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Mit dir, fuer immer

Mit dir, fuer immer

Titel: Mit dir, fuer immer
Autoren: Cait London
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1. KAPITEL
    Rio Blaylock, der Frauenheld.
    Paloma Forbes wusste, wer der hoch gewachsene, schlanke Cowboy war, der an diesem Januartag auf sie zuging. Der scharfe Wind, der in Missouri wehte, zerrte an seinem langen schwarzen Haar. Kurz vor der Morgendämmerung war Rio hier auf dem Parkplatz erschienen
    - wie ein Jäger, der hinter seiner Beute her ist.
    Und diese Beute war sie.
    Rios strahlendes Lächeln und seine aufregend lässige Art zo gen Frauen an. Er ähnelte darin allen Blaylocks, an die Paloma sich von ihren Besuchen bei Boone Llewlyn erinnerte.
    Die Blaylocks waren Männer aus den Bergen, kräftig und zäh, groß und muskulös. Das glatte schwarze Haar wies auf ihre indianische Abstammung hin, die dunkle Haut auf die spanischen Eroberer unter den Vorfahren. Doch auch Schotten und Engländer gehörten zu den Ahnen der Blaylocks.
    Paloma war erst dreizehn gewesen, als sie Rio das erste Mal beim Tanz im Gemeindesaal gesehen hatte. Er war ein sehr attraktiver Siebzehnjähriger gewesen und hatte seinen ganzen Charme eingesetzt, um ein Mädchen zu bezaubern, das nach dem Tanz dann auch mit ihm wegging.
    Ein anderes Mal hatten sich die Mädchen bei einem Rodeo um ihn gedrängt. Er hatte Tricks mit dem Lasso vorgeführt. Eines der Mädchen war schließlich in seinen Armen gelandet und hatte einen heißen Kuss erhalten.
    Im selben Jahr war Paloma hinter einem jungen Hund herge laufen und hatte dabei Rio mit einem anderen Mädchen im Gras überrascht.
    „Verschwinde von hier, Kleine", hatte er gesagt und ihr einen finsteren Blick zugeworfen, während er das kichernde Mädchen mit seinem schlanken Körper vor neugierigen Blicken geschützt
    hatte. Er selber hatte nur Jeans getragen.
    Die anderen Blaylock-Männer - Roman, James, Dan und Tyrell - waren ebenfalls toll, aber in Jasmine, Wyoming, hieß es, Rio hätte den meisten Charme von allen. Mittlerweile wirkte Rio härter als damals mit siebzehn, als immer ein Schwärm von Mädchen ihn umringt hatte.
    Es war das Gesicht eines zielstrebigen Mannes, der aus dem schmutzigen Pick-up stieg.
    Wangen und Kinn waren von dunklen Bartstoppeln bedeckt. Rio hatte sich sehr beeilt, um Paloma einzuholen, und keine Pause ge macht.
    Paloma wollte nicht, dass jemand ihr im Nacken saß. Als Kind hatte sie genug Druck von ihrer Mutter erlebt, die ständig neue Forderungen an sie gestellt hatte und sie in einen dunklen Schrank gesperrt hatte, wenn sie nicht brav auf dem Klavier übte. Und brav hieß, bis zur absoluten Perfektion. Paloma hatte das überlebt, und mittlerweile ließ sie sich von niemandem mehr bedrängen. Sie war erwachsen und nicht länger „Morris kleine Geldmaschine", und sie wollte nichts mehr mit Musik zu tun ha ben. Und mit Männern?
    Stirnrunzelnd blickte sie Rio entgegen. Sie ha tte einmal mit einem Frauenhelden zu tun gehabt, und das reichte ihr fürs ganze Leben. Mit zwanzig hatte sie noch nicht gewusst, dass die meisten Männer bloß Spielchen trieben. Doch heute wusste sie, dass ihr Verhältnis mit Jonathan nur in ihren Träumen romantisch gewesen war.
    Ziemlich naiv hatte sie sich als Jungfrau in diese Affäre ge stürzt, weil sie um ihrer selbst und nicht wegen ihrer Bühnenauftritte geliebt werden wollte. Irgendwann hatte sie dann einsehen müssen, dass sie für Jonathan nur eine Trophäe gewesen war, mit der er vor seinen Kumpels hatte angeben können. Jonathan hatte sich einem anderen unerfahrenen Mädchen zuge wandt und es umworben. Und Paloma hatte sich gegen weitere Enttäuschungen gewappnet, indem sie keinem Mann mehr vertraute.
    Sie lächelte flüchtig. Rios lange Beine steckten in schwarzen Jeans. Den Kragen der schwarzen Lederjacke hatte er hochge schlagen. Der dunkelrote Pullover verstärkte noch seine düstere Ausstrahlung.
    Paloma wusste, was Rio von ihr wollte. Er wollte ihr das Letzte entreißen, das ihr von Boone Llewlyn geblieben war. Boone lebte nicht mehr, und sie hatte seine Hälfte eines Ladens in Jasmine
    geerbt. Die andere Hälfte gehörte Rio, der hartnäckig versuchte, ihr ihren Anteil abzukaufen. Und Rio war ein Mann, der stets bekam, was er wollte.
    Aber diesmal nicht! Paloma wollte behalten, was Boone ihr hinterlassen hatte, der Mann, dem sie so ähnlich sah, dass sie sich irgendwann zu fragen begonnen hatte, ob er ihr Vater war.
    Boone - groß und stark, sanft und liebevoll. Immer wieder hatte er sie in ihrer Kindheit vor ihrer selbstsüchtigen Mutter ge schützt. Auf keinen Fall ließ sie sich dazu drängen, die letzte Bindung
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