Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
elegantere Bezeichnung Ozelots vor.
    »Sehr schön, Colonel«, antwortete sie und war erstaunt, wie anders die gleiche Antwort, die sie auch Byran gegeben hatte, diesmal klang. MacLeod hatte etwas an sich, das ihn sofort sympathisch machte, während Byrans kühle, wortkarge Art genau den entgegengesetzten Effekt hatte. »Wie kommen Sie mit dem Abbau der Anlage voran?«
    »Wir bauen sie nicht ab, General.« MacLeods Stimme veränderte plötzlich ihren Ton und jetzt klang er wie ein Arzt, der eine unheilbare, tödliche Erkrankung diagnostizierte. »In zwei Stunden sind wir soweit, die Fabrik in Brand zu setzen. Ich erwarte ein paar Probleme mit den Einheimischen, wenn wir die Anlage in die Luft jagen, aber nicht allzuviele.«
    Diese Offenheit traf Winston. Sie empfand weder Freude noch Stolz bei der Vorstellung, die Fähigkeit der Parder zur Kriegsführung zu vernichten. Die Einsatzgruppe zerstörte Fabriken, deren Ausstoß allem, was die Freie Innere Sphäre und der neue Sternenbund anbieten konnten, um Jahrzehnte voraus war. In Winstons traditioneller, geschichtsbewußter Sicht waren es gerade solche Vernichtungsaktionen, derentwegen die ursprüngliche Sternenbund-Armee die Innere Sphäre verlassen und die Clan-Kultur sich entwickelt hatte. Jetzt verübte sie hier dasselbe Verbrechen, nachdem sie über dreißig Jahre mit der tiefsitzenden Überzeugung gelebt hatte, daß alle Technologie der Menschheit auf eine Weise diente, die bewahrt und gepflegt gehörte, bis dieser Nutzen Allgemeingut werden konnte. »Ich hoffe, Sie haben die Einheimischen nicht in irgendwelche gefährlichen Bereiche gelassen«, bemerkte sie, teilweise aus Sorge um die Mission, aber hauptsächlich, um das deprimierende Gefühl zu verdrängen, persönlich für die Vernichtung einer fast dreihundert Jahre alten Kultur verantwortlich zu sein.
    »Keine Angst, General. So dumm bin ich nicht. Wir lassen sie Hebekräne, Laster und ähnliches fahren. Keine Munitionstransporter, keine bewaffneten Fahrzeuge, nichts dergleichen. Wir lassen sie nicht einmal in die LZ. Sie laden ihre Fracht am Rand der Landezone ab, und von da an übernehmen meine Schiffscrews. Mein Eindruck ist, daß die Zivilisten die Invasion beinahe so sehen, als wären sie absorbiert worden, wenn das der richtige Clanausdruck dafür ist. Wir haben die Schlacht gewonnen, also gehört uns die Beute, und dazu scheinen auch die niederen Kasten zu gehören. Das würde bedeuten, sie sind jetzt Teil unseres Clans, Teil vom Clan Schlange, und sie tun, was sie können, um ihrem neuen Clan zu dienen, wie es sich für echte Clanner gehört.«
    »Na schön, Colonel, aber haben Sie ein Auge auf Ihre ›neuen Clankameraden‹. Ich möchte nicht glauben, daß die gefangenen Clanner ihre Loyalität einfach der Einsatzgruppe überschreiben, und dann irgendwann mit durchgeschnittener Kehle aufwachen.« »Aye, General. Das mache ich.«
Damit unterbrach MacLeod die Funkverbindung. Nach den Highlanders meldete sich Andrew Redburn. Er erklärte, das OG der Kathil-Ulanen sei sicher und das Schleifen der Militärindustrie des Clans verlaufe zügig. Als nächstes folgte Regis Grandi, dann Paul Masters. Mit jeder neuen Meldung darüber, wie die Einsatzgruppe systematisch die militärische Infrastruktur der Nebelparder zerschlug, wirkte Winston trauriger und in sich gekehrter. Obwohl sie ihren eigenen Worten zufolge von Berufs wegen Menschen tötete und Dinge zerstörte, verabscheute sie die beinahe mutwillige Vernichtung, die sich momentan auf der Oberfläche Dianas abspielte. Sie hatte das Gefühl, der überzeugten Hingabe der Leichten Eridani-Reiterei für die Bewahrung aller denkbaren Aspekte des Sternenbunds untreu zu werden, denn dazu gehörte auch, die Industriekapazitäten einer eroberten Welt zu erhalten. Sie war sogar so weit gegangen, Soldaten der Leichten Eridani ins Innere Luteras zu schicken, um dort die ReserveKommandozentrale zu zerstören.
    Einen Augenblick lang stützte sie die Ellbogen auf den Kartentisch und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Die leisen Geräusche, die hinter ihren Handflächen hervordrangen, waren weder auf Lachen noch auf Weinen zurückzuführen. Der ihrem Stuhl am nächsten sitzende Tech hatte den Eindruck, daß sie betete.
    In diesem Augenblick tippte Captain Dane Nichols ihr auf die Schulter. Normalerweise hätte diese Geste für einen Feldoffizier einer Generalin gegenüber bei weitem zu familiär gewirkt, aber Nichols gehörte zu Winstons persönlichem Stab und konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher