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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
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die Spezifikationen einer heißen neuen ClanWaffe gesehen zu haben, und dann erreichen ausgerechnet diese Daten die SternenbundVerteidigungsstreitkräfte nicht.
Byran sah den Pionieroffizier an und erkannte, daß er auf eine Antwort wartete. »In Ordnung, Captain. Sprengen Sie die Mechanlagen, sobald sie soweit sind. Aber vorerst wollen wir die Verwundeten nicht weiter stören. Ich möchte lieber nicht riskieren, daß ihr Zustand sich verschlechtert, nur weil wir sie zwingen, sich durch Stapel alter Parder-Dateien zu wühlen.« Byran stieß ein kurzes, aber hartes Lachen aus, in dem gerade die richtige Note erschöpfter Bitternis lag. »Ich lasse mir lieber etwas länger Zeit damit, den Planeten zu zerstören, als meine Verwundeten der Schnelligkeit wegen zu gefährden.«
»In Ordnung, Ma’am.« Der Captain salutierte wieder und wandte sich ab.
Als sie den jungen Mann selbstsicher über den Paradeplatz davonmarschieren sah, fühlte Byran in ihrem Innern ein leichtes Frösteln. Sie hatte ihre Loyalität zur Lyranischen Allianz bewiesen, wurde aber das Gefühl nicht los, den Sternenbund verraten zu haben. Vielleicht sollte sie ihre frühere Entscheidung revidieren und die sorgfältig gesammelten Informationen aus ihrem Safe zurück zu den anderen Daten legen.
Nein, dafür ist es zu spät, dachte sie. Wenn ich das täte, müßte ich erklären, warum ich sie überhaupt ausgesondert habe. Nein, besser, ich mache weiter wie bisher.
Etwas mehr als dreißig Minuten später kehrte der Captain mit der Meldung zurück, daß alle Sprengladungen angebracht und die Hangars und Mechwartungshallen des Ausbildungslagers zur Sprengung vorbereitet waren.
Byran nickte kurz. »Dann los.«
Der Mann erwiderte die Geste. Er zog einen kleinen Kommunikator aus seiner mattolivgrünen Uniformjacke und sprach hinein. »Zündung.«
Vielleicht eine oder anderthalb Sekunden später sah Byran einen dumpfweißen Lichtblitz das Innere eines niedrigen Mechhangars am Südrand des Platzes erhellen. Das Gebäude schien wie ein kleiner Hund in einem plötzlichen Zugwind zu zittern. Rauch quoll aus den offenen Hangartoren. Kurz darauf erreichte sie das tiefe, rollende Wummern der Detonationen.
Als der Rauch sich verzog, sackte das schwere Stahlbetondach des gehärteten Mechbunkers wie der Rücken eines alten, lahmgerittenen Pferds in der Mitte ein. Mit Hilfe des ungelenk in einer Hand gehaltenen Fernglases konnte Byran dunkelgraue Flecken auf dem Boden vor den Hangartoren sehen. Das waren große Brocken stahlverstärkten Betons, die kurz zuvor noch Teil der dicken Mauern des Gebäudes gewesen waren. Die von ihren Pionieren gesetzten Sprengladungen wirkten so stark, daß die Außenschicht der Hangarmauern in der Druckwelle der Detonationen zerbröckelt war. Im Innern der Bauten mußte es aussehen wie in den Tiefen der Hölle, ein Labyrinth zerborstener Dachträger, zerschmetterter Mechkokons und verbogener Wartungskräne. Zum Glück hielt sich niemand mehr dort auf. Die gewaltige Explosion, die den extrem widerstandsfähigen Hangarbunker verwüstet hatte, hätte jedes lebende Wesen, das von ihrer Schockwelle erfaßt wurde, in einen nicht mehr zu identifizierenden Klumpen blutigen Fleischs verwandelt.
Der dicke weiße Qualm der ersten Sprengserie hatte sich im leichten Ostwind kaum vom Gebäude gelöst, als eine zweite Serie von Explosionen den Hangar weiter aushöhlte und das Dach mit einer Gewalt zu Boden krachen ließ, daß Byran die Erschütterung noch einen Kilometer entfernt durch die Stiefelsohlen spürte.
Wie Wellen auf einem ruhigen Teich fühlte sie eher vier weitere Doppelschläge, als sie zu hören, während die Pioniere die restlichen Ladungen der Reihe nach auslösten. Nachdem es vorüber war, lag die Bagera Ausbildungsbasis in Trümmern. Im Osten stieg eine dichte, öligschwarze Rauchsäule in den wolkenverhangenen Himmel und markierte die Lage der früheren Kadettenkaserne. Nur das zweistöckige Verwaltungsgebäude war noch intakt, aber auch das würde noch gesprengt werden.
Mit einem langen Seufzer, der zu gleichen Teilen Zufriedenheit und Leiden ausdrückte, hebelte Byran sich aufrecht, versuchte wieder einmal vergebens, etwas gegen die Schmerzen in ihrer verkrampften und wunden linken Schulter zu unternehmen und wandte sich von der infernalischen Szene ab. Sie ging um den Wagen herum zur offenen Hintertür und blieb am Fuß der Rampe stehen. Sie dachte nicht daran, sich unnötig anzustrengen und sich mit ihrem abstehenden linken Arm in
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