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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar
Autoren: Teresa Sporrer
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Staubwölkchen aus, die bei meinem dramatischen Fall in meinen Mund gelangt waren.
    »Alles in Ordnung, Verena?«, hörte ich seine dunkle Stimme.
    Sie hatte sich kaum verändert. Eine Stimme, die einem eine Gänsehaut über den Rücken jagen konnte, nicht vor Angst, sondern weil sich beim ersten Klang schon dein ganzes Herz mit Liebe und Zuneigung füllte.
    Tja, das gehörte längst der Vergangenheit an.
    »Serena«, flüsterte ich bedrohlich leise. »Serenas Name ist Serena.« Als wüsste Simon meinen Namen nicht!
    Als wüsste Simon nicht, wen er hier vor sich hatte! Nicht nur, dass ich bereits ein paar Mal nach seinem plötzlichen Auftauchen in der Stadt im Club gewesen war, nein, er konnte mich einfach nicht vergessen haben! Schließlich hatte ich ihn auch nie vergessen können … Ich hatte wirklich versucht, jeden Gedanken an ihn zu verdrängen, mit Alkohol und anderen Typen, manchmal auch mit beidem gleichzeitig, mit literweise Eiscreme und traurigen Songs – aber ich war nie ganz über ihn hinweggekommen.
    Die Erinnerung an ihn war anscheinend mit einem Widerhaken versehen: Je mehr ich sie loswerden wollte, umso schlimmer tat es weh.
    Da ich nicht ewig seine Schuhe böse anstarren konnte, sah ich auf.
    Dunkelbraune Haare, unglaubliche Augen in einer fast unwirklich wirkenden, grünen Farbe und ein unvergessliches Gesicht: hohe Wangenknochen, breites Kinn und Lippen, die einen in Versuchung führten. Nur seine Piercings waren neu.
    Snakebites nannte man die zwei Piercings an seiner Unterlippe. Schlangenbisse, das war so klar gewesen! Simon war schon immer von Schlangen, Reptilien, aber auch von anderen Tieren fasziniert gewesen. Das erklärte auch seinen Künstlernamen.
    Ich weiß, ich weiß.
    Nell, Violet und ich fanden die Künstlernamen der Typen auch total bescheuert. Craig, Nells Freund, war mehr als glücklich gewesen, als sie ihn nicht mehr Snow genannt hatte und zu seinem wirklichen Namen gewechselt war.
    Ich war so von seinem Anblick gefangen gewesen, dass ich nicht mitbekommen hatte, dass er mir seine Hand entgegenstreckte.
    Er sollte sie besser wegnehmen, dachte ich und biss mir dabei auf die Unterlippe. Meine Freundinnen hatten meine Nagelfeile noch nicht konfisziert.
    Statt ihm den Arm jedoch mit meiner sauteuren Feile, die ich selbst mit Schmucksteinchen verziert hatte, abzuhacken, schlug ich ihn nur mit meiner Hand weg. »Pass auf deine Hände auf, Simon«, drohte ich ihm mit finsterer Stimme. »Serena hat Hunger auf Hände.«
    Ich fand das Youtube-Video Lamas mit Hüten nun einmal witzig!
    »Verrücktes Weib«, schnaubte Simon und zog seine Hand zurück.
    Ich ignorierte ihn höflich, obwohl ich auf der Stelle hätte losheulen können. Früher hatte er meine Verrücktheit über alles geliebt und ich seine Offenheit, nun hassten wir einander anscheinend für genau das, was uns damals zusammengebracht hatte.
    Die Ironie war manchmal echt eine Schlampe.

02. KAPITEL
SERENAS VERSEHENTLICHE MISSGESCHICKE

    Stur ignorierte ich den stumpfen Schmerz in meiner Brust. Auf ähnliche Weise hatte ich vor ein paar Jahren meine Bauchschmerzen ignoriert, bis man mich mit einem Blinddarmdurchbruch ins Krankenhaus einliefern und sofort operieren musste.
    Vielleicht würde mein Herz, ähnlich wie mein Blinddarm damals, auch einfach auseinanderbrechen. Das war viel besser, als mit diesen dummen Gefühlen weiterzuleben und jedes Mal innerlich ein klein bisschen zu sterben, wenn ich Simon sah.
    Wer brauchte schon Gefühle? Das Einzige, was ich brauchte, war einen Daumen, mit dem ich Gefällt mir ausdrücken konnte, und einen Mittelfinger, wenn dem nicht so war.
    Grummelnd schwang ich mich wieder auf die Beine. Ich musste feststellen, dass die Ironie sogar eine psychopathische Schlampe war.
    Zur Erklärung: es gab genau eine Couch im Pulse und die war für die Band Lost In Stereo reserviert. Also saßen dort die Bandmitglieder, während die anderen Gäste auf unbequemen und teils klebrigen Holzstühlen sitzen mussten. Das hieß im Klartext, dass folgende Leute auf einem ungefähr zweieinhalb Meter langen Sofa sitzen mussten:
    Alex, der Sänger und Gitarrist. Manche nannten ihn auch den Kopf der Band, wobei er wohl diesen Status nun mit seiner Freundin Zoey, der Sängerin, teilen musste.
    Simon, Bassist und größtes Arschloch der Gruppe.
    Der zweite Gitarrist war Craig; Kyle war der Schlagzeuger. Seit kurzem mussten zusätzlich Violet, Nell und ich auf dem Sofa Platz finden.
    Durch so viele Leute war der Platz
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