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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar
Autoren: Teresa Sporrer
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hatte, eine nach der anderen abgestochen wie von einem irren Seifenblasen-Serienmörder, der seinen Beruf gewechselt hatte und nun Wolken abschlachtete. Zurück blieb ich mit einer Krone, die vom Sturz aus den Wolken ein paar Zacken eingebüßt hatte und einem Herzen, das wohl für immer in mehr Teile als die einzelnen Elemente eines Ikea-Regals zerbrochen sein würde.
    Es hatte geholfen, Simon nicht sehen zu müssen, aber dann musste er ja wiederkommen und unbedingt in Alexʼ Band aufgenommen werden, in der eine meiner Freundinnen sang – die ganz nebenbei etwas mit diesem Alex hatte.
    Als Kirsche auf meinem Eisbecher aus Schmerz und Leid thronte die Tatsache, dass Simon, der sich wie gesagt Snake nannte, mich einfach ignorierte und so tat, als würde er mich nicht kennen!
    »Serena lässt so etwas nicht mit sich machen!«, sagte ich streng zu meinem Spiegelbild. Ich hob drohend meinen Zeigefinger, aber meine hellblau lackierten Nägel mit den aufgemalten Smileys verringerten die Wirkung der Geste stark. Auch meine Haare, die mit dem Haarfärbemittel zu einem Monster aufgetürmt waren, minderten meine Gefährlichkeit. »Serena geht jetzt zu Simon und geigt ihm ordentlich die Meinung! Oder Serena heult …«
    Ich schüttelte den Kopf. Vor Simon sollte ich all meine Gefühle, außer meiner Wut, unter Verschluss halten. Ja, klar, weil ich es höchstens eine Minute in seiner Nähe aushielt, ohne an die ganzen glücklichen Momente zu denken!
    Not all knights in shining armor can make your dreams come true.
    Heʼs not quite as charming as he may seem.
    Weʼll make all your dreams come true, come and claim your queen!
    Und ich musste unbedingt das Radio auf einen anderen Sender umstellen …

01. KAPITEL
SERENAS IRRENANSTALT

    Immer, wenn meine Freundin Zoey mit knurrender Stimme gedroht hatte, Acid, oder Alex, wie der Rockstar in Wirklichkeit hieß, töten zu wollen, konnte ich nur den Kopf schütteln.
    Warum hatte sie sich so dumm aufgeführt? Jeder Blinde hätte sehen können, dass die beiden zusammengehörten.
    Nein, ich übertreibe damit nicht!
    Alex war ein typischer Aufreißer und notorischer Playboy gewesen, bis sich Zoey mit ihrer Scharfzüngigkeit und einer schallenden Ohrfeige in sein Herz gestohlen hatte. In dem Moment verliebte sich der gut aussehende Bad Boy hoffnungslos in meine Freundin und schenkte ihr von da an seine volle Aufmerksamkeit.
    Zoey, die von uns im Geheimen Eiserne Jungfrau genannt worden war und den Titel redlich verdient hatte, verlor nach und nach ihre Unschuld und ebenso ihr Herz an ihn.
    Zu unserer Überraschung besaß sie echt eine Hammerstimme. Alex hatte ihr gezeigt, wo sie wirklich hingehörte: mit ihm an ihrer Seite auf eine Bühne, hinter ein Mikrofon. Und natürlich gehörten wir drei Mädels als Fans hinter der Absperrung dazu.
    Beziehungen hin oder her, wir vier klebten immer noch wie Pech und Schwefel, wie Nutella auf Brot und wie ich bei einem Schlussverkauf am Schaufenster zusammen.
    Nun waren die beiden also ein Paar und Zoey hatte aufgehört, Alex wegen jeder Kleinigkeit anzuknurren und Drohungen auszusprechen. Zumindest meistens hielt sie sich zurück.
    Doch ausgerechnet jetzt konnte ich ihre Mordabsichten besser verstehen, als mir lieb war.
    Ich war keins dieser Mädels, die gleich auf andere Mädchen oder Jungs losgingen, kratzten, bissen oder richtige Schläge austeilten, nur weil sie komisch von der Seite angestarrt oder sonst irgendwie provoziert wurden. Glaubt mir, von mir wäre sonst schon die halbe Weltbevölkerung ausgerottet worden. Ich hatte noch nie jemanden körperlich verletzt und hatte es auch nicht vor. Ein blaues Auge, eine gebrochene Nase oder gar eine aufgeplatzte Lippe würden schon dafür sorgen, dass mir sofort schlecht werden und ich den nächsten Busch mit meinem Essen verschönern würde. Ich verabscheute eigentlich jede Art von Gewalt …, außer, es handelte sich um Horrorfilme. Da ging das mittlerweile zum Glück in Ordnung. Meine andere Freundin Nell liebte nämlich Horrorfilme und führte uns ihre Favoriten immer vor. Ich war so weit abgehärtet, dass mir nur noch ein bisschen schlecht wurde und ich nur die halbe Nacht nicht mehr schlafen konnte. Ab und zu bekam ich noch Alpträume.
    Ich verabscheute Gewalt nicht nur, weil sie meine aufwendig gestalteten Nägel in Mitleidenschaft ziehen konnte und weil mir beim Anblick von echtem Blut schlecht wurde, sondern auch, weil ich in einem ehrlichen Kampf sogar einem Plüschtier unterliegen würde.
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