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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan
Autoren: Wendy Markham
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dass ich morgen Abend zu ihm komme.“
    „Hast du ihm gesagt, dass er dich mal kann?“
    „Klar.“
    Pause.
    „Das hast du nicht, stimmt’s“, murmelt Buckley.
    „Nee.“
    „Was hast du gesagt?“
    „Dass ich um sieben bei ihm bin.“
    „Tracey …“
    „Ich werde ihn verlassen, Buckley. Ich will ihm dabei in die Augen sehen.“
    „Tracey …“
    „Was? Du glaubst, dass er
mich
verlassen wird, nicht wahr?“
    „Nein, ich glaube, dass er dich überreden wird, bei ihm zu bleiben.“
    „Oh bitte.“ Ich lache verbittert und ungläubig auf.
    Aber ganz tief drinnen, in einem kalten, brüchigen, hintersten Winkel meines erschöpften Herzens, flattert etwas. Hoffnung. Buckley glaubt, dass es Hoffnung gibt.
    „Wenn er dich dazu überreden will, ihm eine neue Chance zu geben, Tracey, dann sei stark. Sag ihm, wie sehr er dich verletzt hat.“
    „Keine Sorge, das werde ich.“
    „Und gib nicht nach.“
    „Vertrau mir, das werde ich nicht.“
    Aber
ich
vertraue mir nicht. Wenn Will mich bittet, zu ihm zurückzukommen … nun, ich habe keine Ahnung, was ich dann sagen oder tun werde.
    Was, wenn er sagt, dass er sich ändern wird?
    „Wenn er sagt, dass er sich ändern wird, glaub ihm nicht“, rät mir Buckley der Gedankenleser.
    „Werde ich nicht.“
    „Weil sich niemand ändern kann.“
    „Genau.“
    Aber stimmt das? Stimmt es, das niemand sich ändern kann?
    Sehen Sie mich an. Ich habe mich verändert. Ich habe abgenommen. Ich habe Geld gespart. Ich habe meine Wohnung in Ordnung gebracht. Ich habe Klassiker gelesen.
    Doch ich stelle fest, dass ich trotz alledem die Gleiche geblieben bin. Ich bin noch immer unsicher und ängstlich.
    Wovor zum Teufel habe ich solche Angst?
    „Tracey?“
    „Ja?“
    „Du sagst nichts. Ich wollte nur sichergehen, dass du noch dran bist.“
    „Ich bin noch dran.“
    „Du denkst darüber nach, wieder mit Will zusammenzukommen, oder?“
    „Nein!“ rufe ich so empört, als ob er mir vorgeschlagen hätte, mit dem Fahrstuhl das Empire State Building hinaufzufahren und hinunterzuspringen.
    „Ich möchte, dass du sofort, wenn du Wills Apartment morgen Abend verlässt, zu mir kommst, Tracey“, sagt Buckley.
    „Warum?“
    „Weil ich möchte, dass du mir ins Gesicht siehst und sagst, dass du ihn verlassen hast. Dass es für immer vorbei ist. Wenn du weißt, dass du mir gleich danach Rede und Antwort stehen musst, wirst du nicht schwach werden.“
    Glaubt er.
    Aber immer, wenn ich mit Will zusammen bin, fällt es mir schwer, über die Konsequenzen nachzudenken.
    „Okay, ich komme vorbei“, sage ich, um Buckley zu beruhigen.
    „Wann trefft ihr euch?“
    „Um sieben.“
    „Dann erwarte ich dich um halb acht.“
    „Buckley! Halb acht? Komm schon.“
    „Wie lange dauert es, jemanden zu verlassen und ein paar Straßenblöcke zu laufen?“
    „Ich werde kommen, sobald ich kann.“
    „Gut. Ich werde auf dich warten. Du kannst es, Tracey.“
    Wahrscheinlich kann ich es wirklich.
    Für Buckley.
    Für mich.
    Es wäre leichter, wenn ich die Garantie hätte, jemand anderen zu finden, wenn ich Will verlassen habe. Dafür, nicht mein Leben lang alleine zu bleiben. Dafür, einen fabelhaften Mann kennen zu lernen, zu heiraten, Kinder zu bekommen und für immer glücklich zu sein …
    Dann könnte ich Will verlassen.
    „Du wirst eines Tages dankbar sein, Tracey“, sagt Buckley.
    „Ich bin bereits dankbar, Buckley. Du bist ein toller Freund.“
    „Nicht mir dankbar. Will. Dafür, dass er ein Vollidiot ist.“
    Das hat er schon öfter gesagt. Dass die Trennung das Beste ist, was mir je passiert ist.
    Ich wünschte, ich könnte es glauben.
    „Ich muss auflegen“, sage ich zu Buckley. „Ich brauche meinen Schönheitsschlaf, wenn ich morgen Will gegenübertreten soll.“
    „Tracey …“, sagt er mit warnender Stimme.
    „Nur um ihm zu zeigen, was er verliert“, verspreche ich.
    „Leute wie Will werden niemals wissen, was sie verlieren.“
    „Das ist schrecklich.“
    „Ja“, sagt Buckley. „Aber Tracey, die Welt ist voller Leute, die anders sind als Will. Und wenn du frei bist, wirst du früher oder später einen von ihnen treffen.“
    „Versprichst du mir das?“
    „Ich verspreche es.“
    „Ich möchte nämlich nicht alleine sein.“
    „Das wirst du nicht. Nicht für immer.“
    Das klingt nicht so tröstlich, wie es klingen sollte. Denn ich will nicht einmal für kurze Zeit alleine sein.
    Vielleicht, denke ich unvernünftig, werden Buckley und ich uns ineinander verlieben,
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