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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel
Autoren: Jason Dark
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nicht in Frage.
    Man hatte ihn gefesselt.
    Er hockte in einer Stellung am Boden, aus der er sich mit eigener Kraft kaum befreien konnte, denn jemand hatte einen Pfahl zwischen zwei Steine gerammt und den Vampir an den Holzpfahl gefesselt. Eine Schnur hielt die Hände, eine zweite war um seinen Hals geschlungen, so daß sich der Blutsauger mit dem grünweißen Gesicht kaum bewegen konnte.
    Andere Personen entdeckte Suko nicht. Myxin, das Mädchen und auch der Leichenwäscher, der ihn niedergeschlagen hatte, befanden sich nicht innerhalb des Kellers.
    Ein Keller war es, in den Suko schaute. Mehr noch ein Verlies.
    Gegenüber führte eine Treppe hoch. Es gab auch Licht, allerdings nur als Totenschein zu bezeichnen, so daß die Schatten sich in der Überzahl befanden.
    John Sinclair hatte nichts von der Veränderung bemerkt. Ihm war Sukos Erwachen nicht aufgefallen und auch nicht, daß sich der Sargdeckel ein wenig anhob. John war viel zu sehr auf das Gespräch mit dem Vampir konzentriert.
    Suko blieb noch in seiner Lage und konzentrierte sich auf den Dialog. Er hatte in der letzten Stunde überhaupt nichts erfahren. Hier konnte er endlich mitbekommen, um was es ging.
    »Weshalb stellst du dich so stur?« hörte er den Geisterjäger fragen.
    »Das ist mein Trumpf.«
    »Ja, das weiß ich. Aber du wirst kaum allein gegen deine Feinde ankommen. Lady X ist mächtig. Durch den Würfel ist sie noch mächtiger geworden, und sie wird jeden vernichten, der versucht, ein Mittel gegen den Todesnebel zu finden. Wir haben ihr hier eine Falle gestellt. Oben lauert Myxin, hier unten wir beide, wobei ich zugebe, daß ich dich, Ambiastro, als Köder nehme. Zwei von deinen Brüdern hat sie erledigen können, und sie will auch noch den dritten besiegen.«
    »Weshalb erzählst du mir das alles?« zischte der Blutsauger böse.
    Suko sah, wie sein Freund die Schultern hob. »Damit du einsiehst, daß du auf verlorenem Posten stehst. Es ist wirklich besser, wenn mehr Personen in das Geheimnis des Todesnebels eingeweiht sind. Wenn wir ihn vernichten können, haben wir Lady X einen Großteil ihrer Waffen aus der Hand genommen.«
    »Du denkst dabei an andere, nicht?«
    »Ja, das gebe ich zu. Nicht nur an mich, denn ich weiß, welch eine Gefahr dieser Nebel für die Menschheit darstellt. Er ist grauenhaft und unberechenbar. Der Nebel muß ausgeschaltet werden. Erst dann können wir wieder aufatmen.«
    Suko hatte die Worte sehr wohl mitbekommen. Obgleich er an dem Fall nicht aktiv beteiligt war, wußte er doch, um was es ging. Wenn tatsächlich der Todesnebel mit im Spiel war, dann wurde es eine verflucht gefährliche Sache, und es wäre wirklich als phänomenal zu bezeichnen, wenn es John oder Myxin gelingen würde, den Nebel auszuschalten.
    Der Inspektor war der Ansicht, genug gehört zu haben. Er wollte sich endlich zeigen und seinem Freund beweisen, daß er und Myxin nicht allein standen.
    Suko drückte die Schulter hoch und bekam damit auch den Deckel weiter in die Höhe.
    Der Geisterjäger bemerkte ihn noch immer nicht. Aber der Vampir, denn er schaute genau auf die Särge. In seinem grünbleichen Gesicht zuckte es, die Lippen bewegten sich, und er schaute an dem Geisterjäger vorbei zu Suko hin.
    Der Chinese klappte jetzt den Deckel mit einem Ruck hoch, kam auf die Füße, drehte den Körper, sah Johns überraschtes Gesicht und auch hinter sich die Fensterluke.
    Dort schaute der Lauf einer Maschinenpistole hervor.
    War Lady X schon da?
    »Johnnn!« Sukos Warnschrei gellte durch den Keller des Leichenhauses…
    ***
    Ich war sauer, denn nie hätte ich gedacht, daß sich der gefangene Vampir so störrisch anstellen würde. Seine Feinde waren auch meine Feinde, und ich hatte gedacht, daß wir zusammenarbeiten könnten. Wie es nun aussah, hatte ich mich geirrt. Mit Drohungen und guten Worten war der Blutsauger einfach nicht dazu zu bewegen, sich auf meine Seite zu stellen. Er wollte seinen Trumpf behalten.
    Trotz aller Gegensätze konnte ich ihn verstehen, denn er wußte, daß wir es uns nicht leisten konnten, ihn als Vampir herumlaufen zu lassen.
    Wenn er uns sein Geheimnis anvertraut hätte, dann wäre er aller Wahrscheinlichkeit nach vernichtet worden. So aber hütete er sich, sein Todesurteil zu sprechen.
    Ich sah ihn vor mir sitzen. Myxin hatte ihn gefesselt. Er konnte zwar die Beine bewegen, jedoch nicht seine Arme und auch nicht den Kopf, weil die Stricke sich um seinen Hals spannten.
    Wütend schaute er mich an. Zugleich auch deprimiert
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