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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume
Autoren: J.R. Ward
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Ihre Zukunft.«
    Lash bemühte sich, die Bilder aus seinem Kopf zu verbannen. »Meine Mutter hat am lautesten geschrien. Als sie mit angesehen hat, wie ich meinen Vater getötet habe.«
    »Nicht Ihren Vater. Nicht Ihre Mutter. Tiere. Diese Wesen da drin waren Tiere. Das ist so, als ob man ein Reh überfährt … oder genauso, wie eine Ratte zu erschlagen, verstehen Sie? Ungeziefer.« Der Jäger schüttelte den Kopf. »Die haben nicht zu Ihnen gehört. Das dachten Sie nur.«
    Lash sah auf seine Hände. Das Messer lag in einer Hand. Eine Kette in der anderen. »So viel Blut.«
    »Ja, die bluten tierisch, diese Vampire.«
    Ein langes Schweigen entstand. Eines, das ungefähr ein Jahr dauerte.
    »Sagen Sie mal, Sir, gibt es hier so eine Art Swimmingpool? « Als Lash nickte, fragte der Lesser: »Hinter dem Haus?« Wieder bestätigte Lash. »Alles klar, dann wollen wir Sie mal bisschen waschen. Im Kofferraum liegen noch frische Klamotten, die können Sie dann anziehen.«
    Ehe Lash wusste, wie ihm geschah, stand er im Umkleidehäuschen unter der Dusche, wusch sich die Überreste seiner Eltern von der Haut und starrte in den roten Kreisel, der den Abfluss hinunter verschwand. Er spülte auch das Messer und die Kette ab, und als er wieder herausstieg und sich abtrocknete, legte er sich zuerst die Edelstahlglieder um den Hals.
    Zwei Anhänger baumelten daran – einer war die letzte Hundemarke seines Rottweilers, der andere der Nachweis über die letzte Tollwutimpfung.
    Danach zog er sich rasch wieder an, zog die Brieftasche seines Vaters aus der besudelten Hose, die er vorher getragen hatte, und steckte sie in die saubere, die Mr D für ihn
besorgt hatte. Die Stiefel musste er anbehalten, aber die Flecken wurden schon braun, sahen weniger rot aus, was das Ganze erträglicher machte.
    Als er aus dem Umkleidehäuschen trat, fand er den kleinen Vampirjäger auf einem der Glastische neben den Liegestühlen sitzend.
    Der Lesser hüpfte herunter. »Soll ich jetzt Verstärkung rufen? «
    Lash betrachtete das herrschaftliche Haus. Auf der Fahrt hierher hatte er vorgehabt, den Kasten zu plündern. Alles mitzunehmen, was irgendeinen Wert hatte. Ein ganzes Heer von jenen einzusetzen, die Omega ihm als seine Truppen beschrieben hatte, um alles einzusacken, was nicht niet-und nagelfest war.
    Das schien ihm der Conan-Weg zu sein. Die perfekte, laute und deutliche Verkündung seines neuen Status. Man vernichtete seine Feinde nicht nur, man nahm auch ihre Pferde, verbrannte ihre Hütten und lauschte den Klagen ihrer Frauen …
    Das Blöde war nur: er wusste, was in diesem Haus war. Mit den Leichen seiner Eltern und der Doggen darin stand er vor einem Mausoleum; und die Vorstellung, es zu entweihen, eine Horde Lesser hineinzuschicken, um es zu schänden, war einfach zu falsch.
    »Ich will hier weg.«
    »Dann kommen wir später zurück?«
    »Bring mich einfach hier weg, verflucht noch mal.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Richtige Antwort.«
    Wie ein alter Mann lief Lash um das Haus herum, die Augen starr geradeaus gerichtet, den Blick auf die Fenster krampfhaft vermeidend.
    Ein Hühnchen hatte gerade im Ofen geschmort, als er die Doggen in der Küche abgeschlachtet hatte, und nachdem
er den letzten der Diener erledigt hatte, warf er einen Blick in den Herd. Das Hühnchen war gerade fertig.
    Er hatte die schmale Schublade aufgezogen und zwei rotweiß gestreifte Ofenhandschuhe herausgeholt. Dann hatte er den Herd ausgemacht und den Bräter oben auf die Gasbrenner gestellt. Das Fleisch war goldbraun und mit Maisbrot gefüllt. Die Innereien lagen auch in der Form, um der Soße mehr Geschmack zu verleihen.
    Auch die Kartoffeln, die auf dem Herd köchelten, hatte er vom Herd genommen.
    »Bring mich hier weg«, sagte er und stieg ins Auto. Er musste seine Beine mit den Händen in den Fußraum des Wagens setzen.
    Einen Augenblick später heulte der Nähmaschinenmotor des Focus auf, und sie fuhren aus der Einfahrt. In der dichten Stille der Schrottkarre zog Lash die Brieftasche seines Vaters aus der neuen Cargohose, klappte sie auf und blätterte durch die Karten. ATM, Visa, Schwarze AmEx …
    »Wohin möchten Sie?«, fragte Mr D, als sie die Route 22 erreichten.
    »Weiß ich nicht.«
    Mr D warf ihm einen Seitenblick zu. »Ich hab meinen Cousin umgebracht. Als ich sechzehn war. Er war ein Arschloch, und es hat Spaß gemacht, es zu tun, und es war auch richtig. Aber hinterher hab ich mich mies gefühlt. Sie müssen sich also nicht blöd vorkommen, wenn Sie
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