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Bad Dad

Bad Dad

Titel: Bad Dad
Autoren: Thomas Pramendorfer
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keine losen Organe in der Bauchhöhle herum. Sehr gut, bald werde ich sie wieder zu gemeinsamen sportlichen Aktivitäten nötigen können! Immerhin schinde ich mich fast jeden Tag mit meinem Laufprogramm ab. Mittels Finger-Archäologie im Bauchfett meiner Leibesmitte habe ich heute das, bereits vor Jahren versunkene, Sixpack wiedergefunden. Es wartet förmlich darauf, ausgebuddelt zu werden. Aber noch sehe ich aus wie ein Fesselballon und bin deprimiert. Die schwächelnden Batterien in der Körperwaage habe ich heute voller Optimismus ausgetauscht, mein Gewicht ging deswegen trotzdem nicht runter. 

43. TAG: DINGE, DIE ICH NICHT WUSSTE

    1.Babies haben keine Kniescheiben
Zumindest nicht direkt nach der Geburt, denn die bilden sich erst so um das sechste Monat vollständig aus. Das erklärt auch, warum sich die Kleinen immer wie Navy Seals, am Bauch kriechend, vorwärts bewegen. Ich hatte da - wie schon im Abschnitt mit den "Ninja Babies" erläutert - immer gemeingefährliche Hinterlist vermutet. Jetzt erfahre ich endlich, dass es sich doch um ein physiologisches Problem handelt und kann erleichtert aufatmen.

    2.Mai-Babies sind am fettesten
Statistisch gesehen sind Neugeborene im Mai durchschnittlich 200 Gramm schwerer als alle anderen. Die Sorge um die sommerliche Bikinifigur entwickelt sich offensichtlich erst in einem späteren Lebensabschnitt. 

    3.Babies können nicht weinen
Mein erster Gedanke als ich das hörte, war Bullshit! Allerdings ist damit nicht das laute Geheul und Geschrei gemeint (achso), sondern die Tränenproduktion. Frühestens nach drei Wochen - in manchen Fällen sogar erst nach vier bis fünf Monaten - können Säuglinge bittere Tränen vergiessen. Bis dahin kommt aus den gleichnamigen Drüsen nur heisse Luft.

    4.Babies haben wesentlich mehr Knochen
Jedes Neugeborene kommt gebrauchsfertig, gleich mit 300 Knochen bestückt, aus dem Mutterleib. Erwachsene haben nur 206. Im Laufe des Heranwachsens verbinden sich die vielen kleinen Knochen nämlich zu wenigen grossen.  
    In der Adoleszenz kehrt sich dann der Prozess mit der Entdeckung von Skateboards und BMX Rädern erneut um und die 206 ausgewachsenen Knochen zerbröseln wieder in viele kleine.

    5.Babies haben das Nein erfunden
Ein Baby, das beim Füttern den Kopf wegdreht, hat nicht gerade eben etwas interessantes im Raum entdeckt, sondern ist zumeist gesättigt. Man kann daher mit gutem Grund annehmen, dass die horizontale Kopfschüttel Geste, welche in der Regel auch im späteren Leben als nonverbales "nein" zu deuten ist, auf diese frühe Form der Mutter/Kind Kommunikation zurückzuführen ist. Das vertikal zustimmende Nicken kommt folglich daher, dass der menschliche Kopf nicht auf einem Kugellagers sitzt und man eigentlich keine andere Wahl hat. 

    6.Babies sind schlafraubend
Ein neugeborenes Baby raubt im Schnitt jedem Elternteil zwischen 350 und 400 Stunden Schlaf im ersten Lebensjahr. Das ist eine ganze Nacht Schlaf pro Woche weniger sowohl für Papi als auch Mami.

44. TAG: RÜLPSMASTER

    Ich glaube, es ist nun offiziell. Ich bin der Rülpsmaster im gemeinsamen Haushalt. Nicht dass meine Frau nicht recht geschickt wäre, was das Bäuerchen nach dem Stillen angeht, aber manchmal will die angesammelte Luft aus dem übereifrigen Säugling einfach nicht raus. In dem Fall wird mir oft kopfschüttelnd das Kind gereicht und ich beginne mit meinem, mittlerweile über sechs Wochen lang einstudierten, Abklopfritual. Bis heute kann mir da keiner das Wasser reichen. Vor allem deswegen, weil ich ja beide Hände voll habe mit dem Kleinen.
    Ja, ja, unser lieber Graf Flatula, explosiv an beiden Enden! Erstaunlich mit welcher Wucht da die Heissluft aus dem Kindesmund fegt. Hätte ich Haare, könnte ich mich darin föhnen. In Ermangelung wallenden Haupthaares muss ich mich allerdings mit gelegentlicher Schulterkotze zufrieden geben.

    Erst kürzlich habe ich mich gefragt, woher denn eigentlich der Ausdruck Bäuerchen kommt. Hier die Antwort: Im Mittelalter war es noch Gang und Gäbe, in aller Öffentlichkeit zu schmatzen, rülpsen oder auch einmal einen fahren zu lassen. Doch irgendwann wurde es schick, sich vornehmer zu verhalten. Die bürgerliche Schicht in den Städten begann im 19. Jahrhundert immer mehr, sich Verhaltensweisen von den Adeligen abzuschauen und zwar, um sich von den ungehobelten, ordinären Bauern abzugrenzen. Körpergeräusche waren plötzlich tabu – nur nicht für Kleinkinder. Man wusste schon damals, dass für Babys das
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