mein Ex mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    »Nein, das ist deine Geschichte, Simon«, keifte ich zurück. »Du bist nämlich …, äh, du bist …, das Baby aus Hangover !«
    »Ist das eine Beleidigung?« Simon lehnte sich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen
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