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Bad Dad

Bad Dad

Titel: Bad Dad
Autoren: Thomas Pramendorfer
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Aufstoßen unvermeidlich und ebenso unerlässlich für die Verdauung ist.  Man ging schliesslich dazu über, die Rülpser der Babys quasi entschuldigend und etwas salonfähiger als "Bäuerchen" zu bezeichnen. Denn nur Babys und rüpelhaftes Pack aus der Provinz rülpste noch ungeniert in der Öffentlichkeit. Übrigens, das Wort Rülpsen existiert auch in verschiedenen alternativen Schreibweisen wie z. B. Röbsen, Röpsen, Burpsen oder Rölbsen. Im medizinische Sprachgebrauch nennt man den Vorgang korrekterweise Ructus, oder Eruktation. - Eruktationen habe ich auch des öfteren, allerdings dann meist im Schlafzimmer. 

45. TAG: WELTVERBESSERER

    Seit unser Sohn auf der Welt ist, denke ich in den grauen Morgenstunden oft betrübt über die Welt nach, in der der Junge mal aufwachsen soll. Zugegeben, hier in Wien, im gemütlichen Herzen Europas, scheinen die zurzeit weltbewegendsten Themen wie Klimawandel, Terrorismus, Hunger und urbane Strassenkriminalität noch nicht ganz so lebensbedrohlich zu sein, wie an vielen anderen Krisenherden rund um den Globus. Was nicht heissen soll, dass ich nicht trotzdem meinen ganz persönlichen Beitrag zur Weltverbesserung, für die kommende Generation, leisten will. Heute widme ich mich also fünf gemeingefährlichen Dingen, die vielleicht gut gemeint waren, letztlich aber doch nur für Kummer und Leid auf unserem fragilen Heimatplaneten sorgen und somit abgeschafft gehören. Ich beginne mal mit den 

    1.Ski-Masken
Hat schon mal jemand tatsächlich einen Ski-Fahrer mit Ski-Maske gesehen? Eben. Ski-Masken werden ausschliesslich von Bankräubern, Entführern und Terroristen getragen und sind ein Musterbeispiel für alle jene Dinge die, gesamtgesellschaftlich gesehen, mehr schlecht als recht sind. Man könnte (quasi im Selbstversuch) die Einkaufsstrasse nackt mit Cowboyhut auf einem Pogo-Stick entlang hopsen und niemand würde auch nur mit den Augen rollen. Selbes Szenario, diesmal im feinen Nadelstreif, dafür aber mit Ski-Maske und die Menge flüchtet instinktiv ins Gebüsch oder hinter parkende Autos. Ski-Masken sind eine Ausgeburt des Teufels und ihre Herstellung sowie ihre Verwendung muss schleunigst verboten werden.
    2.Plastikverpackungen (verschweisste Hartschalen)
Apropos Teufelszeug: Wie viele Menschen verbluten täglich, rund um den Globus, beim Auspacken eines USB Sticks oder anderer Gebrauchsgegenstände, die in unzerstörbarem Hartplastik verschweisst sind? Tausende! Wenn nicht Abertausende.  
    Ist es wirklich nötig, dass jeden Tag wieder Kinder ihre Mütter und/oder Väter auf blutüberströmten Küchenböden vorfinden, nur weil eine neue (eingeschweisste) Büroschere für die Familie gekauft wurde, die man dann natürlich nicht ohne besagte Schere hatte auspacken können?  
    Da geht der Durchschnittsbürger dann oft behelfsmässig mit den Schneidezähnen ans Plastik und - schwupp - ist auch schon die Halsschlagader ab. Oder man versucht sich mit dem Teppichmesser, rutscht ab und rein in die Pulsader am Handgelenk. Links mit dem Messer, rechts mit der scharfkantig angeschnittenen Verpackung. Hunderte vermeintliche "Suizidfälle" gehen im Jahr auf Kosten der Verpackungsindustrie. Die Amerikaner haben für die Auspackwut sogar schon ein Wort: "Wrap Rage"! Ja, Blutrausch ist der richtige Ausdruck. Ich sage nur, Schluss mit gemeingefährlichen Frust-Verpackungen, schickt mir den gottverdammten USB Stick im Briefkuvert! Oder sind abgeknickte Speichersticks und Bastelscheren tatsächlich ein ungeahnt häufiges Problem, das den Untergang des globalen Versandhandels bedeutet?
    3.Laubbläser
Ein Rechen kostet fünf Euro. Er ist leise, effizient und man verbrennt ein paar Kalorien bei der Gartenarbeit.
"Aber, Moment mal, das ist doch völlig veraltet und kommt mir nicht in die Garage!" So oder ähnlich hört man täglich kugelförmige Männer mittleren Alters mit geballter Faust in Baumärkten reklamieren.
"Ich will eine stinkende Maschine auf meinem Rücken, die Benzin verbrennt und Krach macht!"
Auch wir haben einen solchen Idioten bei uns im Hof. Und einer reicht ja erfahrungsgemäss völlig aus. Also machen wir brav an sonnigen Wochenenden die Fenster zu, weil wieder lautstark Laub geblasen wird. Wohin genau, weiss keiner so recht, dafür mieft es für 300 Anwohner den ganzen Tag über wie an der Autobahn.  
    Was ich eventuell verstehen, wenn auch nicht gutheissen würde, wäre ein Laub-Sauger, der die Gartenabfälle fein säuberlich in einem Beutelchen auffängt.
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