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0556 - Milenas Opferstätte

0556 - Milenas Opferstätte

Titel: 0556 - Milenas Opferstätte
Autoren: Jason Dark
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Suko schaute mich skeptisch an und schloß die Tür hinter sich. »Du willst wirklich nicht ins Büro kommen, John?«
    »So ist es.«
    Er folgte mir in den Wohnraum. »Ist was? Irgend etwas muß doch mit dir sein.«
    Ich schaute durch das Fenster gegen den Glutball der am Himmel stehenden Herbstsonne. Sie sah aus wie eine Vollreife Orange. »Was sollte schon sein?«
    »Erzähl mir nichts, John. Du bist so anders. Hat es dich erwischt? Grippe, Husten, Heiserkeit, Schnupfen?«
    Ich drehte mich um und lächelte. »Kaum, Suko.«
    »Aber doch… na ja, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Hast du keine Lust, im Büro zu hocken?«
    »Das auch.«
    »Verstehe ich.« Suko nahm im Sessel Platz. Vom letzten Abend standen noch zwei Flaschen Bier auf dem Tisch. Im Ascher lagen zwei Zigarettenkippen. Ich hatte keine Lust mehr gehabt, aufzuräumen. In einem Junggesellenhaushalt nicht weiter tragisch. Eigentlich hatte ich vorgehabt, den Tag normal zu beginnen, aber…
    Suko unterbrach meine Gedankenkette. »Los, mein Freund, rück schon raus mit der Sprache! Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?«
    »Eine dicke.« Auch ich setzte mich und stütze mein Kinn gegen die Faust. »Die Vergangenheit hat mich eingeholt.«
    Suko lachte. »Hattest du denn eine?«
    »Laß den Spott!«
    »Sorry. Soviel ich weiß, war dein Leben im Gegensatz zu meinem in jungen Jahren ziemlich normal. Ich wuchs in einem Kloster auf, wurde ausgebildet und…«
    Ich drehte den Kopf zur Seite, weil mich die Sonnenstrahlen blendeten. »Stimmt alles, Suko. Bis auf eine Kleinigkeit. Am gestrigen Abend bekam ich einen Brief zugestellt. Ohne Absender natürlich. Man schob ihn unter den Türspalt.«
    »Und was stand darin?«
    »Nicht viel. Man teilte mir nur mit, daß ich heute morgen meine Wohnung auf keinen Fall verlassen sollte, weil mich noch eine Überraschung erwarten würde.«
    »Darauf gehst du ein?«
    »Bis jetzt ja.«
    »Welche Art Überraschung ist es denn, und was hat das mit deiner Vergangenheit zu tun?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre es ja keine Überraschung. Die Vergangenheit ist insofern betroffen, als daß dieser Satz noch als Beifügung geschrieben wurde. Man teilt mir mit, daß es mit meiner späten Jugend zu tun habe.«
    »Die Überraschung?«
    »Ja.«
    »Toll.« Suko schlug die Beine übereinander. »Hast du dir Gedanken gemacht, welch einen Teil deiner Jugend sie gemeint haben könnten?«
    »Klar. Nur bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Meine Jugend war relativ vielseitig. Da ist vieles passiert. Nur frage ich mich, was es mit der heutigen Zeit zu tun haben könnte. Und da bin ich leider auf keine Lösung gekommen.«
    »Soll ich bleiben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Fahr du los. Ich sage dir dann Bescheid. Glenda soll den Kaffee warmhalten.«
    »Wie du willst.« Er stand auf. »Aber gib auf dich acht, Alter! Das sieht mir nach einem verdammten Trick aus.«
    »Glaube ich auch. Sogar nach einem höllischen.«
    Suko nickte und lachte. »Okay, mach’s gut. Was soll ich dem Alten sagen, wenn er nach dir fragt?«
    »Gar nichts.«
    »Bis später.«
    Ich brachte ihn noch zur Tür und schaute dabei mißtrauisch in den Gang. Zu sehen war niemand. Suko winkte mir vom Lift noch einmal zu, dann verschwand er.
    Nachdenklich ging ich wieder zurück in meine Wohnung. Auf die Überraschung war ich wirklich gespannt. Vor allen Dingen darauf, was sie mit meiner Vergangenheit zu tun hätte. Natürlich hatte ich überlegt, einen Teil der Nacht dafür geopfert, aber was es sein konnte, darauf war ich nicht gekommen. Die späte Jugend, Ende der Schulzeit, Beginn des Studiums, das alles kam in Frage.
    Da hatte ich meine ersten Erfahrungen sammeln können. Nicht so sehr als Geisterjäger, nein, ich hatte mich verhalten wie viele junge Männer in meinem Alter auch.
    Freundinnen, Feste, hartes Lernen, mal wieder einen Zug durch die Gemeinde, das alles hatte ich mitgemacht. In der Zeit war mir auch Bill Conolly begegnet, mein ältester Freund. Ich hatte eine Studentenbude gehabt und dort die ersten Erfahrungen mit einem Zombie gesammelt.
    Bill Conolly hatte ebenfalls bei der Frau gewohnt. So war es dann zu unserer Freundschaft gekommen, die bis heute gehalten hatte.
    Bill wußte viel aus meiner Vergangenheit, wir waren oft zusammen gewesen und hatten auch gemeinsam manche Girls aufgerissen.
    Daran dachte ich eher, wenn ich mit der Vergangenheit konfrontiert wurde.
    Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, meinen Freund anzurufen, den Vorsatz jedoch wieder
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