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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan
Autoren: Wendy Markham
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den ganzen Tag vor dem Computer gesessen und diesen Text geschrieben, und jetzt bin ich in der Stimmung für hirnlosen Müll.“
    Neben ihm auf der Couch zusammengerollt, heule ich weiter, während er einen Roboterwettkampf anschaut.
    Aber irgendwann versiegen die Tränen.
    Und als der Jack Daniels ein nettes kleines Feuer in meinem Bauch anzündet, frage ich mich, wie es wohl wäre, Buckley als Freund zu haben. Als richtigen.
    „Geht es dir besser?“ fragt er und schaut während einer Bierwerbung zu mir herüber.
    Ich nicke und schaue auf meine Uhr. „Ein bisschen. Ich sollte besser gehen.“
    „Du brauchst nicht zu gehen, Tracey. Du kannst hier übernachten, wenn du möchtest.“
    „Nein, ist schon okay.“
    „Du kannst bleiben“, wiederholt er.
    „Wenn ich das schon wieder tue, kannst du mir gleich Platz für eine Zahnbürste machen“, sage ich.
    „Nun, da ist noch Platz, das dürfte kein Problem sein.“
    „Und was ist mit Sonja?“ frage ich.
    Er hebt eine Augenbraue. „Was ist mit Sonja?“
    Mentale Notiz: Halt die Klappe!
    Aber der Jack Daniels lässt mich ihn fragen: „Ist sie jetzt deine neue Freundin, Buckley?“
    Er zuckt mit den Schultern. „Jetzt nicht. Noch nicht jedenfalls.“
    Hervorragend.
    Hier ist Buckley, der bereits nach wenigen Dates die Möglichkeit einer Beziehung erwägt, während Will sich nach drei Jahren noch weigert, eine Verpflichtung einzugehen.
    „Das ist großartig, Buckley“, murmle ich.
    „Dass sie nicht meine Freundin ist?“ fragt er und sieht überrascht aus.
    „Hm? Oh, das meine ich nicht. Ich habe nur gedacht, wie schön es für dich ist, dass du nach deiner schlimmen Trennung wieder jemanden gefunden hast.“
    „Das ist es ja, was ich dir zu erklären versuche, Tracey. Deine Trennung von Will ist etwas Positives.“
    „Aber wir haben uns nicht direkt getrennt“, sage ich bedeutungsvoll. „Er hat mich nur gebeten, zu gehen, also bin ich gegangen.“
    „Also meinst du, du hast noch immer eine Beziehung?“ fragt er.
    „Bis die Trennung offiziell ist.“ Was sie wahrscheinlich in der Sekunde sein wird, in der ich nach Hause komme und meinen Anrufbeantworter abhöre.
    Was der Grund dafür ist, warum ich besser die Nacht bei Buckley verbringe, wie er es mir angeboten hat.
    Das ist besser, als alleine zu sein.
    Alles ist besser, als alleine zu sein.
    Zumindest habe ich das immer geglaubt.
    Aber so langsam frage ich mich, ob das stimmt.

20. KAPITEL
    W ochen vergehen.
    Folgendes geschieht:
    Aus Juli wird August.
    Das Wetter wird mit jedem einzelnen Tag immer heißer und schwüler.
    Die Stadt wird mit jedem einzelnen Tag immer überfüllter und stinkender und unerträglicher.
    Kate hat einen neuen Mitbewohner. Und zwar Billy. Die beiden sind unsterblich ineinander verliebt.
    Raphael hat einen neuen Mitbewohner. Und zwar Wade. Die beiden sind ebenfalls unsterblich ineinander verliebt.
    Buckley trifft sich regelmäßig mit Sonja. Sollten sie unsterblich ineinander verliebt sein, dann will ich es nicht wissen, und er hat es so nie gesagt.
    Eine strahlende Brenda kommt aus ihren Flitterwochen zurück.
    Eine strahlende Latisha lernt einen allein erziehenden Vater kennen, der die Yankees genauso verehrt wie sie, und sie bittet Anton endlich, zu verschwinden.
    Eine strahlende Yvonne erwägt, Thor zu heiraten.
    Die fehlgeleitete Mary Beth und der böse Vinnie besuchen eine Paartherapie und sprechen von Versöhnung.
    Und ich …
    Ich habe noch mal fünf Kilo abgenommen.
    Ich bin zwar nicht in der Stimmung einzukaufen, aber ich brauche ein Paar Jeans in Größe 38. Nur ein Paar. Einfach, weil ich es mir leisten kann.
    Wenn es kühler wird, werde ich sie tragen. Ich werde sie mit einem in den Hosenbund gesteckten Hemd tragen. Einfach, weil ich es mir leisten kann.
    Ich fahre fort, mich mit
Gullivers Reisen
abzuplagen.
    Ich bekämpfe meine Panikattacken, aber sie plagen mich noch immer.
    Trotzdem bestehe ich Buckley gegenüber darauf, dass er seinen ehemaligen Seelenklempner nicht anzurufen braucht.
    Ich eröffne ein Sparbuch und überweise regelmäßig Geld aus meinen Einsätzen für Milos.
    Ich besorge private Angelegenheiten für Jake, der mir spät im August mitteilt, dass das neue Deodorant – das, das eine Woche hält –
All Week Long
heißen wird.
    All Week Long.
    Ja.
    Das ist der Name, den sie sich haben einfallen lassen.
    Diese Neuigkeit hat mich fast hysterisch werden lassen, trotzdem bleibe ich erstaunlich funktionstüchtig.
    Funktionstüchtig trotz der
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