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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar
Autoren: Teresa Sporrer
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PROLOG
SERENAS KLEINE MÄRCHENSTUNDE

    Es war einmal vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Königreich, da lebte eine wunderschöne Prinzessin. Sie hatte lange, blonde Haare, so gelb wie Weizen; Augen, so blau wie das Meer und eine Haut, so weiß und weich wie Schnee.
    Jeder beneidete sie um ihre Schönheit, ihre Güte und ihre Anmut.
    Die Prinzessin war im ganzen Reich hoch angesehen und wurde von jedem geliebt.
    Eines wundervollen Tages verliebte sich die hübsche Prinzessin unsterblich in einen edlen Ritter in strahlender Rüstung, der ihr auf einem weißem Ross zu Hilfe ritt, um sie vor dem bösen Drachen zu bewahren … Oh, das ist ja total die falsche Geschichte!
    Entschuldigung.
    Das kam nun einmal davon, wenn die Gedanken beim Haarefärben abschweiften und man nebenbei so einen Song wie Better Luck Next Time, Prince Charming von Alesana hörte. Natürlich lief der Song nicht im Radio. Wann wurde denn da schon mal etwas Anständiges gesendet? Und nein, das empfand ich jetzt nicht so, weil ich einen gewöhnungsbedürftigen Musikgeschmack hatte.
    Also, wo war ich noch mal stehen geblieben?
    Ach genau, falsche Geschichte. Ich ähnelte dieser Prinzessin nicht wirklich: Meine Haare waren nicht von Natur aus blond, sondern dunkelbraun, aber ich färbte sie mir schon seit Jahren, weil ich mich so einfach … Ich fühlte mich selbstbewusster und dieses Selbstbewusstsein half mir, mit dem Leben fertig zu werden. Oh, und natürlich mit meinen Freundinnen Zoey, Violet und Nell, aber zu denen erst später mehr.
    Vielleicht hatte ich auch meerblaue Augen und eine schöne Haut, dank der zahlreichen teuren Cremes und Peelings, aber eines war ich nicht: allseits beliebt. Bis auf Zoey, Violet und Nell hatte ich keine weiteren Freundinnen, aber die drei Verrückten reichten mir vollkommen. Ich konnte immer auf sie zählen – und sie natürlich auch auf mich. Egal, ob jemand ein Alibi brauchte, um die Nacht bei einem Jungen oder über die Toilettenschüssel gebeugt zu verbringen oder, um sich den Liebeskummer von der Seele zu heulen. Auch Zickenkriege mit anderen Mädchen liefen immer gleich ab. Niemand hatte eine Chance gegen den festen Zusammenhalt unserer Clique. Außer, jemand musste auf Zoeys Dach klettern und die Antenne richten, weil es wieder mal hieß: »Alle für ein gutes Fernsehbild – Zoey hilft uns nicht«.
    Wir waren wie die vier Musketiere – nur komplett anders.
    Nein, meine Gedanken sind nicht immer verwirrend. Mir ist langweilig!
    Da Violet keine neuen und vor allem keine interessanten Bücher in ihrer Sammlung hatte und im Fernsehen wieder einmal nichts anderes lief als Mord und Totschlag oder Assi-TV, wo es eh nur darum ging, von wem und warum die ganzen Dreizehn- oder Vierzehnjährigen schwanger waren, weil sie ja noch nicht wussten, wie das mit den Blümchen und Bienen wirklich ging (wer’s glaubt!) oder wer wen mit wem betrogen hatte, musste ich mich mit meinem eigenen Gedanken beschäftigen, während ich darauf wartete, dass ich mir die Haare auswaschen konnte.
    Und diese Gedanken drehten sich seit Wochen leider nur um ein Thema: Snake.
    Nein, nicht um Schlangen, sondern um den Möchtegern-Rockstar Snake, früher bekannt als Simon.
    In meiner Geschichte gab es keine Prinzessin. Auch, wenn ich ein bisschen so aussah wie eine und – nein, ich bin keine selbstverherrlichende Egomanin. Es existierten ebenso wenig ein Ritter und ein böser Drache …, obwohl man Zoeys Erzfeindin Stephanie mit Feuchtigkeitsmaske im Gesicht schon mal leicht mit einem Echsenviech verwechseln konnte. Aber nein. Hier gab es nur mein verrücktes Ich mit allen möglichen Macken und Problemen; dazu ein Arschloch, dessen Gefühlsleben dem eines Steins glich, und außerdem einen hässlichen Schmerz, der mich nicht etwa zu einem eisverschlingenden Trauerkloß gemacht hatte, sondern zu einem rachsüchtigen Individuum, das erst ruhen würde, wenn das Arschloch wusste, was es mir angetan hatte!
    Alles in dieser Liebesgeschichte hatte so schön angefangen: ein Mädchen, ein Junge und die spürbare Liebe, die zwischen beiden herrschte. Meine Aura hatte sicherlich rosarot geglommen und Simons …, na ja, in einer nicht ganz so … grellen Farbe.
    Die Wochen mit Simon waren die schönsten meines Lebens gewesen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Menschen so lieben könnte und erst recht nicht, dass jemand wie Simon auch etwas für mich empfinden würde.
    Dann wurden die rosaroten Wolken, auf denen ich mit ihm geschwebt
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