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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume
Autoren: J.R. Ward
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seinem Gesichtsfeld auf, die dunkle Sonnenbrille und die brutale Miene im krassen Gegensatz zu seiner sanften Stimme stehend.
    »Leg deinen Kopf zwischen die Knie, mein Sohn.« Die Hand des Königs landete auf seiner Schulter und drückte ihn nach unten. »Komm, mach schon.«
    Qhuinn gehorchte und fing plötzlich an, so heftig zu zittern, dass er zu Boden gefallen wäre, wenn Wraths riesige Pranke ihn nicht festgehalten hätte.
    Er würde nicht weinen. Er weigerte sich, eine einzige Träne fließen zu lassen. Stattdessen keuchte er und zitterte, und der kalte Schweiß brach ihm aus.
    Ganz leise, so dass nur Wrath ihn hören konnte, flüsterte er: »Ich dachte … ich wäre … ganz allein.«
    »Aber nein«, antwortete Wrath ebenso leise. »Wie ich schon sagte, du gehörst jetzt zu uns, verstehst du mich?«
    Qhuinn hob die Augen. »Aber ich bin ein Niemand.«
    »Ganz im Gegenteil.« Langsam schüttelte der König den Kopf. »Du hast Johns Ehre gerettet. Deshalb gehörst du jetzt zur Familie, mein Sohn.«
    Qhuinn ließ den Blick zu Beth und John wandern, die dicht nebeneinanderstanden. Durch die unvergossenen Tränen hindurch erkannte er die Ähnlichkeit in ihren dunklen Haaren und den tiefblauen Augen.

    Familie …
    Endlich drückte Qhuinn sein Rückgrat durch, kam auf die Füße und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er strich sein Hemd glatt, dann seine Haare und trat vollkommen gefasst zu John.
    Mit gestrafften Schultern streckte er seinem Freund die Hand entgegen. »Ich würde mein Leben für dich geben. Mit oder ohne dieses Stück Papier.«
    Als die Worte über seine Lippen kamen, wurde ihm bewusst, dass es die ersten waren, die er je als erwachsener Mann gesagt hatte, der erste Schwur, den er je abgelegt hatte. Und er hätte keinen Besseren gewusst, dem gegenüber er ihn aussprechen wollte. Außer vielleicht Blay.
    John blickte nach unten, dann umschloss er die Hand, die ihm angeboten wurde, mit festem, starkem Griff. Sie umarmten sich nicht, und sie sprachen auch nicht.
    Und ich für dich, formte John mit den Lippen. Und ich … für dich.
     
    »Du kannst mir Fragen über Phury stellen, wenn du willst. Wenn du damit fertig bist.«
    Cormia richtete sich über der weißen Kerze, die sie eben angezündet hatte, auf, und blickte sich über die Schulter. Bella lag auf dem Rücken in dem großen Bett, ihre schmale, blasse Hand ruhte auf dem rundlichen Bauch.
    »Ehrlich, mach nur«, wiederholte sie mit einem zarten Lächeln. »Das lenkt mich ab. Und genau das kann ich jetzt gut gebrauchen.«
    Cormia blies das Streichholz aus. »Woher weißt du, dass ich an ihn denke?«
    »Du hast das, was ich eine »Männerstirn« nenne. Nämlich ein Stirnrunzeln, das man hat, wenn man an seinen Mann denkt und ihm entweder einen kapitalen Tritt in den
Hintern versetzen oder ihn so fest umarmen will, dass er keine Luft mehr bekommt.«
    »Der Primal ist nicht mein.« Cormia nahm die goldene Räucherpfanne und ließ sie dreimal um die Kerze kreisen. Der Singsang, den sie dazu anstimmte, war leise, aber nachdrücklich. Er rief die Jungfrau der Schrift an und bat sie, über Bella und ihr Kleines zu wachen.
    »Er liebt mich nicht«, sagte Bella. »Nicht richtig.«
    Cormia stellte das Pfännchen auf einen Tisch in der Ostecke des Zimmers und vergewisserte sich erneut, dass die drei Kerzen kräftig brannten.
    Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
    »Hast du mich gehört? Er liebt mich nicht.«
    Cormia kniff die Augen zu. »Ich glaube, darin täuschst du dich.«
    »Er glaubt nur, dass er mich liebt.«
    »Bei allem Respekt –«
    »Begehrst du ihn?«
    Cormia errötete, als sie an das dachte, was im Kino zwischen ihnen passiert war. Wieder spürte sie ihn auf sich … wie sein Mund sich auf ihrer Brust bewegt hatte, und die Macht, die es ihr gegeben hatte, sein Geschlecht in ihrer Hand zu halten … Bella lachte leise. »Ich nehme diese Röte mal als Ja.«
    »Gütigste Jungfrau, ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Setz dich zu mir.« Bella klopfte auf die Bettkante. »Ich möchte dir von ihm erzählen. Und warum ich mir so sicher bin, dass er nicht in mich verliebt ist.«
    Cormia wusste, wenn sie sich jetzt dorthin begab und sich anhörte, warum der Primal unmöglich so empfinden konnte, wie sie es glaubte, dann würde sie sich nur noch mehr an ihn verlieren.
    Also eilte sie selbstredend ans Bett und setzte sich neben Bella.

    »Phury ist ein guter Mann. Ein großartiger Mann. Er liebt sehr tief, aber das heißt nicht, dass er in
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