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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel
Autoren: Jason Dark
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Er krümmte sich. Sein Kopf schien um das Doppelte angeschwollen zu sein, der Schmerz war überall und erinnerte ihn an ein böses Tier, das durch die Mundhöhle in seinen Körper gekrochen war, um eine beißende Säure abzusondern.
    Suko streckte sich. Die Beine bekam er noch lang. Als er die Arme allerdings ein wenig zur Seite bewegte, da spürte er bereits den Widerstand rechts und links.
    Wäre er voll dagewesen, hätte er seine Lage sofort erfaßt. So aber lag er still und überlegte.
    Gedankenfetzen wirbelten durch sein malträtiertes Gehirn. Er konnte sie einfach nicht in die Reihe bringen und sie zu einem Ganzen zusammenfügen. Irgendwo klaffte immer eine Lücke.
    War sein Kopf überhaupt noch normal? Watte schien auf ihm zu liegen.
    Watte, die zugleich feucht, schwer und drückend war, denn er hatte das Gefühl, ein Alp würde auf seiner Stirn hocken und sich immer stärker in den Kopf hineinpressen.
    Das Stöhnen drang intervallweise aus seinem Mund und wurde von keuchenden Atemzügen unterbrochen.
    Es war neben dem Schmerz auch die schlechte Luft, die dem Inspektor zusetzte. Trotz seiner desolaten Lage dachte er darüber nach und wunderte sich, daß er, wenn er einatmete, kaum frische Luft in seine Lungen bekam. Irgend etwas stimmte da nicht. Dies war Suko schon klar, und er versuchte, darüber nachzudenken.
    Es klappte nicht.
    Um denken zu können, muß das Gehirn gut durchblutet werden. Bei Suko war dies nicht der Fall, da stockte alles, die Nachwirkungen des Schlags machten sich stark bemerkbar, denn noch immer wußte er nicht, wo er sich eigentlich befand.
    In regelmäßigen Wellen peitschte das Hämmern durch seinen Schädel.
    Irgendwo in seinem Kopf schlug es an, um sich als Echo durch den gesamten Schädel fortzupflanzen.
    Zudem würgte ihn eine vom Magen her hochsteigende Übelkeit, die er kaum noch unterdrücken konnte.
    Diese teuflische Umwelt gab dem Chinesen nicht die Chance, wieder richtig und normal zu sich zu kommen.
    Dennoch drang durch all den Schmerz und auch seine Übelkeit etwas anderes.
    Stimmen!
    Suko hörte sie sehr gedämpft, als wären sie weit von ihm entfernt. Er konnte auch nicht verstehen, was gesagt wurde, wobei es ihm nicht einmal gelang zu unterscheiden, ob eine Frau oder ein Mann redete, aber die Stimmen waren vorhanden.
    Befand sich dort vielleicht jemand, der ihm helfen konnte?
    Suko wagte es kaum zu hoffen. In der absoluten Dunkelheit öffnete er den Mund, weil er einen Schrei ausstoßen wollte. Selbst das gelang ihm nicht.
    Das Krächzen, das über seine Lippen drang, konnte er kaum hören. Es versickerte in der Dunkelheit, und auch seine Atemnot nahm permanent zu.
    Es fiel dem Inspektor immer schwerer, Luft zu holen. Jetzt atmete er stoßweise, aber da existierte nur die verbrauchte, schon wieder ausgeatmete Luft, die abermals in seine Lunge drang und allmählich zu einem Gift für ihn wurde.
    Das Zeitgefühl war ihm verlorengegangen. Er lag da und wußte nicht, ob Minuten oder Stunden vergangen waren, und es kam zwangsläufig der Punkt, wo er einfach nicht mehr konnte.
    Der bärenstarke Mann, der austrainierte Kämpfer, war down wie selten in seinem Leben. Der hinterlistige Schlag mit der Flasche hatte ihn so von den Beinen gerissen, daß er sich kaum noch erholen konnte.
    Die Kreise erschienen.
    Er sah sie, obwohl sie in Wirklichkeit nicht existierten. Farbige Gebilde, die vor seinen Augen einen wilden Reigen tanzten und bereits von dem Reich erzählten, aus dem es keine Rückkehr mehr gab.
    Diese Anzeichen ließen sich auf die akute Atemnot zurückführen.
    Darüber dachte Suko nicht nach. Er befand sich nicht in der Lage, auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
    Sein Herz pumpte. Jeden Schlag spürte er oben im Kopf, und er war fast ebenso stark wie der Schmerz, der durch den Schädel jagte.
    Es näherte sich unaufhörlich das Ende.
    Und da erlebte er die Überraschung.
    Suko wußte nicht, was sich außerhalb seines makabren Gefängnisses ereignete. Er hatte von dem Kampf der Susan Water gegen den Vampir nichts mitbekommen. Er glaubte auch an einem Traum, als für ihn die lebensrettende Luft in den Sarg strömte.
    Suko lag nicht ausgestreckt, sondern hatte die Beine angezogen. Die alte Luft konnte entweichen, der Sarg füllte sich mit frischer Luft. Dieser Schwall war eine Sauerstoffdusche, die ihn wieder auf die Beine bringen konnte.
    Suko schielte in die Höhe. Sein Gehirn begann wieder zu arbeiten. Er glaubte auch, das Gesicht eines Mädchens oder einer jungen
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