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Affaere Minirock

Affaere Minirock

Titel: Affaere Minirock
Autoren: Cara Summers
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PROLOG
    "Die Braut wird den Brautstrauß bestimmt nicht werfen." Chelsea angelte mit dem Fuß unter dem Tisch nach der Sandalette, die sie vor kurzem heimlich abgestreift hatte. Ihre Füße taten ihr mörderisch weh. Es klang zwar unglaublich romantisch, beim Sonnenaufgang an einem kalifornischen Strand getraut zu werden. Aber für die Brautjungfern war es kein Spaß, den Rest des Tages dann mit Sand in den Schuhen herumlaufen zu müssen.
    "Warum denn nicht?" erwiderte Gwen. „Torrie ist doch wahnsinnig konventionell."
    "Vielleicht raffe ich mich sogar auf und versuche den Strauß zu fangen.
    Allerdings nur, wenn man mich davon überzeugen könnte, dass meine Chancen, ein vernünftiges Date zu haben, damit steigen würden." Kate lächelte ironisch.
    "Ein Date? Was ist denn ein Date?" fragte Gwen.
    "So lange ist euer letztes schon her?" Chelsea sah sich in der Runde um, und alle lachten los. Sie, Kate und Gwen hatten in ihrem vierten Collegejahr zusammengewohnt, danach allerdings in unterschiedlichen Städten gearbeitet.
    Aber sie waren regelmäßig über das Telefon miteinander in Kontakt geblieben.
    Chelsea musste unwillkürlich daran denken, wie oft sie über die Schwierigkeiten gesprochen hatten, in der Großstadt einen netten Mann zu finden.
    Bei den begeisterten Rufen und schrillen Pfiffen wandten die drei jungen Frauen die Köpfe. Auf einer erhöhten Plattform auf der anderen Seite der Tanzfläche war der Bräutigam gerade dabei, seiner Braut das traditionelle, mit Rüschen besetzte Strumpfband vom Oberschenkel zu streifen.
    "Das musst du falsch verstanden haben, Chels", sagte Kate und stand langsam auf. "Den Brautstrauß wirft man doch gleich nach dem Strumpfband."
    "Ich bin sicher, Torrie wirft nicht den Strauß, sondern diesen Rock", sagte Chelsea.
    Die beiden anderen starrten sie erstaunt an.
    "Doch nicht den Rock, der die Männer magisch anziehen soll?" fragte Gwen.
    "Doch nicht den Fummel, den sie während der Kreuzfahrt auf dieser Insel da erstanden hat?"
    "Doch, genau den." Chelsea nickte. Sie alle hatten von Torrie die Geschichte gehört, wie das Schiff bei einem Sturm vom Kurs abgekommen war und deshalb vor einer kleinen Insel Anker geworfen hatte. Auf dieser Insel hatte sie dann einen winzigen Laden gefunden, wo eine alte Frau ihr diesen Rock verkauft hatte. Angeblich trafen sich die alten Frauen der Insel jedes Frühjahr in einer Vollmondnacht am Strand, um dort Garn aus den Fasern der Lunua-Pflanze zu spinnen. Und jede Frau, die ein Kleidungsstück trug, das aus diesem "vom Mondlicht geküssten" Garn gewirkt war, zog die Männer magisch an.
    Insgeheim hatte Chelsea den Verdacht, dass diese Inselfrauen die Fasern eher geraucht und statt echtem Garn so etwas Ähnliches wie Seemannsgarn gesponnen hatten. Der schlichte schwarze Rock passte Torrie zwar genau, aber man konnte nicht sehen, was denn nun an den Fasern oder der Webart besonders war. Doch Torrie war von der Zauberkraft des Rocks überzeugt und behauptete, er habe ihr ihren Mann verschafft.
    „Unsinn." Gwen sah zu dem Brautpaar hinüber. "Sie hat den Rock doch gar nicht bei sich."
    "Oh, doch. Sie trägt ihn unter dem Brautkleid." Wie auf Kommando hob Torrie jetzt den Saum ihres Brautkleids hoch. "Sie hat mir gesagt, dass sie den Rock erst ablegt, wenn ihr Bräutigam Ja gesagt hat", fuhr Chelsea fort. "Und ich will ihn auffangen."
    "Du?" meinte Gwen verwundert. "wir dachten, du wolltest nach der Sache mit Boyd, dieser Niete, nichts mehr mit Männern zu tun haben."
    Kate boxte Gwen in die Seite. "Wir wollten ihn doch nicht mehr erwähnen, okay? So ein Mann verdient es nicht, dass man sich mit ihm abgibt. Und ich persönlich finde es prima, dass du dich wieder auf Männerjagd begeben willst, Chelsea. "
    "Aber das will ich doch gar nicht. Darum geht es mir überhaupt nicht." Chelsea schwieg, als ihre Freundinnen ihr verständnisinnig zuzwinkerten. Dabei wollte sie mit dem Rock tatsächlich keine Männer betören. Sie hatte etwas ganz anderes damit vor.
    "Nur los, Mädchen", sagte Gwen. "Wenn sie ihn in unsere Richtung wirft, dann sehen wir zu, dass du ihn kriegst."
    "Ihr seid süß." Chelsea umarmte die beiden schnell.
    Schließlich hatten sie sich nach vorne gedrängelt, durch die Menge der Frauen, die erwartungsvoll vor dem Podest standen. Torrie hatte das Brautkleid wieder heruntergelassen und schwang jetzt den magischen Rock wie ein Lasso über dem Kopf.
    Chelsea meinte, ein silbernes Funkeln zu sehen, wie glitzerndes Mondlicht auf den
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