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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume
Autoren: J.R. Ward
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Bruder definitiv in die Kategorie ›Person des öffentlichen Interesses‹.
    Was die Befähigung des Leibwächters angeht … ich weiß rein zufällig, Qhuinn, dass du – abgesehen von John – der beste Kämpfer der gesamten Trainingsklasse warst. Du bist hochgefährlich im Nahkampf, ein großartiger Schütze«, an dieser Stelle wurde der Tonfall des Königs ironisch, »und dass du nicht ungeschickt mit dem Messer bist, wissen wir ja alle.«
    Qhuinn spürte ein merkwürdiges Rauschen in sich, als
hätte sich der Nebel gelichtet und einen unverhofften Pfad aus der Wildnis enthüllt. Er legte die Hand auf Johns Arm, um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren, auch wenn er dadurch wirkte wie ein amtlich bestätigtes Weichei.
    »Eine Sache gibt es aber noch«, sagte der König. »Von einem Ahstrux Nohtrum wird erwartet, dass er sein Leben für den opfert, den er beschützt. Wenn es mal wirklich ernst wird, dann muss er den tödlichen Hieb einstecken. Ach ja, außerdem ist das eine Verpflichtung auf Lebenszeit, solange ich nichts Gegenteiliges verfüge. Ich bin der Einzige, der hier einen Entlassungsschein ausstellen kann, kapiert?«
    Qhuinns Mund sprach ganz von alleine. »Natürlich. Auf jeden Fall.«
    Wrath lächelte und griff nach der Schachtel, die Beth ihm gebracht hatte. Darin lag ein dicker Bogen Papier, geschmückt mit einem goldenen Siegel mit roten und schwarzen Seidenbändern. »Na, so was, seht euch das an.«
    Lässig schleuderte er das hochoffiziell wirkende Dokument auf den Schreibtisch.
    Qhuinn und John beugten sich gemeinsam vor. In der Alten Sprache verkündete das Schreiben, dass …
    »Shit«, hauchte Qhuinn, dann hob er ruckartig den Kopf und sah Beth an. »Verzeihung, ich wollte nicht fluchen.«
    Sie lächelte und küsste ihren Hellren auf den Scheitel. »Ist schon okay. Ich bin Schlimmeres gewohnt.«
    »Seht euch das Datum an«, forderte Wrath sie auf.
    Es war rückdatiert … das Dokument war um zwei Monate rückdatiert. Dem Pergament zufolge hatte Qhuinn, Sohn des Lohstrong, seit Ende Juni in seiner Funktion als Ahstrux Nohtrum des John Matthew, Sohn des Darius, Sohn des Marklon, gehandelt.
    »Ich bin wirklich eine totale Niete, was diesen Papierkram angeht«, meinte Wrath. »Ich hatte völlig vergessen,
euch beiden zu erzählen, was los ist. Mein Fehler. Das heißt jetzt natürlich, dass du, John, verantwortlich für die finanzielle Entschädigung bist, weil der Beschützte alle Schulden, die aus seinem Schutz resultieren, begleichen muss.«
    Sofort erwiderte John: Ich zahle –
    »Nein, Moment mal«, unterbrach Qhuinn. »So viel Geld hat er doch gar nicht –«
    »Dein Kumpel hat momentan ungefähr vierzig Millionen auf der hohen Kante, also mach dir mal keine Sorgen.«
    Qhuinn drehte sich zu John um. »Was? Warum hast du denn dann im Büro gearbeitet, um dir ein bisschen Taschengeld für Klamotten zu verdienen?«
    Auf wen soll ich den Scheck ausstellen?, fragte John, ohne ihn zu beachten.
    »Lashs Eltern. Beth als Finanzmanagerin der Bruderschaft wird dir sagen, von welchem Konto du es nehmen kannst, richtig Lielan?« Wrath drückte die Hand der Königin und lächelte sie an. Als er sich wieder Qhuinn und John zuwandte, war der liebevolle Gesichtsausdruck verschwunden. »Qhuinn zieht auf der Stelle hier im Haus ein, und er bekommt ein Gehalt von fünfundsiebzigtausend pro Jahr, das John bezahlen wird. Und Qhuinn, das Trainingsprogramm ist für dich selbstverständlich gestorben, aber das heißt nicht, dass die Brüder und ich nicht … ach, du weißt schon, hier und da mal ein kleines Sparring mit dir veranstalten, nur damit du nichts verlernst. Denn wir kümmern uns um unsere Leute. Und du gehörst jetzt zu uns.«
    Qhuinn holte tief Luft. Und noch mal. Und dann … »Ich muss … ich muss mich setzen.«
    Wie betäubt taumelte er zu einem der hellblauen Sofas. Alle starrten ihn an, als wollten sie ihm entweder eine Papiertüte gegen das Hyperventilieren oder ein Taschentuch reichen. Er legte die Hand auf die Operationsnarbe, in der
Hoffnung, es sähe aus, als machte ihm die Verletzung zu schaffen, nicht seine Gefühle.
    Das Blöde war nur … er bekam nicht genug Luft. Was genau da in seinen Mund strömte, konnte er nicht sagen, aber jedenfalls half es nicht wirklich, um den Schwindel aus seinem Kopf oder das brennende Gefühl aus seinem Brustkorb zu vertreiben.
    Seltsamerweise kam nicht John zu ihm und kniete sich vor ihn hin. Auch nicht Beth. Es war Wrath. Der König tauchte plötzlich in
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