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back to past - zurueck zu dir

back to past - zurueck zu dir

Titel: back to past - zurueck zu dir
Autoren: Sigrid Lenz
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nur angedeuteten Bewegungen. Patrick küsste seine Schulter, und Leon schloss die Augen. Es war perfekt.

*

    Leon blinzelte und fragte sich, ob er eingedöst war. Als er die Augen öffnete, hatte sich nichts verändert. Patricks Hände streichelten ihn und der Schwanz bewegte sich immer noch, gefangen in seiner Umklammerung. Leon seufzte und spürte Patricks Atem an seinem Ohr. Die Hitze der Leidenschaft war einer Wärme gewichen, die ihn mit Patrick verband und ihn gleichzeitig einhüllte und von innen heraus liebkoste. Er spürte sie in der Mitte seines Körpers, fühlte, wie sie sich dehnte und in seine Glieder strömte. Wie sie die Leere und Einsamkeit der vergangenen Tage, der vergangenen Jahre, eines ganzen Lebens auslöschte. Hier bei Patrick lag seine Bestimmung. Hier gehörte er hin. In dessen Armen fand er Schutz und Frieden. Dass er seufzte, spürte er nicht. Dafür den Kuss, den Patrick auf seinen Hals drückte umso deutlicher.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte der und Leon deutete ein Nicken an.
    „Mehr als das“, murmelte er und drehte den Kopf, um Patricks Lippen zu fangen. Er saugte die Unterlippe ein, leckte über den Mundwinkel, bevor er sich wieder auf die Seite drehte und mit seinen Händen Patricks größere an seiner Brust barg. Dessen Lächeln fühlte er mit dem nächsten Kuss auf seiner Haut.
    „Was denkst du?“, fragte Patrick, und Leon erwiderte das Lächeln, ohne es sehen zu können.
    „Wie verrückt es ist, dass sich mein Leben so verändert hat. Und das nur, weil ich vergesslich bin.“
    Für eine Weile schmiegte er sich in Patricks Arme, lauschte auf dessen Atem. An anderes dachte er nicht, bis Patrick seine Stirn an Leons Kopf rieb. „Wir wären uns auch so begegnet“, meinte er dann. „Gegen das Schicksal lässt sich nichts ausrichten.“
    Leon lachte leise. „Ist es nicht selten, dass sich eine Bestimmung erfüllt? Vor allem, wenn räumliche Trennung, Konventionen oder einfach nur das Leben dazwischen steht?“
    „Bei uns ist es anders.“ Patrick betonte seine Worte mit einem leichten Kreisen seiner Hüften, und Leon stöhnte auf. „Wir wären uns auf jeden Fall begegnet“, wiederholte Patrick. „Anders wahrscheinlich. Schlimmstenfalls erst in Jahren. Wenn ich die Firma leite und du eine Abteilung. Auch dann könnte ich die Augen nicht von dir lassen. Ich wüsste es sofort, Medikamente oder nicht.“ Er küsste Leons Schulter. „Dann wäre der Skandal mit Sicherheit größer.“
    Leon erschauerte. Ein kühler Hauch wehte über die Wärme in ihm. Er zögerte, sprach dann doch. „Ich weiß, du willst es nicht hören. Ich bereue auch nicht, wie ich mich – wie wir uns entschieden haben, nicht mehr. Aber trotzdem ist es furchtbar für mich zu wissen, was du aufgibst. Dein Leben, deine Karriere.“ Seine Stimme erstarb.
    „Schsch“, Patrick legte ihm sanft zwei Finger über die Lippen und ließ seine andere Hand über Leons Brust wandern. „Mach dir darüber keine Gedanken. Nichts ist von Dauer und niemand weiß, was die Zukunft bringt.“
    Leon leckte über die salzige Haut, küsste Patricks Fingerspitzen. „Was bedeutet das?“
    Patricks Kopf sank zurück auf die Matratze, die Hand auf Leons Brust strich über dessen Nippel.
    „Ich kenne meinen Vater“, sagte Patrick. „Er ist ein Alpha, laut und aufbrausend. Er dreht durch, explodiert, aber wenn er wieder runterkommt, regiert seine Vernunft. Und sein Pragmatismus. Er weiß sehr gut, dass ich besser bin als mein Cousin.“
    Leon verschränkte seine Hand mit Patricks, nahm die andere dazu und legte beide auf seine Brust, dorthin, wo er sein Herz schlagen fühlte.
    „Aber ich dachte, du wolltest das alles nicht.“
    Patricks Daumen streifte Leons Handrücken. „Ich wollte das Leben nicht, das mein Vater für mich bestimmt hatte. Die Villa mit Park, die Beta-Ehefrau, die Geliebte, die Alpha-Kinder, die, genau wie ich damals, sobald sie laufen können, in Internate abgeschoben und zu Erfolgsmenschen gedrillt werden. Ich wollte mehr. Ich wollte dich und kannte dich nicht einmal.“
    Leon hörte das Lächeln in Patricks Stimme.
    „Aber dein Cousin. Er wartet doch auf den Job.“
    Patrick lachte. Seine Brust bebte. „Dachte ich mir doch, dass du alles gehört hast. Aber das ist das Letzte, worüber du dir Gedanken machen solltest. Was mein Vater nicht weiß – mein Cousin und ich - wir verstehen uns. Im Studium haben wir zusammengearbeitet. Aber Joshua ist Beta, hatte immer Komplexe deswegen. Er ist der einzige
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