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back to past - zurueck zu dir

back to past - zurueck zu dir

Titel: back to past - zurueck zu dir
Autoren: Sigrid Lenz
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Ohr.
    „Wolfsaugen“, antwortete er und strich über Leons Stirn, über dessen Lider, die sich unter der Berührung schlossen. „Du fühlst es auch. Du siehst es auch.“
    „Die Farben“, vermutete Leon, und Patrick nickte, als er seine Augen wieder öffnete.
    „Wölfe sehen in Schwarz-weiß“, erklärte Patrick. „Aber wir sind keine Wölfe. Unsere Sicht verändert sich nur, wenn sich das chemische Gleichgewicht in unserem Blut verändert.“
    Leon erwiderte das Lächeln, das Patricks Gesicht erstrahlen ließ. „Und warum sollte so etwas geschehen?“, wisperte er. Seine Augen blieben an Patricks Lippen hängen, beobachteten die Bewegung, das amüsierte Zucken, die Feuchtigkeit, die auf ihnen glänzte.
    Patrick löste seine Hände von Leons Hüften und legte sie an seine Wangen, strich mit dem Daumen über Leons Wangenknochen. „Das geschieht, wenn eine Bindung entsteht, die nie wieder gelöst werden kann.“
    Er folgte dem Daumen mit seinen Lippen und Leon seufzte. Sein Schwanz schwoll an und er bewegte unwillkürlich die Hüften gegen Patricks, spürte dessen Härte durch den Overall.
    „Ich glaub dir nicht“, murmelte er geistesabwesend, während er die Stöße seines Beckens verstärkte.
    Patricks Lippen suchten seinen Mund. Er ließ zu, dass seine Zunge ihn öffnete und seufzte, als Patricks Hände seinen Po umfassten und Leons Unterleib gegen die eigene Härte presste. Es kam ihm vor, als drehte sich die Welt um ihn schneller, als verwandelte sie sich in ein Karussell, auf dem er vergeblich versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Bis ihm das nicht mehr gelang und er stürzte. Gehalten von Patrick, der sich mit ihm drehte, von dem Wirbel mitgerissen wurde, der sie packte und in das Feuer schleuderte, in dem sie beide ihren Höhepunkt erreichten.
    Leon klammerte sich an Patrick fest, als er aus der Ekstase sank, sein wild pochendes Herz sich verlangsamte.
    Seine Stirn lehnte an Patricks Schulter und dessen Körper presste sich gegen seinen, fest genug, dass er spürte, wie seine Samen-getränkte Hose sich gegen Patricks ebenso feuchten Schoß presste.
    „Was war das das?“, wisperte er, den Mund trocken, die Gedanken verschwimmend.
    „Das waren wir.“ Patrick küsste Leons Schläfe. „Wie wir ohne Suppressiva, ohne Läufigkeit, ohne Rücksicht auf den Zyklus unsere Bindung besiegeln.“
    Leon stöhnte. „Dann habe ich keine Wahl.“
    Patrick küsste ihn erneut. „Du bist hier. Du bist zu mir gekommen.“
    Leon befreite sich aus den umstrickenden Armen. Doch als die herabsanken und ihn freizugeben suchten, sank er zurück gegen Patricks Brust. „Aber du – was tust du hier?“ Seine Finger strichen über den Stoff. „In dieser Verkleidung.“
    Patrick presste seinen Mund auf Leons Stirn. „Das ist keine Verkleidung. Das ist mein Job.“
    „Dein …? Aber warum?“ Leon begriff nicht, begriff nichts mehr.
    Patrick atmete gegen Leons Haar. Der spürte, wie sich dieses bewegte, wie Wärme seine Kopfhaut streichelte. Er blinzelte gegen Patricks Schulter, erkannte das Blau des Overalls. Er blinzelte wieder und seine Sicht wurde normal.
    „Was bedeutet das?“ Sein Verstand kehrte zurück, doch mit ihm breitete sich in Leon eine Erkenntnis aus. Patrick gehörte zu ihm, so wie er zu Patrick gehörte. Und alle Gründe, die ihm immer noch einzureden suchten, dass das ein Fehler war, dass er sich gegen ihre Verbindung wehren sollte, waren null und nichtig. Genau jetzt, in diesem Augenblick, fühlte sich die Welt, sein Leben richtig an, lag die Zukunft klar vor ihm. Alles andere, sein Job, Patricks Job, alle anderen Menschen waren zurückgetreten, machten ihnen Platz und damit dem, was sie verband.
    „Das bedeutet, dass ich mich von meiner Familie, von meiner geplanten Zukunft losgesagt habe. Dass ich mich auf eigene Füße gestellt habe.“
    „Aber warum das … warum hier?“ Leon schüttelte den Kopf, schmiegte sein Gesicht erneut an Patricks Schulter, spürte, wie der leise lachte und wie sein Lachen den langen Körper in Vibration versetzte. Endlich hielt Patrick inne und holte Luft. „Weil ich nicht von dir fortbleiben konnte, so sehr ich es auch versuchte“, antwortete er. „Weil wir uns so begegnet sind. Und weil … weil ich vielleicht gehofft habe, dass du mich findest.“
    „Ich habe dich nicht gesucht.“ Mit einem Seufzen atmete Leon Patricks Duft ein. Dessen Hände umfassten erneut sein Gesicht, dessen dunkle, tiefbraune Augen sanken in seine. „Das brauchtest du auch nicht“,
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